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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekommen. Es fiel ihm nicht leicht. Im TLD-Tower hatte er das Ressort Spezialkonstruktionen geleitet. In direkter Lebensgefahr unterwegs zu sein war jedoch neu für ihn. Er begab sich auf direktem Weg in die Mannschaftsquartiere. Die Kabine von Trabzon Karett war nicht sehr weit von seiner eigenen entfernt. Er hatte dennoch weit zu gehen, weil er direkt aus der 60-Meter-Korvette kam, ihrem Stützpunkt. Monkey war vor einer Stunde mit Tautmo Aagenfelt dort eingetroffen.
    Der Oxtorner hatte mit Hilfe seiner Augen Aufzeichnungen angefertigt, und zwar in Aagenfelts Labor, am laufenden Hypertakt-Orter. Die Daten ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Wenn alles zutraf, was Aagenfelt und Monkey ausgewertet hatten - Servenking hegte kaum einen Zweifel -, bewegte sich die SOL mit 120millionenfacher Überlichtgeschwindigkeit. Monkeys Theorie war damit erwiesen. „Hier ist es", murmelte er.
    Servenking betätigte die Kabinenklingel. Ein übermüdet aussehender, dünner Mann mit einem blonden Schnurrbart öffnete die Tür. Seine Haare hingen wirr in die Stirn.
    Der Positronik-Spezialist hatte geschlafen. Er trug kein Hemd. Der Anblick seines nackten Oberkörpers wirkte schockierend auf Ruud Servenking.
    Dass Karett seltsam sein sollte, hatte er gehört; doch auf den Anblick der Würgemale an Karetts Hals war er nicht vorbereitet. „Meine Güte, Ruud.
    Was willst du denn hier? Weißt du, wie lange ich geschlafen habe?"
    „Trabzon, es tut mir leid. Aber es muss sein. Zieh dich bitte an und begleite mich!" Karett starrte ihn böse an, bis er merkte, dass es Servenking ernst war. „Warte", murrte der Positronik-Spezialist. „Ich habe morgen früh acht Uhr Bordzeit eine Verabredung mit SENECA. Wenn's sein muss, sage ich diese Verabredung ab. Dann schlucke ich ein Aufputschmittel." Servenking streckte rasch die Arme aus. Er bekam Karett zu fassen und hielt ihn fest.
    Seine Arme waren so dick wie Karetts Beine, es war kein Problem. Er versuchte dennoch, auf alles gefasst zu sein. Man wusste nie, wie Leute mit TLD-Agentenausbildung wirklich reagierten. Servenking rang sich ein Grinsen ab und sagte gepresst: „Ich denke, das wird nicht nötig sein, Trabzon.
    Keine Nachricht an SENECA."
    Die beiden Männer sahen sich in die Augen, und Servenking versuchte, dem anderen ohne Worte klar zumachen, dass es ihm bitterernst war. „Denkst du nicht, ich kann das allein entscheiden, Ruud?"
    „In diesem Fall wäre es gut, wenn du den Mund hältst." Servenking wusste, dass er sich im Ton weit vergriff, aber er konnte es nicht ändern. Karett sagte kein Wort mehr. Er zog sich ein Hemd über, bedeckte die Würgemale mit einem Halstuch und folgte dem Techniker auf den Korridor.
     
    7.
     
    Monkey: „Was wollt ihr von mir wissen? Wie ich meine Augen verloren habe? Warum ich in die Abteilung Null eingetreten bin? Ich hege keinerlei Interesse daran, eure Fragen zu beantworten."
    Interview des Tages in der Bordzeitung der SOL, Weihnachtsausgabe, am 24. Dezember 1290 NGZ.
    Eine Reihe von Bildschirmen zeigten den Hangar, in dem die Korvette stand. Monkey zwang sich, die Schirme zu ignorieren. „Es ist im Grunde egal", sagte er, „ob unser Gegner wirklich SENECA heißt, oder ob SENECA nur von einer feindlichen Macht unter Kontrolle gebracht wurde.
    Entscheidend ist, dass wir SENECA bekämpfen müssen. Dafür haben wir zweieinhalb Tage Zeit."
    „Wie stellen wir das an?" jammerte Tautmo Aagenfelt. „Man kann keinen Bordcomputer bekämpfen, der allgegenwärtig ist. Wir können höchstens Rhodan fragen."
    „Deinen Wunderglauben in Ehren. Aber wir stehen dieses Mal allein." Monkey schaute der Reihe nach die drei Terraner an, die vor ihm saßen: Karett, Aagenfelt und Servenking. Wer immer im Schiff die Kontrolle übernommen hatte, er würde sich auf Rhodan und Bull konzentrieren, nicht auf die Akteure in der zweiten Reihe. Monkeys Blick blieb an Karett hängen. „Du bist ein Positronik-Spezialist. Du musst uns sagen, wie wir an SENECA herankommen."
    Trabzon Karett fing leise zu lachen an. „Du hast dir wahrscheinlich nicht richtig klargemacht, wovon du sprichst, Monkey. SENECA ist nicht einfach nur ein Computer. Der Gesamtkomplex, den wir als SENECA bezeichnen, befindet sich in einer abgekapselten Panzerkugel. Diese Kugel durchmisst fünfhundert Meter! Das ist soviel wie ein LFT-Schlachtschiff. Es gibt nur zwei Zugänge, beide überwacht, der gesamte Rest ist von Energieschirmen abgeriegelt. Was also willst du tun, Monkey? Selbst wenn

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