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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorwurfsvollen Blick zu, der ein Tadel dafür war, dass er die positiven Aspekte der Situation umgehend mit negativen Prognosen zunichte gemacht hatte. „Tut mir leid, Myles, aber wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen", entschuldigte sich der Hyperphysiker, der den Blick des Aktivatorträgers richtig gedeutet hatte. „Die Stürme lassen nach", meldete einer der Gharrer an den Ortungsgeräten. Gleich darauf kam die Sturmentwarnung. Der Gharrer fügte hinzu: „Wir haben wieder Verbindung zu allen GILGAMESCH-Modulen. Der Arkonide Atlan von der RICO verlangt Aufklärung ..."
    Mitten in der Kommandozentrale baute sich ein Holorama auf. Atlans Abbild bewegte sich unruhig, als sei er auf der Suche nach irgendetwas. „Myles!" rief er. „Was hat das denn plötzlich zu bedeuten?" Der Arkonide, besser gesagt, seine Projektion, fand den Blickkontakt zu Myles Kantor und sprach ihn nun direkt an. „Hat Thagarum irgend etwas mit dem gewaltigen Strukturriss im Sonnentresor zu tun?"
    „Was für ein Strukturriss?" fragte Myles verdattert.
    Während er diese Worte noch sprach, kam von irgendwo im Hintergrund die alarmierende Meldung: „Hyperstrukturelle Instabilitäten in der Peripherie des Sonnentresors geortet. Der Hyperraum ist auf einer Länge von ... mehreren Lichttagen aufgebrochen. Der Riss weitet sich rasch aus ..."
    Ohne sich weiter um Atlans Hologramm zu kümmern, eilte Myles Kantor zu der Konsole mit den Ortungsgeräten, von der die alarmierenden Daten geliefert wurden, um sich mit eigenen Augen von den einlaufenden Ergebnissen zu überzeugen.
    In einer Entfernung von 3,3 Lichtjahren hatte sich - nahe dem blauen Stern Yponiko - eine blitzartig verästelte Hyperanomalie gebildet, die sich der Länge nach rasch ausdehnte. In der ersten Meldung war von „mehreren Lichttagen" die Rede gewesen. Inzwischen war dieser Strukturriss bereits acht Lichttage und sieben Lichtstunden lang, und seine blitzartigen Ausläufer griffen in der Breite über insgesamt 46 Lichtstunden. An der dicksten Stelle klaffte der Riss auf über 16 Lichtstunden. Und er wurde ständig länger. In der optischen Darstellung war zu beobachten, wie diese Dimensionskluft aus absoluter Schwärze sich wie ein rasendes Lauffeuer ausweitete. „Was sollen wir von diesem Ereignis halten?" erklang Atlans Stimme in Myles Kantors Rücken. „Was für Folgen kann das haben?" Myles Kantor wandte sich dem Arkoniden zu. Er war blass und wirkte verstört. „Es muss sich bei diesem Strukturriss um eine Folgeerscheinung der Störungen bei Huscoot handeln", sagte er mit belegter Stimme. „Wir wissen noch nicht, ob die Schaltstation Zehn völlig ausgefallen ist oder nur vorübergehende Störungen zeigt. Davon wird es abhängen, wie groß der Strukturriss wird. Die Folgen für die Stabilität des Sonnentresors, wenn deine Frage darauf abzielt, lassen sich im Moment noch nicht abschätzen. Aber wir müssen zu verhindern versuchen, dass sich der Strukturriss ins Uferlose ausdehnt.
    Zumindest muss seine Ausdehnung gestoppt werden, bevor seine fünfdimensionalen Ausbrüche eine der Sonnen beeinflussen können. Naturgemäß ist Yponiko am gefährdetsten."
    „Was schlägst du als Hyperphysiker vor?"
    „Ich traue mir da keine sinnvolle Ferndiagnose zu. Ich brauchte exaktere Daten, um..."
    „Okay", fiel ihm der Arkonide ins Wort, „dann schicke ich ein Einsatzkommando zum Strukturriss und lasse ihn vermessen. Einverstanden?"
    „Das wäre sinnvoll."
    Oliver Dermont hatte die Ruhepause genutzt, um sich zu regenerieren. Der letzte Einsatz war ziemlich anstrengend gewesen - und nicht ganz ungefährlich. Er gehörte zur fünfköpfigen Mannschaft der Space-Jet M-SJ 7, die stets mit zwei anderen Jets im Dreier-Verband. in den Einsatz ging.
    Staffelkommandant war der Epsaler Drugo Togosh, der zugleich die M-SJ 9 befehligte. Zuletzt waren sie auf ein Sabotagekommando der Algiotischen Wanderer angesetzt gewesen, das sich auf Schleichfahrt ins Lhanzoo-System befand, dessen fünfter Planet Thagarum war. Das Frühwarnsystem der MERLIN hatte ein schwaches Masseecho von abseits des siebten Planeten erhalten. Da das geortete Objekt keinerlei Hyperemission besaß, hätte man es für einen Asteroiden halten können, von denen es auf dieser Höhe etliche gab. Nur die ungewöhnliche Flugbahn in Richtung Thagarum war verräterisch.
    Die drei Jets wurden zur Erkundung des Objekts ausgeschickt und stießen auf einen eng zusammenfliegenden Pulk von sieben Knotenschiffen von jeweils 50 Metern

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