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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mittel erschien, brauchte Bré es nicht mehr. Sie bat den Haluter, sich hinzusetzen, und fertigte ihm einen stabilen Verband an.
    Rakane dankte ihr und stand sofort wieder auf, um sich von Genhered neue Daten zeigen zu lassen. In seinem Planhirn zeichnete er sie auf wie auf einem technischen Datenträger; so erklärte er es Bré Tsinga. Sie waren jetzt bereits mitten im Kampf der Nonggo gegen die Guan aVar. Bré Tsinga registrierte: Blo Rakane, der weiße Haluter, war verletzlich. Er konnte seine Körperstruktur nicht umwandeln, denn er hätte die Zeit gehabt. Er war eindeutig kleiner als andere Haluter, und er trug einen blauen Anzug, so wie noch nie ein Haluter, den Menschen zu Gesicht bekommen hatten. Das gleiche galt natürlich ebenso für seine Hautfarbe.
    An diesem Tag gab es keine weiteren Zwischenfälle mehr im Museum. Rakane und Genhered arbeiteten zusammen wie ein lange eingespieltes Team. Überhaupt machte Rakane auf Bré Tsinga den Eindruck dass er sich besser in die Psyche anderer Geschöpfe hineinversetzen konnte als seine Artgenossen. Und noch etwas: Er war hoch intelligent, selbst für einen Haluter. Genhered tauchte ins Meso-Neuron ein und brachte entweder weitere Wände dazu, sich zu teilen und Bildschirme freizugeben, oder er sorgte dafür, dass eine neue Sequenz an Informationen und Bildern auf den schon vorhandenen Schirmen erschien. Blo Rakane studierte die neuen Daten, und wenn er sie gespeichert. hatte, bat er Genhered um weitere - woraufhin dieser sofort wieder tauchte.
    Bré Tsinga, obwohl der Nonggo-Sprache mächtig, konnte mit dem allen nicht viel anfangen. Sie wusste nur, dass es hier um ein Ereignis von kosmischen Ausmaßen ging, ein Ereignis aus tiefer Vergangenheit. Als der Abend kam, konnte sich der Haluter kaum von den Bildschirmen lösen.
    Erst als Genhered signalisierte, dass er vom vielen Tauchen ins Neuron total erschöpft sei und eine längere Erholungspause brauche, ließ sich Blo Rakane dazu bewegen, das Museum für heute zu verlassen. Bré Tsinga begleitete ihn. „Sie haben mich beeindruckt", sagte ihr der Haluter zum Abschied. „Ich? Wieso das denn?"
    „Sie besitzen einen scharfen analytischen Verstand. Und Sie wissen ihn zu gebrauchen. Ich habe Sie beobachtet - nicht nur, als Sie die Agenten dazu gebracht haben, sich zu stellen."
    „Oh, danke", sagte sie und blieb, einigermaßen verblüfft stehen, während er in die Dunkelheit marschierte.
     
    10.
     
    8. Januar 1291 NGZ
    Mimas
     
    Gucky hatte zwar Icho Tolot die Entscheidung darüber überlassen, ob Mike seine dritte, vielleicht tödliche Bestrahlung erhielt. Dennoch stand sein Mund nicht still, nachdem er und Tolot den Beobachtungsraum betreten hatten und Mike sahen, wie er wieder auf der Bestrahlungsliege unter dem Projektor lag. „Ich ziehe euch alle zur Rechenschaft, wenn Mike dabei stirbt", zeterte er. „Beim letzten Versuch wäre es beinahe soweit gewesen, deshalb wurde er abgebrochen. Wie kann man nur so hirnrissig sein und es dann trotzdem noch einmal probieren - mit noch höheren Werten?"
    Professor Dr. Galan Wojtyczek kam zu ihm und legte seine Hand auf seine Schulter. „Damit er lebt und gesund wird, Gucky. Vertraue uns doch.
    Bisher ist ihm nichts geschehen."
    „So?" fragte der Ilt. „Und seine Qualen, sein Aussetzen bestimmter Körperfunktionen waren nichts? Was seid ihr nur für Menschen!"
    „Wir sind Mediziner, Gucky" ,antwortete der Professor. „Ja, natürlich", maulte der Mausbiber. „Mediziner. Und das da in der Kammer ist euer Forschungsobjekt." Wojtyczek richtete sich auf und wandte sich an Tolot. „Bitte bringe ihn zur Vernunft, Icho! Wir Ärzte können es anscheinend nicht."
    Tolot hockte sich neben Gucky hin und sagte eindringlich: „Du warst damit einverstanden, dass ich die Entscheidung treffe. Das habe ich getan, und ich erwarte von dir, dass du sie respektierst. Oder wir sind keine Freunde mehr.""Hä?" machte Gucky. „Ich meine es völlig im Ernst. Du hättest nicht wieder mit hierher kommen sollen. Aber jetzt bist du hier und wirst den Mund halten. Mike ist nicht ohne Schmerzen von Shabazzas Saat zu befreien. Du siehst nur diese Schmerzen. Wir müssen sie ignorieren, so grausam das klingt, um ihn zu befreien." Der Mausbiber starrte seinen großen Freund irritiert an. Dann schloss er die Augen und sagte nichts mehr. „Können wir beginnen?" fragte Wojtyczek, inzwischen wieder an seinem Platz. „Ja", sagte der Haluter. „Aber wie abgesprochen: Wenn sich wieder

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