1970 - Hiobsbotschaft
Fahrt aufnehmen und ..."
„Ich will nichts davon hören!" brachte Jacho sie zum Schweigen. „Ich lasse unsere Leute auf Kurryan-Zehn nicht im Stich!"
„Aber der Gravitraf ist kaum aufgetankt! Wohin sollen wir uns wenden, wenn wir Jon-Pedro und die anderen tatsächlich heil bergen und mit ihnen entkommen könnten?"
„Das wird später unsere Sorge sein", sagte Hornung. „Haltet mich nicht für naiv! Ich kenne die Hamaraden und weiß, wie ernst ihre Drohung gemeint ist. Dennoch werden wir landen und unsere Kameraden an Bord nehmen." Die ALVAREZ raste schon in die tieferen Atmosphäreschichten und drosselte mit gewaltigen Werten ihr Tempo. Ihre Schutzschirme flammten.
Foo Monitor wagte einen letzten Versuch: „Jacho, ich will unsere Leute ebenso wenig aufgeben wie du. Aber wenn wir landen und sie aufnehmen, vergehen wertvolle Minuten, und die Hamaraden sind uns dicht auf den Fersen. Sie werden uns stellen und in ein Gefecht verwickeln. Du weißt so gut ,wie ich, wie unsere Chancen dann stehen. Wir können immer noch durchstarten und hoffen, dass Kreiloz und seine Begleiter nicht entdeckt werden."
„Wir landen", entschied Hornung. Die ALVAREZ näherte sich im Sinkflug der Stelle, an der sie die zehn Männer und Frauen ausgesetzt hatten. Die Funker stellten in aller Hektik einen Kontakt her - und dann ging alles schnell.
Mit rasender Beschleunigung kamen die ersten Menschen aus dem Eingang zur Korrago-Station, noch während die ALVAREZ im Anflug war.
Traktorstrahlen griffen nach den Menschen, die untere Polschleuse öffnete sich. Und während die ALVAREZ bereits wieder beschleunigte und sich von der Korrago-Station entfernte, zogen die Traktorstrahlen die Geretteten in halsbrecherischer Geschwindigkeit in den Rumpf des Schiffes hinein. „Vollzählig!" meldete Jon-Pedro Kreiloz.
Es waren höchstens zwei Minuten vergangen, aber Hornung war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Konnten sie jetzt überhaupt noch aufbrechen?
Noch während das Schiff weiter beschleunigte, um die Atmosphäre des Planeten zu verlassen, wurde der Paratronschirm um das Schiff aufgebaut.
Die fünf Schiffe der Hamaraden erschienen nun als kräftige Echos auf den Orterschirmen. Sie mussten sich bereits im engeren Orbit des Planeten befinden. Jacho Hornung wurde klar, dass sie nicht mehr aus dessen Nähe entkommen konnten, ohne den fünf Kriegsschiffen direkt vor die Rohre zu fliegen. Ob der vergleichsweise schwache Paratronschirm einem solch konzentrierten Punktfeuer standhalten würde, war mehr als fraglich. „Da haben wir es", sagte Foo Monitor. „Jetzt sitzen wir fest. Ein Wunder, dass die Hamaraden das offenbar genauso sehen und nur deshalb noch nicht das Feuer auf uns eröffnet haben."
„Man kann es auch anders sehen", sagte Pira Zakanata, die in diesem Moment die Zentrale betreten hatte. „Nämlich so, dass ihr Interesse an uns größer ist als ihre Aggressivität."
„Stimmt", hakte Foo Monitor ein. „Wenn sie unseren Zapfvorgang geortet haben, müssen sie neugierig geworden sein, denn so etwas kennt man in DaGlausch nicht. Ihnen bietet sich also hier die große Chance, eine fremde Technik kennenzulernen. Wenn sie uns zu Schrott schießen, ist diese Chance vorbei."
„Nicht unbedingt", widersprach Jon-Pedro Kreiloz. „Es kommt auf die Qualität ihrer Schützen an." Jacho Hornung wusste, dass sie sich in einer verzweifelten Situation befanden. Die ALVAREZ schwebte dicht über der Planetenoberfläche, und die Hamaraden kamen mit jeder Sekunde näher.
Ihr Kommandant Lugrea forderte die Terraner nun ultimativ zur Kapitulation auf. „Antworten wir?" fragte der Funker. Hornung schüttelte den Kopf. „Wir warten ab und tun etwas anderes."
„Richtig durchstarten!" rief Foo. „Das ist im Moment nicht schlau", sagte Hornung ohne jegliches Zeichen von Nervosität. „In direkter Nähe des Planeten können wir unsere ganze Energie in den Schirm leiten, während das im Weltraum unmöglich wäre. Und genau das kann den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten."
„Im Leerraum haben wir bessere Möglichkeiten, ihnen durch schnelle Haken davonzufliegen."
„Mag sein. Aber bis wir schnell genug von diesem Planeten entkommen, schießen sie sich total auf uns ein."
„Trotzdem halten wir einem Beschuss nur begrenzte Zeit stand", meinte Pira Zakanata.
Hornung nickte. „Deshalb setzen wir jetzt mit aller Sendeleistung, die unser Hyperfunkgerät verarbeiten kann, einen SOS-Notruf in Richtung Alashan ab. Die GOOD HOPE Irr kann
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