Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1967 - Die List des Scoctoren

Titel: 1967 - Die List des Scoctoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich lieber in die Luft, bevor sie uns das Elcoxol überlassen."
    „Elcoxol ist kein Rauschgift, sondern eine lebensverlängernde Substanz, deren Gebrauch bei den Tazolen seit Jahrtausenden üblich ist. Man kann ihn nicht entwöhnen. Er benötigt das Produkt der Myrden, oder er stirbt. Vil an Desch behauptet das zumindest, und ich glaube ihm."
    „Damit beantwortest du meine Frage nicht."
    „Weil ich keine Antwort habe. Genau wie du." Der Smiler nickte. „Ich denke darüber nach", sagte er, erhob sich und sah Atlan an. „Ich möchte noch kurz mit Mhogena sprechen. Wenn du einen Augenblick Zeit hast ..."
    „Natürlich, Atlan." Der Gharrer musterte den Unsterblichen, und Tekener stapfte in seinem leichten Raumanzug hinaus.
    Sieht er mich etwa freundlich an? fragte sich der Arkonide. Plötzlich tränten seine Augen heftig. Er hoffte, dass der Fünfte Bote dieses Zeichen seiner Erregung nicht deuten konnte oder unter dem Falthelm gar nicht bemerkte. Habe ich es nicht gesagt? meldete sich der Extrasinn. Du und die Methans! Wann wird es dir gelingen, dein tiefes Misstrauen gegen sie endlich zu überwinden? Du redest Unsinn. „Ich hätte dich früher oder später auch um ein Gespräch gebeten", fuhr Mhogena fort. „Ich spüre deutlich, dass du mir noch immer misstraust. Du misstraust mir schon seit unserer ersten Begegnung in der Xenoklinik in Garnaru."
    Er hat dich durchschaut! Genau wie Tek. Setzt er jetzt seine psireflektorischen Kräfte gegen mich ein, um mich zu beeinflussen? Könntest du dir diese Frage dann noch stellen? „Das ist richtig", gestand Atlan ein. Damit meinte er sowohl den Gharrer als auch seinen Extrasinn. „Und woher rührt diese Skepsis?"
    „Von einer winzigen Ungereimtheit."
    „Der Sprung unserer Vorfahren durch den Sonnentransmitter, nicht wahr? Über fünfzehn Millionen Lichtjahre hinweg. Dich hat gestört, dass es in Chearth keine Gegenstation gab."
    Atlan nickte überrascht. „Vielleicht standen einige der sechzig Sonnen, aus denen die Nonggo später den Tresor errichtet haben, so dicht und genau in der Konstellation beieinander, dass sie wie ein Sonnentransmitter fungierten. Vielleicht hat auch Nisaaru die Hand im Spiel gehabt und uns absichtlich nach Chearth geholt. Ich bin ehrlich. Ich kann dir keine Antwort darauf geben."
    „Du kommst mir allgemein sehr ... schweigsam vor. Ich habe den Eindruck, dass du zahlreiche Geheimnisse für dich behältst."
    „Einige schon", gestand der Gharrer ein. „Aber ist das bei dir anders?" Tauche, stellte der Extrasinn lapidar fest. „Möchtest du mehr aus meinem Leben erfahren? Wenn du vermutest, dass es nicht uninteressant war, gebe ich dir sicherlich Recht" Mit einemmal war Atlan peinlich berührt. „Ich will dich nicht drängen ..."Mhogena stieß ein heiseres Bellen aus, wahrscheinlich das gharrische Äquivalent eines Lachens. „Doch, das willst du.
    Aber ich kann deine Neugier verstehen. Und vielleicht tut es mir auch ganz gut, wenn ich endlich einmal jemandem einige der Ereignisse meines Lebens erzählen kann, auch wenn sie dir als Sauerstoffatmer vielleicht seltsamer vorkommen werden." Der Arkonide wusste, was Mhogena meinte.
    Ein direkter Kontakt - und damit eine direkte Verständigung - zwischen Gharrern und Humanoiden war und blieb einfach unmöglich. Wasserstoffatmer und Sauerstoffatmer - stets würde die Schicht eines Raumanzugs sie trennen. Bislang hatte Mhogena sich hauptsächlich im Bereich der Sauerstoffatmer aufgehalten, doch nun befand sich Atlan in einer Wasserstoff-Atmosphäre. Und obwohl er nur den leichtesten der vorhandenen Schutzanzüge trug, kam er sich in den Bewegungen eingeschränkt und ganz einfach fehl am Platz vor. „Ich würde gern mehr hören", sagte er schließlich. Mhogena verzog den breiten Mund und entblößte scharfe und spitze Zähne, die Atlan an die von Raubtieren erinnerten. Wir sind so unterschiedlich, dass ich sogar ein Lächeln unwillkürlich als Bedrohung empfinde, dachte er. „Während der ewigen Ausweichmanöver und Positionswechsel haben wir bestimmt genug Zeit", sagte der Gharrer. „Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, Atlan, aber meine früheste Erinnerung ist die an einen Geruch. An die Ausdünstung des Todes ..."
    „Feindberührung in vier Minuten." Hermon von Arigas Stimme klang fast schon gelangweilt. Der Prozess war zur Routine geworden. Die beiden Vesta-Kreuzer und die RAGANTA mieden nun Sonnensysteme, tauchten unvermittelt im Leerraum zwischen den Sternen auf, sendeten Vil an

Weitere Kostenlose Bücher