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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beruhigte ihn Rieno Thurack. „Ich habe keine Mühe, Kursänderungen vorzunehmen. Notfalls schaffen wir sogar eine Überlichtetappe. Da bin ich ganz sicher."
    „Aber - was sollen wir hier vermessen?" hörte sich Oliver fragen. „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf", antwortete Robert Tallon. „Wir brauchen nur alle einlaufenden Daten aufzuzeichnen, und scheinen sie noch so unsinnig und widersprüchlich, und die Fachleute werden sie unter anderem mit Hilfe des Kontracomputers entschlüsseln. Das lässt sich wirklich machen", versicherte er ernsthaft, als Oliver ihn ungläubig ansah. „Ich sehe eine der anderen Jets!" rief Leon Dankis und deutete auf die blaue Sonne Yponiko. Tatsächlich war dort eine winzige Scheibe zu sehen, die geradewegs aus der Sonne zu kommen schien. Dankis hantierte verzweifelt am Interkom und erwirkte, dass durch die infernalischen Störgeräusche eine Stimme zu hören war. „Ganzetta ... haben ... SJ 8 und ... 9 im Schlepptau. Nun sind wir komplett."
    Nachdem es Dankis gelungen war, die statischen Störungen herauszufiltern, war die Verbindung klar, Ganzettas Stimme ohne jegliche Verzerrungen zu hören. „Verstanden", erwiderte Rieno Thurack. „Was ist nun zu tun?"„Hier spricht Drugo Togosh", meldete sich der epsalische Staffelkommandant. „Wir werden uns in Abständen von einigen hundert Metern in dieser Entfernung vor dem Dimensionsriss aufreihen und ihn entlang fliegen. Dabei lassen wir das vorgegebene Ortungsprogramm in einer Endlosschleife ablaufen. Einfach so. Wenn wir es ein paar Mal abgespult haben, kehren wir wieder heim."
    „Einfach so", sagte Rieno Thurack sarkastisch. „Spar dir dumme Bemerkungen für danach auf - wenn wir das hier überstanden haben, Rieno", mahnte der Epsaler. „Achte lieber darauf, dass du dem Dimensionsriss nicht zu nahe kommst!" Rieno Thurack schnitt eine Grimasse in Richtung des Lautsprechers, sagte aber nichts. „Wie gut, dass der Quadratische kein Bild von dir bekommt", meinte Tallon kichernd.
    Drugo Togosh gab seine Anweisungen über Funk durch, und die Kette aus vier Space-Jets dehnte sich auseinander, bis sie an die fünfhundert Meter voneinander entfernt waren. Thurack schnalzte mit dem Finger, um die anderen auf sich aufmerksam zu machen, dann steuerte er die Jet ruckartig in Richtung des Dimensionsrisses. Alle bis auf Oliver grinsten in Vorfreude auf Drugo Togoshs Wutausbruch. Aber der Epsaler fiel auf diesen Streich nicht herein. Erst als Thurack den fünften Vorstoß unternahm, hörten sie Togosh brüllen. „Achtung!"
    Aber da war es schon zu spät für eine Gegenreaktion. Aus dem Dimensionsriss schoss eine mächtige schwarze Protuberanz, welche die winzige Jet zu verschlingen drohte. Alle an Bord glaubten, dass nun ihre Stunde geschlagen habe. Sie spürten Gewalten an sich rütteln, die ihre Körper in ihre Atome zu zerreißen schienen. Alles um sie, das Innere der Jet, alle Sonnen des Sonnentresors, verzerrte sich auf unglaubliche Weise. Das ganze Universum schien in einem Strudel zusammengewirbelt zu werden - und sich dann in die andere Richtung wieder zu entrollen. Es war wie bei einem Jo-Jo. Und bei jedem Millimeter dieses Wirbelns durchrasten unglaubliche Schmerzen ihre Körper...
    Oliver Dermont schien es am schlimmsten zu treffen. Denn er schrie immer noch wie am Spieß, als alles schon vorbei war und Drugo Togosh sie mit dem Zugstrahlprojektor und den Triebwerken seiner Jet aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich geholt hatte. Aber auch als Oliver endlich verstummte, war er noch benommen. Er war lange Zeit nicht ansprechbar, reagierte auf keine Zeichen und Berührungen. Sein Zustand normalisierte sich erst, als sie nach einem langsamen Beschleunigungsflug in eine kurze Überlichtetappe gingen und der Hölle des Sonnentresors entflohen. „Wie geht's?" erkundigte sich Robert Tallon. „Alles bestens", behauptete Oliver mit versteinertem Gesicht.
     
    3.
     
    „Die Urungaber wollten uns unsere Religion stehlen", erboste sich Vil an Desch. „Das konnten wir nicht einfach so hinnehmen. Diese Glaubensfrage stand immer zwischen unseren beiden Völkern." Vil an Desch hatte Mhogena zu sich eingeladen, um ihm voller Stolz die neue Ergänzung seiner Unterkunft zu zeigen, die ihm die Cameloter in Rekordzeit eingerichtet hatten: eine Hygienekabine, die voll und ganz den Kriterien eines luxuriösen Elcoxolbades entsprach. „Schade, dass du kein Sauerstoffatmer bist, Mhogena", hatte der Scoctore zur Begrüßung mit echtem Bedauern

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