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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Schockzustand versetzt haben. In seinem jetzigen Zustand werden die Mikro-Maschinen ihn vielleicht sogar umbringen. Sie werden sich in seinen Organen festsetzen wie Krebsgeschwüre - solange sie durch den Rest der organischen Materie quasi ausgerüstet sind. Ist aber diese Materie völlig vernichtet, so können wir hoffen, dass die Mikro-Maschinen keine Befehle mehr erhalten und in eine Starre verfallen. Vielleicht können sie dann auf natürlichem Weg ausgeschaltet werden."
    „Ich will nicht, dass Michael stirbt, Icho", sagte der Ilt leise. „Ich hätte nicht nur einen Freund verloren, ich könnte auch Perry nie wieder in die Augen sehen."
    „Er würde dich verstehen, wenn er jetzt hier wäre, Kleiner. Und er würde eine Entscheidung treffen."
    „Welche?" fragte Gucky, ohne Tolot anzusehen. „Für einen letzten Versuch", gab sich der Haluter überzeugt. „Dessen bin ich mir ganz sicher. Er würde seinen Sohn lieber tot sehen, als einen lebensunfähigen Zombie am Leben erhalten zu müssen." Gucky schloss wieder die Augen.
    Nach einer Weile flüsterte er: „Ich überlasse die Entscheidung dir, Icho. Ich kann einfach nicht sagen: Tut es! Und ich kann auch nicht sagen: Tut es nicht! Geh zu ihnen, und sag du ihnen, was sie machen sollen." Der Haluter schwieg. Er wusste genau, dass Gucky es sich nicht etwa nur zu leicht machte. Der Mausbiber konnte die Verantwortung nicht übernehmen. Sie würde ihn zerbrechen. „Ich werde es tun", verkündete Tolot. Langsam erhob er sich.
     
    9.
     
    7. Januar 1291 NGZ
    Terra
     
    Julkyan Ziriamber war am frühen Morgen wieder in das Museum der Nonggo eingedrungen. Wie in den letzten Tagen hatte er eine einfache Kombination an, um nicht wieder solch unangenehme Überraschungen zu erleben wie mit der Interferenz mit dem Meso-Neuron. Und tatsächlich hatte es keinen Zwischenfall mehr gegeben. Heute aber war eine Terranerin bei dem Nonggo und dem Haluter. Der Arkonide kannte sie natürlich aus diversen Berichten: Bré Tsinga hatte sich bei der Bekämpfung der Tolkander ein hohes Ansehen erworben, und zuletzt war sie auf Arkon aktiv gewesen.
    Ziriamber folgte ihnen im Schutz seines Deflektorfeldes und erlebte mit, wie der Nonggo ein Exponat nach dem anderen aus dem Nichts wachsen ließ, wie er in den Wänden verborgene Bildschirme holte und diese aktivierte. Als dies zum letzten Mal geschah, hatte er sich in einem Holorama, einer riesengroßen, permanent bewegten Hologramm-Szene, versteckt, die einen offenbar wichtigen Moment aus der Nonggo-Geschichte in Lebensgröße und Echtzeit abbildete. Sein einfacher Anzug interferierte nicht mit den Projektoren, und inmitten dieses Holoramas waren aufgrund diverser Streustrahlungen praktisch keine Ortungen möglich. Man konnte sich lediglich auf die Augen verlassen, und vor den Blicken wiederum etwaiger Gegner war Ziriamber durch sein Deflektorfeld geschützt.
    Jedenfalls wähnte sich der Arkon-Agent in Sicherheit. Er beobachtete und belauschte die Unterhaltungen des Nonggo und des weißen Haluters sowie der Terranerin. Schon drei Stockwerke tiefer hatte er erfahren, nachdem Genhered einen Bildschirm aus einer Wand gezaubert hatte, dass es dem Haluter ausschließlich um Chearth und die Guan aVar ging. Das war ihm nicht neu -- wohl aber die Stellungnahme des Haluters zu diesem Thema.
    Der weiße Haluter suchte in diesem Museum offenbar nach einer Möglichkeit, die Guan aVar zu besiegen, und zwar so, wie es die Nonggo vor langer Zeit getan hatten. Jetzt, in der obersten Etage des Museums, stand der Haluter wahrscheinlich vor seiner wichtigsten Entdeckung.
    Julkyan Ziriamber war so in seine Beobachtungen vertieft, dass er nicht merkte, wie sich das Unheil um ihn herum zusammenzog. Wie hätte er es auch sehen können? Die vier Gestalten, die ihn in dem nur scheinbar sicheren Holorama entdeckt hatten, konnte er ohne entsprechende Geräte nicht sehen, denn sie tarnten sich mit Deflektoren anderer Bauart. Die vier Terraner stürzten sich nach dem per Funk erhaltenen Befehl auf den Arkoniden und feuerten sofort, zunächst mit Lähmstrahlen. Eigentlich hätte er nach einer Sekunde paralysiert sein müssen, doch die Streustrahlungen des Holoramas hatten offenbar dazu geführt, dass sich die Terraner über Ziriambers Aufenthalt nicht vollständig im Klaren waren.
    Der Arkonide riss seinen Strahler aus dem Gürtelhalfter und schoss dorthin, wo die Strahlen aufblitzten, noch während er sich zu Boden warf. Er feuerte mit Thermostrahlen. Einen Gegner

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