1970 - Hiobsbotschaft
Mond legen, ausgehend von den Polen, und erinnerte sich daran, wo die Markierung gewesen war. Die ALVAREZ flog diese Stelle an. „Hoffentlich ist dein Gedächtnis so gut wie deine Roboterkenntnisse", sagte Hornung, als sie noch einhunderttausend Kilometer von dem Trabanten entfernt waren. Die GOOD HOPE III folgte ihnen in einigem Abstand. „Es kommt auf jede Minute an. Was sagt die Ortung?"
„Wir entdecken Hohlräume an der bezeichneten Stelle - große Hohlräume", wurde ihm geantwortet. Hornung nickte. „Also scheint es tatsächlich riesige Anlagen der Korrago zu geben. Wenn wir jetzt noch den Zugang fänden, könnten wir euch genau dort absetzen und schnell wieder starten. Es kommt auf jede Minute an."
„Setzt uns einfach über der Station ab", sagte Kreiloz. „Den Eingang finden wir selbst - es wäre ja nicht das erste Mal."
„Einverstanden." Jacho Hornung brachte das Schiff so nahe an den Mond heran, dass es für das Einsatzkommando ein leichtes sein sollte, mit seinen flugfähigen Anzügen die Bodenschleuse zu verlassen und zu landen. Das Gelände war hier gebirgig. Schroffe Felsen stachen zwischen den Kegeln erloschener Vulkane in den atmosphärelosen Himmel. Kreiloz und seine Begleiter begaben sich in den unteren Hangar und gaben Meldung, als sie die Bodenschleuse erreicht hatten. „Seid ihr immer noch sicher, schnell Erfolg zu haben?" fragte Hornung. „Der Stützpunkt auf Nummer zehn hat auf unsere Scanner reagiert", meinte Kreiloz. „Warum also nicht auch dieser hier?" Bei so viel Optimismus blieb selbst Jacho Hornung sprachlos. Er wünschte den Expeditionsteilnehmern viel Glück und öffnete die Schleuse für sie. Einer nach dem anderen sprangen sie ab und flogen mit Hilfe der Aggregate den Bergen entgegen. Die ALVAREZ nahm unverzüglich wieder Fahrt auf und durchschnitt die Atmosphäre, bis sie den freien Weltraum erreicht hatte. Dort erst verzögerte der Kommandant und brachte das Schiff zum relativen Stillstand. Es würde die Umdrehung des Mondes mitmachen und so immer über dem Stützpunkt bleiben.
Und dann trat der Hypertrop in Aktion. Er zapfte den Hyperraum an und ließ dessen Energie in die Gravitraf-Speicher fließen. Jacho Hornung blickte auf sein Armbandchronometer. Ein neuer Tag hatte begonnen. Er hoffte, dass die drei Stunden genügen würden, um die Speicher so weit zu füllen, wie es diesem Schiff möglich war - und dass die Hamaraden sie in Frieden ließen. Er hoffte es - nur glauben konnte er daran nicht. 22. September 1290 NGZ Die Mitglieder der Expedition unterhielten sich über Helmfunk, während sie auf die Kuppe eines Vulkankegels zusteuerten. Die Korrago-Anlagen mussten direkt unter ihnen sein. „Diesmal teilen wir uns auf", sagte Kreiloz, „bis jemand einen Eingang gefunden ha t. Die Berghänge wären ideal dafür. Setzt eure Scanner ein und sucht nach Hohlräumen dicht hinter dem Fels! Wer eine Entdeckung macht, meldet das. Die anderen fliegen dann sofort zu ihm."
„Verstanden", erklangen neun Stimmen fast gleichzeitig. Pira Zakanata fügte hinzu: „Wahrscheinlich gibt es mehrere Zugänge bei der Größe dieser Anlagen."„Noch wissen wir nicht, wie groß sie sind", kam es von Celia Man. „Vielleicht waren sie in dem Raster wegen ihrer Bedeutung so auffällig markiert."
„Ein Grund mehr, sie gründlich zu durchsuchen", meinte Kreiloz. Sie erreichten den erloschenen Vulkan, in dessen Kegel sich noch ein Krater befand. Jon-Pedro Kreiloz behielt es sich vor, in ihn hinabzutauchen, während die anderen Raumfahrer sich zuerst an den Flanken des Berges umsehen sollten.
Es war Tag auf dieser Seite des Mondes. Die grelle Sonne schuf scharfe Schatten in den Wänden des vielleicht 150 Meter durchmessenden Kessels. Überall konnten sich Löcher im Fels befinden. Der Scanner belehrte Kreiloz jedoch eines Besseren, wenn er etwas entdeckt zu haben glaubte. Er war verlässlicher als seine Augen. Der Wissenschaftler flog die Wände ab, ohne ein Ergebnis zu erhalten. Nach zehn Minuten glaubte er schon, im Krater keinen Erfolg zu haben, als der Scanner endlich reagierte und ihn zu einer Vertiefung im Gestein führte. Kreiloz schwebte davor und leuchtete sie mit der Helmlampe aus. „Tatsächlich", murmelte er. „Sie ist vollkommen rund. Das kann nicht auf natürliche Weise entstanden sein." Aber wie öffnete er sie? So ein Glück wie auf dem Planeten mussten sie hier nicht unbedingt auch haben. Auf Scanner reagierte dieser Öffnungsmechanismus anscheinend nicht. Kreiloz rief
Weitere Kostenlose Bücher