1969 - Grausame Götter
außer Kontrolle geratenen Station Huscoot zeigte. Wenn es einem Einsatzkommando gelänge, Huscoot zu erobern, sah Myles Kantor Chancen, den Dimensionsriss wieder zu schließen. Doch Huscoot wurde von starken Einheiten der Algioten verteidigt, die zu schlagen es eines großen Aufgebotes bedurft hätte, das den Verbündeten jedoch nicht zu Verfügung stand.
Atlan hätte natürlich darauf bestehen können dass Gharrer und Wlatschiden und deren Brudervölker alle zur Verfügung stehenden Kräfte zur Verteidigung des Sonnentresors in die Schlacht warfen. Doch realistisch gesehen wäre das nur unnötiges Blutvergießen gewesen. Die Streitkräfte der Chearther waren zu sehr geschwächt, als dass sie sich auf große Weltraumschlachten einlassen konnten, die zahlenmäßige Übermacht der Algioten war einfach zu groß.
Es war einzig die überlegene Technik der Cameloter, mit der die Algioten in Schach gehalten werden konnten. Doch die dreizehn Module der GILGAMESCH und deren Beiboote waren nicht genug, um zusätzliche Angriffe führen zu können, sie mussten sich auf Verteidigung beschränken.
Die Cameloter standen, auf lange Sicht gesehen, auf verlorenem Posten. Atlan hatte eine schöne Vision: Er sah eine Flotte aus einigen tausend Schiffen in Chearth eintreffen. Sie war auf Initiative des Galaktikums aufgestellt worden und bestand aus Einheiten der Liga Freier Terraner, des Kristallimperiums, des Forums Raglund und anderen Galaktikern...
Es lag schon einen Monat zurück, dass Mhogena auf Trokan gewesen war und den Galaktikern ausführliche Unterlagen über die Situation in Chearth und am Sonnentresor überbracht hatte. Was hatte das - Galaktikum mit diesen Daten gemacht, wie hatte es darauf reagiert? Atlan suchte Mhogena in dessen Lebensbereich auf. Dort war gerade der Scoctore Vil an Desch zu Besuch, der sich bei Atlans Eintreffen jedoch sofort zurückzog. „Vil an Desch hat mir gerade seine Lebensgeschichte erzählt", sagte Mhogena, nachdem der Tazole durch die Luftschleuse verschwunden war. „Es versprach gerade interessant zu werden. Aber ich glaube nicht, dass durch dein Erscheinen seine Gesprächsbereitschaft gelitten hat. Das werden wir nachholen.
Was kann ich für dich tun, Atlan?"
„Ich möchte, dass du neuerlich durch den Pilzdom nach Trokan gehst, Mhogena", sagte Atlan ohne Umschweife und warf einen bezeichnenden Blick auf Mhogenas Passantum. „Seit deinem Besuch ist ein Monat vergangen, da kann sich allerhand getan haben. Wenn die Galaktiker eine Hilfsflotte zusammengestellt haben, dann wird diese siebzig Tage unterwegs sein, also kaum vor Mitte März eintreffen. Ich möchte wissen, woran wir wirklich sind."
„Und wenn sie uns noch keine Hilfsflotte geschickt haben?" fragte Mhogena. „Dann könnte ein neuerlicher Besuch mit dem Hinweis auf unsere schlimme Situation dem Wankelmut der Galaktiker abhelfen" antwortete Atlan. „Darum musst du noch einmal nach Trokan gehen, Mhogena.„„Du hast recht, Atlan" ,stimmte Mhogena zu, obwohl er sich in der Rolle des Bittstellers nicht wohl zu fühlen schien. „Ich werde diesen schweren Gang antreten, sobald ich mit Vil fertig bin."
„Wie verstehst du dich mit dem Scoctoren?" fragte Atlan mehr aus Höflichkeit. „Soweit recht gut. Ich habe nur den Eindruck, dass er manche Geschehnisse zu sehr beschönigt. Vermutlich werde ich ihn zu etwas kritischerem Denken erziehen müssen ..." In diesem Moment meldete sich die Parapsychologin Dr. Trovan in Atlans Helmempfänger. Sie erklärte, dass sich Soboth wieder in die Tiefen von Garrons Unterbewusstsein zurückgezogen habe und man mit der Befragung fortfahren könne. „Wie hast du das so rasch geschafft?" fragte Atlan. -„Mit der Rumpelstilzchen-Methode" ,antwortete sie und unterbrach die Verbindung. Atlan verließ Mhogenas Überlebenszelle, nicht ohne ihn noch einmal daran zu erinnern, wie wichtig ein neuerlicher Gang nach Trokan wäre. Als er in den Beobachtungsraum des Testlabors kam, waren die übrigen Personen bereits versammelt. „Was verstehst du unter der Rumpelstilzchen-Methode, Barbara?" fragte Atlan die Parapsychologin als erstes. „Dass man den richtigen Namen herausfinden muss, um Macht über jemanden zu bekommen!" antwortete Barbara Trovan. „Soboth hat seinen Namen stets besonders betont. Das hat mich bewogen, nach dessen Bedeutung zu forschen. Ich fand heraus, dass Soboth nur eine Verballhornung ist, einer Tarnbezeichnung nicht unähnlich. Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich eigentlich
Weitere Kostenlose Bücher