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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach, was ihm anscheinend während der letzten Jahre entgangen war. Danach wusste sie, dass sie einen Freund für immer gewonnen hatte. „Wenn du mich nötig hast, dann rufe nach Gucky!" versprach ihr der Ilt. „Egal, was es ist. Ich bin immer für dich da."
    „Das freut mich, Gucky." Der Ilt kicherte. „Aber jetzt muss ich mich wieder den ernsten Dingen dieses Lebens zuwenden. Icho und ich müssen nach Camelot. Wir sehen uns wieder, Bré!"
    „Ganz sicher",. bestätigte sie. Und damit war der Ilt verschwunden. Bré Tsinga streckte sich in dem bequemen Sessel aus und wartete auf Blo Rakane.
     
    13.
     
    10. Januar 1291 NGZ
    Terra und weiter
     
    Bré Tsinga wusste, dass sie von nun an auf sich gestellt war. Es konnte sein, dass sie der weiße Haluter aus seinem Schiff wies, sobald er zurückkehrte. Er konnte sich auch mit einer offiziellen Beschwerde an die LFT wenden. Paola Daschmagan, die Erste Terranerin, würde alles andere als begeistert über Brés Alleingang sein. Aber noch hatte sie Zeit -längstenfalls bis zu der Stunde, um die Blo Rakane üblicherweise das Museum verließ.
    Sie rechnete aber damit, dass er früher kommen würde. Es kam ganz darauf an, wie viele Informationen das Nonggo-Museum noch für ihn bereithielt.
    Die Kosmopsychologin wartete geduldig. Sie unternahm Rundgänge durch die Zentrale und andere Räumlichkeiten, zu denen die Schotte offen standen, und studierte die Kontrollen. Nicht, dass sie von Technik - und noch dazu halutischer - viel Ahnung gehabt hätte. Aber die Fremdartigkeit der Instrumente faszinierte sie. Sie kam sich in der für Giganten konzipierten Umgebung vor wie ein Zwerg. Bré hob sich in den für Haluter angefertigten Spezialsessel vor den Hauptkontrollen und überlegte. Ja, Blo Rakane konnte sie aus dem Schiff werfen. Die Wahrscheinlichkeit war sogar ziemlich hoch. Aber was, wenn sie sich bereits im Weltraum befanden, mitten im Vakuum? „Er darf mich nicht sehen, bis wir das Solsystem verlassen haben", sagte sie langsam und nickte. „Ich muss mich in einem der Nebenräume verstecken, bis..." Und zwar sofort, denn jeden Moment konnte er eintreffen. Es gab keine aktivierten Bildschirme, die die Umgebung des Schiffes zeigten und sie gewarnt hätten. Bré schob sich aus dem Sessel und ging in einen der zugänglichen Räume, wo sie einige Aggregate gese hen hatte, hinter denen sie Sichtschutz fand. Dort verbarg sie sich.
    Eine knappe Stunde musste sie noch warten, dann hörte sie, wie sich Schotte öffneten, ebenso das Geräusch schwerer Schritte. Blo Rakane hatte das Raumschiff betreten und näherte sich der Zentrale. Bré hielt den Atem an. Konnte es sein, dass er einen Überwachungscheck vornahm und sie dabei entdeckte? Dass ihre Infrarotstrahlung angemessen wurde? Aber welchen Grund zu so übertriebener Vorsicht sollte der Haluter haben? Niemand kam ohne seinen Willen in sein Schiff hinein, nicht auf konventionelle Art. Und hätte er es unter einen Schutzschirm gelegt, dann wäre es auch ihr mit Gucky nicht möglich gewesen.
    Sehen konnte sie ihn nicht, aber sie hörte, wie Rakane in seinem Sessel Platz nahm und sich an den Kontrollen zu schaffen machte. Wenig später begann das Schiff ganz fein zu vibrieren, und Reaktoren liefen irgendwo an. Das Vibrieren wurde stärker, dann hörte es ganz plötzlich auf. Bré Tsinga musste noch wenige Minuten warten, dann spürte sie, wie das Schiff abhob und schnell an Geschwindigkeit gewann. Sie waren gestartet. Nun musste sie nur noch kurze Zeit abwarten, bis sie das Solsystem hinter sich gelassen hatten. Bré wagte sich so weit aus ihrem Versteck hervor, dass sie in die Zentrale blicken konnte. Sie sah auf Rakanes breiten Rücken und auf Bildschirme, die die Erde zeigten, wie sie langsam schrumpfte.
    Sobald der Haluter auf Überlicht ging, wollte sie sich ihm zeigen. Bré Tsinga musste dazu noch einmal eine halbe Stunde warten. Dann war es soweit.
    Die Sterne und Planeten verschwanden von den Schirmen. Bré holte tief Luft und betrat die Zentrale. „Hallo, Blo Rakane", sagte sie.
    Langsam drehte sich der Haluter mit seinem schweren Sessel um. Seine drei Augen musterten die Terranerin, aber sonst zeigte er keine erkennbare Reaktion. „Ich dachte mir, dass wir uns wiedersehen würden", sagte er nur. „Jemand mit Ihrer Neugier verschwindet nicht einfach, ohne auch die letzte Frage gestellt zu haben." Bré war einigermaßen verblüfft. Sie hatte nicht gerade einen Tobsuchtsanfall erwartet, aber auch nicht diese

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