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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du SENECA beschädigen könntest - keine Sorge, du kannst es nicht! -, dieses Schiff würde niemals wieder fliegen. Schiff und Computer sind in diesem Fall untrennbar miteinander verbunden."
    „Ich will SENECA nicht vernichten. Ich will nur seine Möglichkeiten beschneiden." Monkey starrte den Positronik-Spezialisten mit seinen künstlichen Augen an, bis er merkte, dass Karett nervös wurde. „Den Ansatzpunkt hat Aagenfelt gerade genannt", sagte er. „SENECA ist allgegenwärtig. Das liegt am ZIC, am Zentralen Intern-Check. Soweit korrekt?"
    „Du kannst SENECA ja mal fragen, ob er den ZIC ausschalten möchte."
    „SENECA ist über Standleitungen mit den meisten Kameras und Mikrofonen in der SOL verbunden. Damit werden achtzig Prozent aller Räumlichkeiten abgedeckt. Ich weiß, dass alle diese Leitungen an einer einzigen zentralen Stelle in die Panzerkugel hineingeführt werden. Diesen Punkt werden wir angreifen. Anzunehmen, dass es eine zentrale Schnittstelle gibt." Der Positronik-Fachmann wurde plötzlich still. „Diese Schnittstelle existiert", bestätigte er tonlos. „Ist sie zugänglich?"
    „Da es sich nicht um einen kritischen Punkt der Schiffsverteidigung handelt ... ja."
    „Wir werden die Schnittstelle als erstes angreifen", entschied der Oxtorner. „Danach können wir um so leichter weitere Maßnahmen ergreifen."
    „Und wen gedenkst du zu diesem Suizid-Unternehmen zu überreden?
    Oder willst du's etwa selbst tun?"„Monkey antwortete ruhig: „Du wirst das machen, Trabzon. Und Ruud Servenking wird dir dabei helfen."
    Im Grunde hatten sie noch Glück, versuchte Servenking sich einzureden. Die ZIC-Schnittstelle war dreifach vorhanden. Sobald das Gerät ausfiel, gab es an verschiedenen Stellen der Panzerhülle drei Ersatzgeräte, die dieselbe Funktion ohne Zeitverlust übernehmen konnten. Jedenfalls sollte es so sein. Durch die Kämpfe an Bord der SOL waren die Ersatzgeräte jedoch allesamt zerstört. Nur die Original-Schnittstelle funktionierte noch.
    Servenking folgte Trabzon Karett. Er versuchte, sich einen gelassenen Anschein zu geben.
    Karett schritt über den Korridor der in Richtung SENECA führte, Servenking immer hinter ihm her. Auf seiner Stirn sammelten sich feine Schweißperlen. Kurz vor Erreichen der Panzerschale bogen sie in einen Seitengang. Ein Laufband beförderte sie zweihundert Meter weit. Vor einer schwer gesicherten Tür machten sie halt. Die Tür rührte sich nicht. Ihre Hälften blieben verschlossen, obwohl die Männer deutlich sichtbar an der Schwelle standen. „SENECA? Trabzon Karett spricht."
    „Was ich kann ich für dich tun, Trabzon?" fragte die angenehm klingende Stimme des Bordcomputers. „Ich werde gemeinsam mit dem Cheftechniker Major Ruud Servenking eine Inspektion der ZIC-Schnittstelle vornehmen." SENECA schien eine Sekunde lang zu zögern - eine lange Zeit für eine Rechenmaschine dieser Klasse. „Es bedarf dafür einer besonderen Begründung", zeigte sich die Biopositronik scheinbar besorgt. „Die SOL fliegt nach wie vor mit nur vierzig Prozent ihrer maximalen Leistung. Major Servenking vermutet, dass die Bordreaktoren von einer unbekannten Stelle aus sabotiert werden."
    „Ich kann das mit Gewissheit verneinen", sagte SENECA schnell. „Sämtliche Räumlichkeiten in der Reaktorsektion sind an den Zentralen Intern-Check angeschlossen." Karett versetzte: „Eben deshalb sind wir hier. Wir wollen sicher sein, dass kein Fehler am ZIC vorliegt." Servenking fügte laut hinzu: „Ich bestehe darauf!" SENECA sagte kein Wort mehr. Jeden Augenblick konnten Kampfroboter um die nächste Ecke biegen. Sie würden das Feuer eröffnen, keine Paralyse, sondern mit Thermowaffen. Die beiden Männer würden tot sein, bevor sie sich wehren konnten.
    Ruud Servenking wischte seine Stirn trocken. Er wusste nicht, was Monkey sich einbildete. Verfluchter. Besserwisser! Hielt sich für berechtigt, Untergebene in den Tod zu schicken. Aber nichts geschah. Servenking dachte schon, alles wäre vorbei - da fuhr mit einemmal die Tür auf. „Komm, Ruud!" Karett trat in den schummrig erleuchteten Saal, der sich vor ihnen öffnete. Ob er wirklich so nervenstark war, wie er tat, ließ sich schwer sagen. Servenking folgte Karett ins Dämmerlicht. Sein Blick fiel auf einige Dutzend altmodische, armdicke Kabelbündel, die aus den Wänden traten.
    Sie mündeten in eine Maschine an der gegenüberliegenden Wand.
    Karett schritt zielstrebig auf die Maschine zu. „Hast du das Werkzeug, Ruud?"
    „Klar",

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