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1959 - Im Hypertakt

Titel: 1959 - Im Hypertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte der Techniker gepresst, „Dann los! Wir wollen es hinter uns bringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier der gesuchte Fehler liegt." Servenking wusste, dass die Konversation ausschließlich für SENECA bestimmt war. „Hör auf zu meckern, Trab", verkündete er. „Ich will's jetzt genau wissen."Servenking griff in seine Tasche, förderte zwei Multifunktionsgeräte zutage und reichte sie Karett. Der Positronik-Spezialist bahnte sich einen Weg, zwischen widerspenstigen Kabelbäumen, und kroch so nahe an die Maschine heran, wie es ging.
    Je primitiver die Technik, desto geringer die Störanfälligkeit. Mikrofone und Kameras waren die einfachsten Geräte, die man an Bord von Raumschiffen fand. An die Datenübertragungsrate stellten sie nur geringe Anforderungen. Der Zentrale Intern-Check diente dem Komfort und der Sicherheit der Besatzung. Es handelte sich nicht um ein Überwachungsinstrument. Jedenfalls hatten die Konstrukteure an eine solche Verwendung nicht gedacht, sonst hätten sie das System mit einer höheren Priorität ausgestattet. Karett reichte Servenking die Werkzeuge zurück und ließ sich neue geben. Was er damit anstellte, konnte der Techniker nicht erkennen. Karett wusste hoffentlich, was er tat.
    Servenking ließ seinen Blick durch den Saal wandern. Ein großer Teil der im Dunkeln liegenden Winkel war für menschliche Augen nicht erkennbar.
    Eine Sekunde lang meinte er, zwischen zwei Kabelbäumen eine Bewegung zu erkennen. Vor seinen Augen entstand das Bild eines TARA-V-UH, eines schwer bewaffneten, silbern schimmernden Kampfroboters in Zylinderform. Unsinn! Servenking spürte, dass seine Finger zu zittern anfingen.
    Er dachte darüber nach, ob er Karett warnen musste. Am Ende entschied er sich dafür, den Mund zu halten. Wenn er jetzt etwas sagte, war die Sache vorbei. SENECA würde Verdacht schöpfen. In dieser Sektion des Schiffes hatten TARA-V-UHs nichts verloren. Mit anderen Worten, Servenking hatte sich die Beobachtung nur eingebildet. „Ruud!" vernahm er plötzlich die Stimme des Positronik-Spezialisten. „Ich hab' es! Die Mikrofone und Kameras, die in diesem Raum stehen, sind vom ZIC abgeklemmt."
    „Er kann uns nicht mehr beobachten?"
    „Nein. Ich schätze, dass wir zwei Minuten haben." Servenking ließ die Werkzeugtasche fallen. Aus seiner linken Jackentasche riss er ein flaches Paket. Servenking bahnte sich einen Weg zu Karett, mit nachlassender Vorsicht, dann reichte er das Paket dem Spezialisten. Karett brauchte nicht lange. „So. Der Sprengstoff sitzt. - Den Funkzünder, Ruud!" ,Servenking griff in die rechte Tasche. Der Zünder war ein winzig kleines Gerät. Den Sender, der den Sprengstoff letztendlich in die Luft jagen würde, besaß Monkey. „Ruud! Alles klar bei dir?"
    „Alles klar", stieß er gepresst hervor. „Vorsicht! Ich klemme den Saal jetzt wieder dran!" Servenking hielt unwillkürlich den Atem an. Es brauchte nur einen Zufall, ein Richtmikrofon im Nebenraum, irgendein winziges Detail. Aber auch dieser Augenblick verstrich. SENECA konnte sie jetzt wieder sehen und hören. „Okay, Ruud, ich hab' das Kabel wieder am Kontakt! Tut mir leid, ich muss da was verwechselt haben. Sonst keine Fehler zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwo ein Fehler steckt."„Hast du genau nachgesehen, Trabzon?" fragte Servenking. „Wirklich gründlich?" Karett antwortete in gespieltem Ärger: „Traust du mir nicht zu, dass ich ein paar Schaltungen prüfen kann? Sieh du lieber zu, dass du die Reaktoren in Gang bringst! Der ZIC arbeitet fehlerfrei. Punkt und aus!"
    Bevor Servenking ihm antworten konnte, kam Karett wieder zum Vorschein. Sie packten die Geräte zusammen dann verließen sie Schulter an Schulter den Saal. Ruud Servenking riskierte einen nervösen Blick zurück. Er entdeckte keinen TARA-V-UH, wahrscheinlich gab es keinen. Im Nachhinein betrachtet, überlegte er sich, hatte er anscheinend richtig gehandelt.
    Monkey nahm den Erfolg mit Befriedigung zur Kenntnis. Er war sicher, dass es zum schlimmsten aller denkbaren Fälle kommen würde: dem Kampf der SOL-Besatzung gegen ihren Bordcomputer. Ob der Kampf zu gewinnen war, darüber machte sich Monkey keine Gedanken. Jedenfalls vorerst nicht; ihm kam es nur darauf an, dass ein Kampf führbar wurde. Die Menschen an Bord der SOL besaßen erst dann eine Chance, wenn SENECA nicht jeden ihrer Schritte beobachten konnte. „Was jetzt, Monkey?" hörte er Tautmo Aagenfelt fragen. „Jetzt werde ich Rhodan und Reginald

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