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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu haben. Ich nahm ihn nur deshalb nicht überallhin mit, weil auch mein Heim einen gewissen Schutz brauchte, und dafür eignete sich der Nessel-Vampir bestens.
    »Was meinst du, Tony«, sagte Noel Bannister gepreßt. »Ob er hier ist?«
    »Denkbar wäre es«, antwortete ich. »Er weiß, wo wir wohnen und daß wir ihn kriegen wollen. Wenn er klug ist, läßt er uns nicht aus den Augen, denn so kann er uns immer einen Schritt voraus sein.«
    »Diese Richtung«, sagte der CIA-Agent, und ich folgte ihm. Um Boram brauchten wir uns nicht zu kümmern, der würde so lange an unseren Fersen kleben, bis ich ihm einen anderen Befehl gab.
    Ich legte Noel die Hand auf den Arm und blieb stehen. »Da ist jemand.«
    »Wo?«
    Ich zog Noel hinter einen Grabstein. »Dort drüben.«
    »Cayooda?«
    »Kann ich nicht sagen. Der Bursche verschwand zu schnell hinter dem Baum.«
    »Wenn sich einer um diese Zeit auf dem Friedhof herumtreibt, stimmt mit ihm was nicht.«
    Ich winkte Boram näher heran und trug ihm auf, für uns zu spionieren. »Sieh dir den Kerl an, der dort herumschleicht!«
    »Ja, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir und entfernte sich lautlos.
    »Vielleicht haben wir es bloß mit einem Gruftie zu tun«, sagte ich.
    »Wir werden es in wenigen Augenblicken wissen«, erwiderte Noel grimmig. »Sollte es sich um Cayooda handeln, lassen wir ihn zwischen geweihten Silberkugeln tanzen.«
    »Okay, aber sieh zu, daß du ihm keine tödliche Kugel verpaßt, solange wir nicht wissen, wo sich sein Gelege befindet. Erst wenn er uns das verraten hat, dürfen wir ihn eliminieren, sonst kommen wir vom Regen in die Traufe.«
    Boram kam zurück.
    »Hast du den Burschen gesehen?« fragte ich gespannt.
    »Ja, Herr.«
    »Und? Ist es ein alter Mann?«
    »Nein, Herr, ein junger, schwarz gekleidet, bleich geschminkt.«
    »Ein Gruftie!« stieß Noel Bannister verstimmt hervor. »Vielleicht einer von Mona Farnsworth’ Freunden, der denkt, ihren Killer ködern zu können, ohne zu begreifen, in was für eine Gefahr er sich mit diesem Leichtsinn begibt.«
    »Er ist bewaffnet«, berichtete Boram mit hohler, rasselnder Stimme. »Hat einen Revolver - und ein Sprechfunkgerät.«
    »Dann ist er nicht allein«, kombinierte Noel. »Teufel, Tony, das sieht so aus, als würden die Grufties Jagd auf Cayooda machen!«
    »Eine Stimme aus dem Sprechfunkgerät nannte ihn Holger«, informierte uns Boram.
    Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Ich hatte diesen Namen erst kürzlich gehört. Im Flugzeug. Drei Grufties waren mit mir nach New York gekommen: Larry, Kevin und… Holger! Befanden sie sich etwa mit uns auf dem Mount Zion Cemetery? Wenn ja, konnte es sich um keinen Zufall handeln. Was wußten diese Grufties über Cayooda? Mehr als wir?
    »Denkst du das gleiche wie ich, Tony?« erkundigte sich der CIA-Agent.
    »Das nehme ich an«, antwortete ich.
    »Wir müssen den Jungs klarmachen, daß sie hier ihr Leben aufs Spiel setzen!«
    ***
    »Keine besonderen Vorkommnisse!« meldete Kevin Byrne. »Hier läuft null Action, Freunde. Langsam kommen mir Zweifel, daß Cayooda heute hier ist.«
    »Wir kämmen den ganzen Friedhof durch, wie wir es uns vorgenommen haben!« meldete sich Larry Burnett. »Erst dann ziehen wir uns zurück. Noch besteht die Möglichkeit, daß wir den Krächzer aufstöbern!«
    »He!« meldete sich Holger Altmann aufgeregt. »Hört ihr mich?«
    »Ja, Holger«, antwortete Larry. »Was gibt’s?«
    »Ich hab' was gesehen. Ich bin auf das Dach einer Gruft geklettert und kann einen Großteil des Friedhofs überblicken«
    »Was hast du gesehen?« fragte Larry aufgeregt.
    »In der Nähe hat sich was bewegt!«
    »Cayooda?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Hol, ger Altmann.
    »Paßt auf, Jungs, wir gehen folgendermaßen vor: Ich behalte meinen Verfolger im Schlepptau und spiele den Ahnungslosen. Ich bringe ihn zu deiner Gruft, Holger. Kevin, du kommst auch hin. Und dann lassen wir die Falle zuschnappen. Alles klar?«
    »Verstanden«, antwortete Kevin. »Wo ist die Gruft?«
    Holger sagte ihm, er solle in Richtung des Mondes gehen, dann müsse er auf sie stoßen.
    »Dann mal los, Kameraden!« rief Larry.
    Kevin Byrne schlug die Richtung ein, die ihm Holger Altmann genannt hatte. Plötzlich hörte er das Schlagen von Flügeln. Er blieb stehen und drehte sich um. Nacktes Entsetzen riß ihm die Augen auf, als er den riesigen Adler sah.
    Er wollte seine Freunde alarmieren und zu Hilfe rufen, wollte schießen, aber der Schock lähmte ihn.
    Der Todesvogel stürzte

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