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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bis wir durch sind, ist alles gelaufen." Karett ignorierte seine Anwesenheit erst eine Weile, aber der Oxtorner ließ nicht locker. „Ich kann nichts machen", zischte der Positronikspezialist. „Für den Paratron brauchen wir eine halbe Stunde länger." Murrend zog der Mann mit den künstlichen Augen von dannen. Karett verstand gut, was in dem Oxtorner vorging. Dass er zur Zeit nichts zum Erfolg der Mission beitragen konnte, gefiel ihm überhaupt nicht. Und das stand ihm ins Gesicht gemeißelt.
    Zum zweiten Mal bildeten die Parabolspiegel ein Netz aus. Diesmal besaß es eine grüne Farbe, und es nahm seinen Ausgang von den Spiralen am Spiegelrand. Rasend schnell wob es sich durch die entstandene luftleere Glocke und machte dicht vor dem blauen Leuchten des Paratrons halt.
    Trabzon nahm sich eine ganze Viertelstunde Zeit, um das Programm nochmals durchzuchecken. Erst als der Pikosyn nach der xten Überprüfung grünes Licht gab, ließ Karett weitermachen.
    Das Gespinst tastete sich an den Paratronschirm heran und fraß sich fest, als sei es ein Pilzgeflecht auf einem nahrhaften Untergrund. Seine Farbe wechselte übergangslos auf Blau. Diesmal zeigte das Display für einen winzigen Augenblick eine 1 an zum Zeichen, dass ein leichter Energieüberhang existierte. Danach leuchtete wieder der waagrechte Strich. Dafür meldete der Pikosyn, dass die Energiestabilität der Speicher auf neunzig Prozent absackte.
    Trabzon warf seinen Leuten einen hilflosen Blick zu. Sie waren ebenso ratlos wie er. Der Boden zitterte leicht. Die Spiegel produzierten als Folge davon ein Phänomen, das man gemeinhin als „Schwimmen" bezeichnete. Sie hielten ihre Funktion aufrecht, veränderten aber in bestimmten Toleranzen ihre Position. SENECA musste den versuchten Zugriff spätestens jetzt bemerken. Trabzon warf dem Oxtorner einen Blick zu. Monkey zeigte keine Regung, aber irgendwie hatte der Positronikspezialist den Eindruck, dass er einen Vulkan vor sich hatte, der jeden Augenblick explodieren musste.
    Wieder rüttelte alles um sie herum einschließlich des sichtbaren Ausschnitts der 500-Meter-Kugel. Ein Ächzen ging durch das Schiff, und für einen Sekundenbruchteil kamen mindestens vier Gravos durch. Rhodan und seine Helfer mussten wichtige Aggregate zerstört haben. Augenblicke später klang ein Jaulen auf. Irgendwo hinter ihnen, in den unergründlichen Weiten des Zwischendecks, gaben Aggregate den Geist auf. „Fertigmachen zum Rückzug!" sagte der Oxtorner. Sie waren endgültig sicher, dass sie es nicht schaffen würden.
    „Jetzt aber nichts wie weg!" Tautmo sprang auf und rannte in Richtung Ausgang ihres Zwischenquartiers. Die Kampfroboter hatten Dummy Nummer drei vernichtet und jagten zwei und vier. Von Nummer fünf hatten sie noch keine Notiz genommen. Irgendwann würden sie jedoch merken, dass keines der Geräte echt war. Und dieser Zeitpunkt konnte nicht mehr weit entfernt sein. „Sie erkennen es erst, wenn nur noch zwei Geräte übrig sind", antwortete Titus Quant. „Du unterschätzt SENECA und die Nano-Kolonne", beharrte Aagenfelt.
    Jetzt widersprach ihm auch Marcel Lefebre. Seiner Meinung nach gab es genug Indizien dafür, dass Shabazzas letzte Nano-Kolonne ihre Informationen aus den Speichersektoren SENECAS bezog, aber die Entscheidungen allein traf und der Biopositronik aufzwang. Eventuell verfügte die Positronik so auch nicht über die Informationen der Nano-Kolonne. Nur so war es zu erklären, dass die Roboterschwärme mehrfach taktische Fehler begingen und sich verhielten, als besäßen ihre Einbaupositroniken oder ihre übergeordnete Steuereinheit SENECA nicht besonders viel Erfahrung im Umgang mit Wesen der Spezies Homo sapiens.
    Tautmo lenkte widerstrebend ein und kehrte zum Tisch zurück. Er gestand den beiden kampferprobten Agenten mehr Erfahrung in solchen Dingen zu als sich selbst. Dennoch blieb da ein Unsicherheitsfaktor. Er bereitete ihm Kopfzerbrechen. Je länger er darüber nachdachte, desto stärker nahm der Wunsch in seinem Innern zu, sich aus dem Staub zu machen. „Wir sollten uns wenigstens in einen der Lagerräume zurückziehen und das Ding verstecken", schlug er vor. „Das würde doch erst recht auffallen." Quant schüttelte den Kopf. „Was gibst du zur Antwort, wenn sie dich fragen, wo du deine Kiste gelassen hast?"
    „Verloren, gestohlen, irgendetwas. Da gibt es doch diese heimliche Widerstandsgruppe an Bord. Die macht so was." Es klang zu sehr nach Ausrede, als dass er bei seinen Begleitern

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