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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befreien. Dazu wäre ein Weg, neuartige Antikörper aus künstlichen und körpereigenen Bestandteilen so zu erschaffen und zu programmieren, dass sie die hoffentlich funktionslosen Mikro-Maschinen als körperfremd erkennen."
    „Die Antikörper sollen die Mikro-Maschinen angreifen?" fragte Gucky entgeistert. „Das würde Mike endgültig umbringen. So einen Kampf in seinem Körper hielte er nicht aus!" Wojtyczek schüttelte den Kopf. „Die Antikörper sollen die Mikro Maschinen keineswegs angreifen, was tatsächlich sinnlos wäre, sondern aus dem Körper ausscheiden. Das bedeutet: keine Operationen, keine Blutwäsche, sondern Biologie. Diese im Grunde simple Methode ist natürlich erst jetzt möglich geworden, denn vorher hätte man davon ausgehen müssen, dass der dezentralisierte Konditionierungschip sich wirksam wehren würde."
    „Das hört sich gut an", musste der Haluter zugeben.
    Auch der Ilt gab sich erleichtert. „Vielleicht war es doch nicht die schlechteste Idee, Michael hierher zubringen", sagte er, nicht ohne hinzuzufügen: „Trotz all dem Schlimmem, was ihr ihm angetan habt, Doc. Das werde ich niemals vergessen können. Besteht denn die Chance, dass Mike jemals wie: der so wird wie früher?"
    „Wir wären schlechte Ärzte, wenn wir diese Möglichkeit ausschließen würden, Gucky" ,sagte der Mediker und gestattete sich den Anflug eines Lächelns. Sein Groll schien verflogen zu sein. „Wir bringen ihn jetzt in den Tank. Ihr beide könnt bleiben, solange ihr wollt, um stets über seinen Zustand informiert zu sein."
    „Danke", sagte Tolot. „Wir nehmen das Angebot gern an."
    Er und Gucky verfolgten mit, wie Mike Rhodans Körper auf Energiekissen sanft hochgehoben wurde, so dass er starr waagrecht in der Luft schwebte, um dann auf eine Antigravtrage bugsiert zu werden. Selbstverständlich waren seine Gurte gelöst worden. Die Trage, begleitet von einigen Ärzten und Mikes Freunden, glitt durch eine Tür auf einen Korridor hinaus und in einen Antigravschacht. Mehrere Etagen tiefer verließ sie ihn und wurde durch einen weiteren Korridor bis zu einem Raum gesteuert, dessen Tür sich für die Mediker öffnete. Dahinter befanden sich in einer kleinen Halle mit kreisrundem Grundschnitt mehrere große, längliche Tanks aus undurchsichtigem Material. Dutzende Kabel und Schläuche führten von den Wänden zu ihnen. Man konnte teilweise Flüssigkeit darin fließen sehen.
    Einer der Tanks stand offen. Die Mediker steuerten die Trage darauf zu. Wieder griffen unsichtbare Hände nach Michael Rhodans Körper und hoben ihn hoch. Vorsichtig und langsam ließen sie ihn in den Tank gleiten. Zuletzt bekam er eine Atemmaske über das Gesicht gelegt. Dann verschwand er ganz im Tank, und ein Mediker schloss die Luke am Kopfende. Es war wie ein Abschied. Gucky musste sich gegen die Assoziation wehren, Mike wäre soeben in seinen Sarg gelegt worden. „Von jetzt an läuft der Heilungsprozess" ,sagte Professor Wojtyczek. „Wir können jetzt nichts mehr für ihn tun."
     
    11.
     
    9. Januar 1291 NGZ
    Terra
     
    An diesem Tag begab sich Bré Tsinga statt ins Museum zuerst zu Noviel Residor. Als sie dem TLD-Chef in einem der kleinen Besprechungsräume in einem Bürogebäude Terranias gegenübersaß, musterte sie ihn. Residor wirkte gefasst, aber er schien zu ahnen, weshalb sie hier war. „Ich erwarte also deinen Bericht", begann er jedoch mit einem ganz anderen, aber auch näherliegenden Thema. „Was hast du über die Aktivitäten des weißen Haluters herausgefunden?" Sie lehnte sich im Sessel zurück, schlug die Beine übereinander und berichtete wahrheitsgemäß, was sie wusste. Schaden konnte sie Blo Rakane dadurch nicht, denn der TLD und die LFT hatten keinen Grund, sich einzumischen und Rakane bei seiner Arbeit zu behindern. Im Gegenteil, sie mussten sich dafür schämen, nichts zu unternehmen, um den Völkern von Chearth zu Hilfe zu kommen. „Ich habe es mir fast gedacht". meinte Residor. „Ich meine, nach den Berichten unserer Agenten ..."
    „Womit wir beim Thema wären", unterbrach sie ihn. „Noviel, weißt du, was deine Leute im Museum Janir Gombon Alkyetto angerichtet haben? Es ist ein Wunder dass ihre Schüsse nicht in die wichtigen, von Blo Rakane benutzten Info-Monitoren gefahren sind!' Aber auch so haben sie Schäden in noch nicht absehbarer Höhe verursacht.
    Warum haben sie nicht weiter mit Paralysestrahlen geschossen? Ein Treffer hätte bei dem Arkoniden die gleiche Wirkung gehabt - er wäre außer

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