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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tod entkommen, lebte aber mit den Sterbenden.
    »Sie hat es schwer gehabt, Fontine. Ich habe ihr gesagt, daß sie unter normalen Umständen...«
    »Wird sie durchkommen?« unterbrach Victor.
    »Ja, sie wird durchkommen. Aber sie wird eine lange, lange Zeit zur Erholung brauchen. Ich habe ihr schon vor ein paar Monaten gesagt, daß ich mit Zwillingen rechnete. Sie war nicht wie soll ich sagen - für eine solche Geburt gebaut. In mancher Hinsicht ist es recht erstaunlich, daß sie es geschafft hat.«
    Fontine starrte den Mann an. »Mir gegenüber hat sie das nie erwähnt.«
    »Das hatte ich auch nicht erwartet. Sie sind in einem gefährlichen Geschäft tätig. Da darf man Ihnen nicht zuviel zumuten.«
    »Darf ich sie sehen?«
    »Nicht gleich. Sie schläft jetzt. Die Kinder sind still. Lassen Sie sie.«
    Der Arzt legte ihm die Hand sanft auf den Arm und führte ihn von der Ambulanz weg auf die Überreste des Hauptgebäudes zu. Ein Offizier kam auf sie zu und nahm Victor beiseite.
    »Wir haben das gefunden, was wir suchten. Wir wußten, daß es hier war oder so etwas Ähnliches. Der Angriff war viel zu genau. Selbst deutsche Instrumente würden das nicht schaffen. Und Sabotage war es auch nicht, da haben wir nachgesehen. Es gab keine Markierungen, keine Fackeln.«
    »Wo gehen wir hin? Wovon reden Sie?« Victor hatte den Offizier sprechen hören, aber seine Worte waren ihm unverständlich.
    »...Bogensender.«
    Die Worte drangen immer noch nicht zu ihm durch. »Tut mir leid. Was haben Sie gesagt?«
    »Ich sagte, das Zimmer steht noch. Es ist hinten im rechten Flügel. Der Bastard hat einen ganz einfachen Bogensender bedient.«
    »Einen Sender?«
    »Ja. So konnten die Hunnen genau auf den Punkt hereinkommen. Ein Radiostrahl hat sie gelenkt. Die Burschen in MI 5 und 6 hatten nichts dagegen, daß ich es Ihnen zeige. Ich glaube sogar, es war ihnen recht. Sie haben Angst, daß bei all dem Durcheinander, das hier herrscht, jemand die Anlage stören könnte. Sie können bestätigen, daß wir das nicht getan haben.«
    Sie bahnten sich ihren Weg durch den Schutt und die einzelnen noch rauchenden Haufen auf der rechten Seite des großen Hauses. Der Major öffnete die Tür, und sie bogen nach rechts in einen Korridor, der ihm neu vorkam, so als hätte man ihn für Büros abgetrennt.
    »Ein Radiostrahl hätte ein Geschwader hierherlenken können«, sagte Fontine, der neben dem Offizier ging. »Aber nur in die allgemeine Richtung, nicht auf das Ziel. Das waren Bomber. Ich war auf der Straße. Sie sind ganz tief heruntergekommen. Die hätten kompliziertere Geräte als einen einfachen Bogen... «
    »Als ich sagte, daß es keine Markierungen und keine Fackeln gab«, unterbrach ihn der Major, »meinte ich in einem festgelegten Muster: Punkt A nach B nach C. Als sie über dem Zielgebiet waren, hat der Schweinehund einfach sein Fenster geöffnet und ein Feuerwerk abgelassen, eine ganze Kiste voll Feuerwerkskörper hatte er, nach allem, was wir draußen gefunden haben.«
    Am Ende des Korridors war eine Tür, neben der zwei uniformierte Wachen standen. Der Offizier öffnete sie und trat ein. Victor folgte ihm.
    Der Raum war makellos. Auf wundersame Weise nicht Teil des ihn umgebenden Chaos. Auf einem Tisch an der Wand stand eine offene Aktentasche, aus der eine kreisförmige Antenne hervorragte, die an einem Funkgerät befestigt war, das in der Tasche festgeschnallt war.
    Der Offizier wies nach links zum Bett, das er von der Tür aus zuerst gar nicht wahrgenommen hatte.
    Fontine erstarrte. Seine Augen erfaßten das Bild, vor ihm.
    Auf dem Bett lag die Leiche eines Mannes, dessen hintere Schädelpartie fehlte, neben seiner rechten Hand lag immer noch die Pistole. Die linke Hand hielt ein großes Kruzifix umfaßt.
    Der Mann trug den schwarzen Talar eines Priesters.
    »Verdammt eigenartig«, sagte er Major. »In seinen Papieren steht, daß er irgendeiner griechischen Mönchsbruderschaft angehört. Dem Orden von Xenope.«
13
    Er gelobte es, er würde ein Ende machen.
    Jane und die Zwillinge wurden unauffällig nach Schottland gebracht. In den Norden von Glasgow, in ein einzeln stehendes Haus auf dem Land in Dunblane. Victor würde sich nicht auf militärische oder halbmilitärische Anlagen verlassen mit Sicherheitsvorkehrungen ohnegleichen und auch sonst nicht auf irgendwelche Garantien von MI 6 oder der britischen Regierung. Statt dessen setzte er seine eigenen Mittel ein, nahm ehemalige Soldaten in seinen Dienst, die er gründlich selbst

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