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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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miniaturisierten hyperenergetischen Felder im Inneren des Geräts hatten sich teilweise aufgelöst, und die darin enthaltenen Daten waren ins Nichts zwischen den Dimensionen entschwunden. „Sieh dir das an!" sagte Koolaas. „Diese Datei bestätigt, was wir immer vermutet haben. Irgendwann vor dreißig- bis siebzigtausend Jahren sind die Joridaer in immer größere Abhängigkeit zu den Guana geraten. Durch immer neue Genkonstruktionen haben sie ihnen neue, artfremde Fähigkeiten angezüchtet. Sie haben sie zu imponierender Größe aufgebläht, zu Würmern bis zu vierzig, schließlich sogar bis zu sechzig Metern Länge, so dass sie in ihnen leben konnten."
    „Und um die vollkommene Symbiose zu erreichen, haben sie ihnen schließlich auch Intelligenz verliehen", warf Yoba'a'teth ein. „Hier, sieh diese Datei über die Joridaerin Rihaansa und ihren Guana Rha'a'beth. Sie hat wohl als letzte ihres Volkes einen Widerpart geklont.
    Und hier ist die Rede von einem Aufstand der Alter ego Klone ..."
    „Diese Rebellion hat den .Joridaern gezeigt, dass deren Individualismus zum Bumerang werden konnte", sagte Koolaas nachdenklich. „Danach haben sie endgültig auf Gen-Ableger von sich selbst verzichtet."
    „Warum haben sie ihren Klonen diesen Individualismus überhaupt zugestanden?" fragte das organische Schiff. „Aus moralischen Gründen?"
    „Das müsstest du doch am besten wissen. Wer sucht schon eine Symbiose mit einem gefühlskastrierten Ableger von sich selbst, einer bloßen Puppe?
    Nein, ihnen lag an tiefgehenden Gesprächen, einer intakten Gefühlswelt und ..."
    „Und warum haben die Joridaer bei den Guana denselben Fehler zum zweiten Mal begangen?"
    „Weil sie glaubten, dass von den organischen Schiffen solch ein Aufbegehren nicht zu erwarten war, da sie nicht in Konkurrenz mit ihren Schöpfern zu treten brauchten. Außerdem hatten sie in jedes von ihnen geklonte Wesen den Schöpferschutz installiert, der verhinderte, dass ihre Schöpfungen sich gegen sie wandten."
    „Und wie haben die Guana diesen Schutz damals Überwinden können?"
    „Wenn ich das wüsste", sagte Koolaas nachdenklich und las weiter.
    Mehrere Dateifragmente ließen darauf schließen, dass die Abhängigkeit der Joridaer von den Guana schon bald so weit ging, dass sie sämtliche planetaren Stützpunkt- aufgaben und nur noch in ihren organischen Raumschiffen lebten und forschten. Anfangs zeigten die Guana keinerlei Ambitionen, diese Abhängigkeit auszunutzen. Sie waren für diese Symbiose wie geschaffen. Aber dann war irgendetwas geschehen. Leider gaben die wenigen zumindest fragmentarisch erhaltenen Dateien keinen Aufschluss darüber, was. „Ich möchte dich bitten, einen zweiten Versuch zu unternehmen, die geborgene Syntronik wiederherzustellen. Und nimm allmählich Kurs auf die Koordinaten, die ich dir genannt habe! Das Treffen mit Sibreer steht an."
    „Welches Treffen?"
    Koolaas kniff zum zweiten Mal in wenigen Minuten die Augen zusammen. Yoba'a'teth schien in letzter Zeit immer wieder wichtige Anweisungen zu vergessen. Genauso hatte es bei Daaxeens Guan a Var angefangen, bis deren organisches Raumschiff dann wahnsinnig geworden war und der Joridaerin unvermittelt eine Stickstoffatmosphäre zugeführt hatte, so dass sie jämmerlich erstickt war. Danach hatte der Guan a Var sich zu seinen Artgenossen gesellt, die nichts anderes mehr im Sinn hatten, als sich an der Energie von Sonnen zu laben, auch wenn sie die Gestirne damit in Novae verwandelten.
    Wie genau dieser Prozess ablief, der die Vorgänge im Sonneninneren beschleunigte oder zumindest manipulierte, war noch zu klären. Koolaas hatte ein Programm geschrieben, das ihm in sieben großen Zeiteinheiten die Antwort darauf liefern sollte. „Entschuldige bitte", sagte Yoba'a'teth. „Die Sektion des geborgenen Gehirns und die Analyse der gewonnenen Erkenntnisse vereinnahmen mich fast vollständig. Aber wir werden den Treffpunkt auf die kleinste Zeiteinheit genau erreichen." Koolaas atmete auf. Doch selbst wenn diese Vergesslichkeit das erste Anzeichen für Yoba'a'teths einsetzenden Wahn sein sollte... was hätte er dagegen unternehmen können? Die Guan a Var hatten fünfundneunzig Prozent ihrer joridaischen Symbionten, zu denen sie früher ein so inniges Verhältnis gehabt hatten, systematisch ausgehungert oder ermordet.
    Er konnte nichts tun, falls auch Yoba'a'teth einen Amoklauf beginnen sollte, denn er hatte keinerlei Machtmittel in der Hand. Die Joridaer hatten sich ihren organischen

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