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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verzerrte sich. Dieser Höllenlärm tat körperlich weh.
    Ich mußte von meinem Vorhaben ablassen, drehte mich im Kreis und hatte das Gefühl, mich dabei in ein unsichtbares Netz einzuwickeln. Um es sicherheitshalber zu verhindern, schlug ich mit dem Diskus ziellos um mich.
    Der Lärm war grauenvoll. Er drückte mich wie eine schwere Last zu Boden. Ich schrie, weil ich glaubte, dem Lärm damit entgegenwirken zu können. Auf dem Boden kauernd, preßte ich die Hände fest auf meine Ohren, aber der Lärm drang durch die Poren der Haut in meinen Körper und quälte mich schrecklich.
    Ich hielt das kaum noch aus. Erst als ich den Dämonendiskus gegen meine Stirn drückte, hörten die Schmerzen auf, und der Lärm ebbte ab.
    Ich hatte jeglichen Zeitbegriff verloren. Die Orientierung ebenfalls. Wo befand sich die Tür, durch die ich diesen Raum betreten hatte?
    Wieso hatte ich den Eindruck, mich nicht mehr in Tucker Peckinpahs Haus zu befinden? Hatte Mago den schwarzen Raum herausgelöst?
    Er war dazu imstande. Ich hatte vor langer Zeit schon mal so etwas Ähnliches erlebt. Wenn der Schwarzmagier sich voll einsetzte, gelang ihm Verblüffendes.
    Entführte mich Mago in diesem Augenblick? Ich erholte mich langsam von den Schmerzen, die mir mein Peiniger zugefügt hatte.
    Der schwarze Raum, in dem ich mich befand, schien zu schweben - und dann… setzte er auf. Irgendwo. Aber ich blieb weiter gefangen.
    ***
    Vicky Bonney hatte ihren Mietwagen zur Verfügung gestellt. Mr. Silver und Roxane legten die Strecke in Rekordzeit zurück. Shavenaar lag auf den Rücksitzen.
    Das lebende Schwert wußte, worum es ging, und ›fieberte‹ seinem Einsatz entgegen. Sobald sie das Anwesen des Industriellen erreicht hatten, sprangen sie aus dem Wagen. Mr. Silver schnappte sich das Höllenschwert, und Augenblicke später betrat er mit Roxane Peckinpahs Haus.
    Sie sahen Cruvs Leiche. Der Gnom war nur noch an seiner Größe zu erkennen. Gesicht und Körper waren größtenteils zerfallen und stellenweise von grünlichem Schleim überzogen, der aggressiv wie eine Säure war.
    Da es sich nicht um den echten Cruv handelte, kam bei Roxane und Mr. Silver keine Trauer auf. Sie eilten weiter, und der Ex-Dämon wollte sofort wissen, wie es um Tony Ballard stand.
    »Wir wissen es nicht«, antwortete der Industrielle.
    Roxane nahm sich sogleich des Parapsychologen an.
    »Ich habe getan, was in meiner Macht stand«, sagte der Mann aus der Welt des Guten.
    »Vielleicht kann ich noch ein bißchen mehr tun«, sagte Roxane und ›untersuchte‹ Lance Selby. Genaugenommen legte sie ihm nur die Hände an die Schläfen und schloß die Augen. Sie ließ ihre weißen Hexenkräfte fließen und nahm einen genauen Check up vor. Odas Geist half ihr dabei.
    Roxane erfuhr von der anderen weißen Hexe, was genau geschehen war, wo die Schwäche besonders zugepackt hatte und wie sie der Freundin möglicherweise helfen konnte. Roxane nickte langsam und ließ die Hände erst mal sinken.
    »Kann ich mich nützlich machen?« erkundigte sich Daryl Crenna.
    »Im Augenblick nicht«, antwortete Roxane. »Trotzdem: Danke, Pakkadee.«
    »Es besteht eventuell die Möglichkeit, Lance und Oda zu trennen«, sagte der Mann aus der Welt des Guten.
    Roxane schaute ihn mit ihren meergrünen Augen erschrocken an. »Das klappt nicht. Lance hat keine Seele mehr, und Oda keinen Körper. Sie brauchen einander.«
    »Was, wenn Lance eine Seele und Oda einen eigenen Körper bekäme?«
    »Das haben wir versucht«, erwiderte Roxane. »Ohne Erfolg. Lance und Oda können nur entweder in dieser Form leben - oder überhaupt nicht.«
    Daryl Crenna sprach vom Druidenschwert, in dem unvorstellbare Zauberkräfte wohnten. »Damit könnte uns gelingen, was bisher unmöglich schien.«
    »Du sagst könnte , also bist du nicht sicher.«
    »Vieles ist ein Wagnis.«
    »Wenn die Sache schiefgeht… Wenn es dir nur gelingt, Oda von Lance zu trennen… Was dann? Wir würden zumindest Lance verlieren. Könntest du damit leben?«
    »Oda und Lance werden die Entscheidung treffen«, sagte Pakka-dee. »Schließlich ist es ihre Existenz, die auf dem Spiel steht.«
    »Oda… wieder mit einem… eigenen Körper…« flüsterte Lance Selby. »Und ich… wieder eine Person… für mich… Wenn ich sie… nicht nur geistig, sondern… auch körperlich wieder… lieben dürfte… Dafür würde ich… jedes Risiko eingehen…«
    »Wir sprechen noch mal darüber, wenn du wieder bei Kräften bist«, schlug Roxane vor.
    »Ich… werde

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