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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht und nahm es als Zeichen dafür, dass seine Sinne ihre Sensibilität verloren. Die Erkenntnis versetzte ihn in Panik. Hilflos schlug er mit der Schwanzflosse hin und her, peitschte so das Wasser in der Kommandozentrale auf. Erst als Ryschantal ihn zur Ordnung rief, ließ er nach.
    Hastig suchte er eine der Vertiefungen in der Rückwand auf. Er schob den Höcker am vorderen Teil seines Gesichts hinein und wartete, bis sich die Kontaktfolie dicht über die lederartige Haut gelegt hatte. Ein leises Summen deutete an, dass der Steuermechanismus die letzten Wassertropfen absaugte. Die Gummimaske über dem Höcker öffnete sich, und Purrn atmete tief ein. Frische Luft strömte in seinen Körper und ließ den Solmothen innerhalb weniger Augenblicke aufleben. Ungeduldig wartete er, bis der Automat das Signal gab. Sein Körper hatte sich ausreichend mit Atemluft versorgt. Die Folie löste sich vom Gesicht, und Purrn zog hastig den Kopf zurück. „Ryschantal", pfiff er. „Ich weiß jetzt, woran es liegt. Der Wert der Schwerkraft im Schiff ist falsch eingestellt. Dadurch werden unsere Körper nicht optimal durchblutet." Sie warf sich herum und beobachtete die Anzeigen an der Versorgungstafel. „Du irrst", stellte sie fest. „Überhaupt, was ist in dich gefahren? Wieso ignorierst du die Anzeigen der Tafel und überschüttest mich mit haltlosen Behauptungen?" Ihre Worte stachen wie die Dornen eines Seeigels auf ihn ein. Er hielt es nicht aus und flüchtete in den hintersten Winkel der Zentrale. „Ich hätte dich nicht auf diese Reise mitnehmen sollen", fügte sie hinzu. „Du stirbst vor Angst."
    „Nein, nein!" Wie kam sie bloß auf einen solchen Gedanken? Er hatte keine Angst. Es lag allein an den seltsamen Veränderungen, die er spürte. „Wir sind noch knapp tausend Lichtjahre von unserem Ziel entfernt", wechselte sie das Thema. „Wirf einen Blick auf die Karte! Siehst du den hellen Punkt? Das ist der syntronisch errechnete Standort der PERLAMARIN V." Neunhundertvierundsechzig Lichtjahre vor Dengejaa Uveso.
    Purrn spürte in sich ein Kribbeln wie von einer Algenvergiftung sowie der daraus resultierenden Überhitzung des Körpers... Hoffnung keimte in dem Solmothen auf. Wenn es sich wirklich nur um Fieber handelte, war alles gut. Sie brauchten nur ein oder zwei Stunden zu warten und die Temperatur des Wassers ein wenig abzusenken, damit es verschwand. „Syntron", sagte er. „Ich werde krank. Hilf mir!"
    „Nein, Purrn. Dein Körper weist keinerlei Anzeichen auf. Du bist gesund." .Der Solmothe erschrak. Also lag es doch an der Reise. Ein Signal wies darauf hin, dass sie in Kürze ihr nächstes Etappenziel erreichen würden. Der Syntron zählte die Zeiteinheiten herunter. Auf dem Wandschirm tauchte übergangslos das Sternenmeer des galaktischen Zentrums auf.
    Purrn stieß ein tiefes Seufzen aus. „So prachtvoll habe ich es mir nicht vorgestellt!" rief er aus. „Wenn es von blauer Farbe wäre, könnte man es als Perlamarin-Paradies bezeichnen. Ryschantal, was hast du? Du hörst mir nicht zu!" Viel zu spät merkte er, dass seine Lebensgefährtin mit dem Syntron kommunizierte und keine Zeit für ihn hatte. Eine halbe Lichtwoche entfernt stand ein GALORS-Relais. Die Solmothin funkte es an und erkundigte sich nach der SOL. „Gevari", hörte er sie murmeln. „Gut. Und die Koordinaten? Danke." Ohne Purrn zu beachten, machte sie sich an die Eingabe der neuen Koordinaten. „Was ist geschehen?" pfiff er schrill. „Kehren wir um? Verbietet man uns den Weiterflug?"
    „Nein." Ryschantal richtete sich steil auf. „Vielleicht haben wir Glück. Gevari ist ein Treffpunkt, den die SOL vermutlich immer wieder aufsuchen wird. Hoffen wir, dass es noch keinen Kampf gegeben hat. Wir setzen neuen Kurs."
    Wieder einmal projizierte SENECA das Krakengebilde in die hyperphysikalische Abteilung. „Bitte größer!" verlangte Tautmo Aagenfelt. „Mich interessieren vor allem die leuchtenden Spitzen."
    „Kein Problem", antwortete die Biopositronik. Das Hologramm wuchs an und füllte bald die Hälfte des Raumes aus. „Ja, so ist gut", fuhr der Physiker fort. „Wenn ihr mich fragt, dieses Monstrum ist einfach ekelhaft. Aber es verrät mehr von der Bedeutung der Kosmischen Fabrik als die optische Darstellung im Normalraum."
    „Kein Monstrum, sondern eine beeindruckende Konstruktion", widersprach Viena Zakata. Plötzlich ruhten alle Blicke auf Tautmo. Einen Augenblick lang war er versucht, sich unsichtbar zu machen. Dann erinnerte er

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