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197 - Der Geist im Kristall

197 - Der Geist im Kristall

Titel: 197 - Der Geist im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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wir seinen Geist in eine Richtung gelenkt, die weit kooperativer ist, als der echte Jeecob’smeis es jemals war. Du wirst sehen, er wird auf unserer Seite sein!«
    Ungeduld regte sich in Grao’sil’aana. Was scherte es ihn, ob dieser Menschengeist auf ihrer Seite war? Dort draußen im Uluru lauerte ein mächtiger Feind, und der Wandler war womöglich der Einzige, der die Daa’muren vor ihm schützen konnte. Und was taten sie? Sie planten den Wandler auszuschalten und wandten sich dafür ausgerechnet an einen Vertreter der Primärrasse. Und jetzt wollten sie diesem Jeecob’smeis auch noch einen Wirtskörper überlassen!
    Misstrauisch betrachtete Grao’sil’aana die Kristallhülle. Sie schien mehr Einfluss auf den Sol zu haben, als er bisher angenommen hatte. Und nicht nur auf ihn.
    »Du solltest dich entscheiden, auf wessen Seite du stehst, Grao’sil’aana!«, rief Liob’lan’taraasis. »Damit nicht andere für dich entscheiden müssen!«
    Der Sil wirbelte zu ihr herum. »Du willst mir drohen? Als du noch eine kleine Leq warst, da jagte ich schon Foll’oors. Als du als halbwüchsige Lin mit Seeswanen spieltest, entwickelte ich mit anderen Lan bereits Kontrograv-Module. Du willst mir drohen? Überschätze dich nicht, Liob’lan’taraasis!«
    Während die beiden Daa’muren stritten, thronte Ora’sol’guudo auf seinem Felsensitz. Er registrierte nur mit halbem Ohr die Auseinandersetzung. Seine Gedanken waren bei Jeecob’smeis: Der selbsternannte »Herr der Welt« stellte Forderungen!
    Ora’sol’guudo wusste, Smythe war klug genug, auch unter strengster Bewachung eine Menge Unheil anzurichten. Aber er brauchte ihn. Der Primärrassenvertreter wusste ein Mittel, mit dem man den Wandler zerstören konnte. Auch ohne zusätzliche Experimente, da war sich Ora’sol’guudo sicher.
    Jeecob’smeis wollte ihn nur dazu bringen, ihm einen Wirtskörper zu geben.
    Also gut! (Jeecob’smeis will einen Körper? Er soll einen bekommen!) Er, Ora’sol’guudo, würde ihn in seinen Körper aufnehmen. Nur so konnte er ihn unter Kontrolle halten.
    Gemeinsam würden sie den Wandler zur Strecke bringen!
    Die Worte der anderen drangen durch seine Gedanken. »Du wirst keinen der Daa’muren zum Wandler führen, Grao’sil’aana!«, hörte er Liob’lan’taraasis brüllen.
    Ora’sol’guudo schloss die Augen. Die Stimme der Daa’murin echote in seinem Kopf. Es war, als würde sie das Innere seines Schädels mit einem Wischkuu bearbeiten.
    »Schluss jetzt!«, befahl der Sol. Er glitt aus seinem Sessel und näherte sich dem Kristall. »Ich werde Jeecob’smeis einen Wirtskörper geben. Ich nehme ihn in meinen Geist auf!«
    »Was?!« Grao’sil’aana sprang ihm in den Weg. »Hör mich an, Ora’sol’guudo. Du darfst dich nicht mit diesem Menschen vereinigen! Du musst dich um den Fortbestand unserer Rasse sorgen!«
    »Nichts anderes tue ich, Grao’sil’aana. Also geh mir aus dem Weg!«
    Der Sil blieb stehen. »Du darfst den Wandler nicht ausschalten! Er ist unsere einzige Chance gegen die Macht vom Uluru!«
    »Du verlangst von mir, mich dem Wandler zu unterwerfen? Niemals!«
    »Erinnere dich an das oberste Gesetz Sol’daa’murans: Nichts glüht neu auf, was nicht zuvor erlischt. Das ist unsere einzige Chance zu überleben!«
    »Zum letzten Mal: Geh mir aus dem Weg, Grao’sil’aana!«, zischte der Sol. Aber Grao bewegte sich keinen Zentimeter.
    Est’lun’bowaan war entsetzt. Was war in Grao’sil’aana gefahren, dass er es wagte, sich dem Sol zu widersetzen? Er schien zu allem entschlossen. Wie ein Fels stand er vor dem Sol, dessen gewaltiger Wirtskörper ihn überragte. »Ich werde nicht zulassen, dass deine Aura mit diesem Vertreter der Primärrasse verschmilzt, mein Sol!«
    Ora’sol’guudo öffnete seinen Echsenrachen, um etwas zu sagen. Aber nur rasselnde Laute entwichen seiner Kehle.
    Irritiert schüttelte er seinen mächtigen Schädel. (Weg, sage ich!), griff er auf die mentale Kommunikation zurück. Seine Echsenklaue hob sich, um den Sil zur Seite zu schieben. Doch er griff daneben. Ein überraschter Ausdruck trat auf sein Gesicht. Seine gelben Augen flackerten.
    Grao’sil’aana beobachtete ihn irritiert. Anscheinend hatte der Sol seine räumliche Orientierung verloren. Oder bildete er sich das nur ein?
    Wieder streckte der Sol seine Klaue nach ihm aus. Und diesmal packte er Grao’sil’aana an der Kehle. (Geh mir aus den Augen!), grollte seine Stimme in Graos Kopf. Mit einer einzigen Bewegung schleuderte

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