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1970 - Hiobsbotschaft

Titel: 1970 - Hiobsbotschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höheren Wert erhöhen, der ..."
    „Stopp!" rief Mergenburgh. „So genau brauchen wir's nicht."„Platz für nicht einmal zehntausend Menschen", sagte Gia de Moleon. „Schlagt's euch aus dem Kopf."
    „Moment", widersprach Navajo. „Ich sprach von einigen zusätzlichen Kugelschalen."
    „Es wird pro Schale mehr Platz zur Verfügung stehen", argumentierte Tuck Mergenburgh. „Unsere neue Kugel hat nun einen Durchmesser von 126 Metern. Zieht man auch hierüber ein neu es Deck von drei Metern Höhe, kommen wir auf die Zahl von - Moment - 49.851 zusätzlichen Quadratmetern. Die Kugel durchmisst dann 132 Meter, der Radius also 66 Meter. Noch einmal das gleiche, und wir haben weitere 54.711 zusätzliche Quadratmeter. Die Kugel durchmisst dann 138 Meter und verfügt über insgesamt 149.778 Quadratmeter mehr als vorher."
    „Das ist ja alles sehr interessant, Tuck", sagte Gia. „Wir hätten also Platz für knapp 30.000 Menschen. Die wirkliche Frage ist aber: Wie viele zusätzliche Kugelschalen brauchen wir, um alle zweihunderttausend Einwohner Alashans zu transportieren?"
    „Nichts leichter als das", meinte der Techniker. Er grinste. „Syntron, hilf uns mal!"
    „Für eine Million Quadratmeter Platz bei jeweils drei Metern Höhe brauchte man dreizehn Kugelschalen, mit einer vierzehnten als Außenhülle", sagte die Stimme des Syntrons. „Die ursprüngliche Außenhülle der GOOD HOPE III ist dabei die erste Kugelschale. Bei dreizehn Kugelschalen ergeben sich insgesamt 1.013.936 Quadratmeter zusätzlicher Platz."
    „Das würde mehr als reichen", frohlockte Stendal Navajo. „Nur nicht so voreilig", bremste ihn de Moleon. „Die erste Frage ist doch, wie es mit der statischen Stabilität aussieht. Du stellst dir das alles etwas zu einfach vor, Stendal, fürchte ich. Du bist zu verliebt in deine Idee, um die Schwierigkeiten zu sehen, mit denen wir es in der Praxis zu tun hätten."
    „Ich kann mir gut vorstellen, dass es funktioniert", sagte Mergenburgh. „Immerhin haben wir fast ein Jahr Zeit, um daran zu arbeiten."
    „Und wenn wir am Ende kapitulieren müssen?„Gia de Moleon schüttelte den Kopf. „Nein, nein, das lasse ich lieber von meinen TLD-Ingenieuren und den Syntroniken durchrechnen und durchkalkulieren."
    „Bitte", sagte der Bürgermeister gelassen. „Tu das!"
    Als Jedder Colusha an diesem Tag nach Hause kam, erwartete ihn Darne mit einer Überraschung: Sie hatte selbst gekocht, ohne die Hilfe der Robotküche. Es roch umwerfend. Jedder hängte seine Jacke an die Garderobe und ging schnuppernd in die Küche. Zuerst wollte er seinen Augen nicht trauen: Seine Frau hatte Gemüse tatsächlich von Hand geschnitten, auf der Anrichte lagen einige Reste. Verschiedene Töpfe schwebten in Antigravfeldern, zusätzliche Energiefelder hielten den Inhalt auf der jeweils perfekten Temperatur.
    Darne begrüßte ihn mit einem Kuss. „Habe ich etwas vergessen?" fragte Jedder. „Deinen Namens- oder Geburtstag? Oder den eines der Kinder?"„Nein, nein", sagte sie lachend. „Nichts von allem."
    „Aber was ist dann los? Was gibt es dann zu feiern?" Sie sah ihn an, und das Lachen verflog. Nach kurzer Pause sagte sie mit erstickter Stimme: „Unsere letzten Tage, Jed. Ich weiß nicht, wie viele wir noch haben, aber jeder soll ein Festtag sein, das verspreche ich dir." Er schluckte und fuhr ihr zärtlich durchs Haar. „Darne, Schatz, Kopf hoch! Wir werden es doch schon schaffen. Es gibt bereits Pläne. So schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir haben schon andere Krisen gemeistert." Sie löste sich wieder von ihm und blickte ihn zweifelnd an. „Andere Krisen? Das waren aber keine Naturkatastrophen, Jed. Das ist doch jetzt etwas ganz anderes. Dagegen kann keine Gia de Moleon und kein Stendal Navajo etwas ausrichten. Das Beben kommt auf uns zu und wird uns vernichten."
    „Aber nein, Darne. Wir haben unter Umständen noch ein ganzes Jahr lang Zeit und werden einen Ausweg finden."
    Sie sah ihm unsicher in die Augen. „Sicher?"
    „Ganz sicher. Ich bin dennoch froh, dass du für uns gekocht hast. Aber jetzt Schluss mit dem Thema!
    Die Kinder kommen." China und Earth begrüßten ihren Vater überschwänglich. Der Grund kam auch bald heraus: Ihre Lieblingsgruppe „Interkosmo" gab an diesem Abend ein Konzert im mittlerweile stark erweiterten Kosmos-Klub, immer noch die bei weitem beliebteste Szene-Kneipe in Alashan. Die Auftritte dort waren rar geworden, nachdem die Gruppe berühmt geworden war und häufig in Städten der

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