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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der auch für die Erforschung paranormaler Phänomene eingerichtet war.
    Der Raum war wie eine herkömmliche Krankenstation eingerichtet, Thyula wusste jedoch, dass er einige Besonderheiten aufzuweisen hatte. Überall im Boden, in der Decke und den Wänden waren empfindliche Sensoren eingebaut, die psionische Strahlungen registrierten. So konnte ständig die Spannung gemessen werden, unter der Garrons Körper stand, Außerdem war eine der scheinbar massiven Wände von der anderen Seite transparent, so dass die Vorgänge im Testraum von dort aus beobachtet werden konnten, Diese Vorsorge „Wurde nicht einmal so sehr aus Rücksicht auf Garron getroffen, denn es war zu bezweifeln, dass seine Wahrnehmungsfähigkeit so weit intakt war, dass er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Vielmehr wollte man Tuyula das subjektive Gefühl geben, sich mit dem Mutanten unter vier Augen zu unterhalten. Auch wenn Thyula wusste, dass sie im Blickpunkt jeder Menge Leute stand, war es doch eine Entlastung, sie wenigstens nicht sehen zu müssen.
    Tuyula trug zudem einen Mikroempfänger zwischen den Gehörknochen, über den sie Befehle empfangen konnte. Nachdem sie mit Vince den Testraum erreicht hatte, vernahm sie Atlans Stimme im Ohr. „Das hast du prima hingekriegt, Tuyula" ,lobte der Arkonide. „Jetzt mache es dir bequem und unterhalte dich zwanglos mit Garron. Das Warmup bleibt ganz dir überlassen. Wenn einer von uns - Myles, Dr. Julio Mangana, die Parapsychologin Dr. Barbara Trovan oder ich oder sonst wer - spezielle Fragen hat, werden wir dich das wissen lassen."
    Thyula nickte. „Wie fühlst du dich, Vince?" fragte sie dann. Der Mutant zuckte mit den Achseln und hielt dabei den Kopf mit dem entstellten Gesicht schief. „Ich kann dich hören, dich geistig fühlen, aber ich sehe dich nicht, Tuyula", sagte er. „Was siehst du, Vince?" fragte Thyula. „Nichts, überhaupt nichts", antwortete er verdrossen. „Keine Ahnung, wo ich überhaupt bin. Wie steht es eigentlich mit dir? Ich meine, kannst du was von mir sehen? Erscheine ich dir in irgendeiner Form?"
    „Ich sehe dich sehr gut in deiner bekannten Gestalt. Aber du bist halbstofflich."
    „Sehe ich immer noch wie durch den Fleischwolf gedreht aus?"
    „Ich habe mich an deinen Anblick gewöhnt", sagte Tuyula. „Aber mach dir deswegen keine Sorgen. Die Schönheitschirurgen kriegen das schon wieder hin. Zuerst musst du jedoch körperlich zurückkommen. Und zwar hundertprozentig."
    „Ich fürchte, das kann ich nicht mehr. Ich habe mich zu weit vorgewagt ..." Tuyula, frag ihn, wohin er sich zu weit vorgewagt hat, meldete sich prompt Atlans Stimme in ihrem Ohr. „Wohin hast du dich zu weit vorgewagt, Vince?" fragte Tuyula gehorsam, obwohl sie das Gespräch lieber nicht so direkt auf dieses Thema gesteuert hätte. Aber sie hatte Verständnis für die Ungeduld Atlans. „In den Sonnentresor, wohin denn sonst?" antwortete Garron unerwartet konkret. „Bist du sicher, dass du im Sonnentresor bist, Vince? Bisher hast du behauptet, nicht zu wissen, wo du warst, wenn du von Bord der MERLIN verschwunden warst. Du bist also im Sonnentresor?"
    „Was? Wo? Ich dachte, ich sei bei dir. Du sagtest, du könntest mich sehen." Wieder vernahm Tuyula eine Stimme im Ohr. Diesmal war sie weiblich und stammte vermutlich von der Parapsychologin Dr. Barbara Trovan; sie flüsterte Tuyula ein, was sie auf diese Frage antworten solle, und soufflierte ihr auch in weiterer Folge. „Ja, ich sehe dich", bestätigte Tuyula. „Aber du bist nur eine semimaterielle Erscheinung. Du bist nicht ganz hier. Etwas von dir muss dort zurückgeblieben sein, wo du warst. Im Sonnentresor?"
    „Weiß ich doch nicht. Aber es kann nur im Sonnentresor sein. Wo denn sonst?"
    „So muss es wohl sein. Du hast dir dem nach im Sonnentresor eine Hypersenke geschaffen. Existiert diese noch?"
    „Nichts existiert mehr, was ich mir geschaffen habe. Alles ist in Brüche gegangen. Ich kann mich nirgendwohin mehr wenden. Ich kann nicht einmal mehr zurückkehren."
    Sprich ihn auf die Farbenwelt an, auf die er im Sonnentresor gestoßen ist, Tuyula. Das war wieder eine Männerstimme, die von Myles Kantor. „Was ist aus den Farben deines Elysiums geworden, Vince?" fragte Tuyula. „Die sind längst nicht mehr vorhanden. Sind alle erloschen. Ich sehe überhaupt nichts mehr. Um mich ist das absolute Nichts. Da ist nur noch das tröstende Empfinden deiner Nähe. Im übrigen bin ich völlig blind." Tuyula brach es fast das Herz. Sie hätte Garron

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