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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zerstörst, tötest du Frank.«
    »Hol ihn da heraus, Atax!« verlangte Mr. Silver scharf.
    Der Geschlechtslose weigerte sich. »Ihr habt euch all den Gefahren umsonst ausgesetzt!« höhnte Atax. »Frank Esslin bleibt, wo er ist!«
    »Nehmt den ganzen Spiegel mit!« schlug Frank vor.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Der ist zu groß, und es bestünde immer die Gefahr, daß das Glas bricht, dann wärst du erledigt.«
    »Er bleibt für immer hier!« zischte Atax.
    Mr. Silver entdeckte starke schwarzmagische Zeichen, die den Spiegelrahmen »zierten«. Außerdem lag ein dünner violetter Film über allem. Atax’ Magie!
    Nicht der Spiegel hielt Frank Esslin gefangen, sondern der Rahmen ! Kaum war dem Ex-Dämon diese Idee gekommen, da handelte er auch schon.
    Seine perlmuttfarbenen Augen produzierten Feuerlanzen, die den Rahmen trafen und mit einer Sprengkraft sondergleichen auseinanderrissen.
    Jaulend schoß die violette Magie in die Schwärze des Raumes hinein - und Frank Esslin war frei!
    ***
    Hinter den Bergen lag die schwarze Wolkenburg der Grausamen 5, wie Orasya gesagt hatte. Als Agassmea die Burg sah, blieb sie stehen, und blanker Haß glühte in ihren Augen.
    Dort wohnte Höllenfaust mit seinen dämonischen Kumpanen. Dort würde von nun an auch sie wohnen - als neue Anführerin der Grausamen 5. Die ehr, geizige Tigerfrau hatte die Absicht, Höllenfausts Platz einzunehmen. Das würde Thoran, Zero, Vulkan und Radheera zwar nicht gefallen, aber sie würden sich damit abfinden müssen.
    Eine neue Ära würde anbrechen - auf Coor und in der Hölle. Agassmea hatte den Katzenthron verloren, doch das machte ihr nichts mehr aus. Sie würde in Kürze über Coor herrschen.
    Der Anführer der Grausamen 5 hatte einen schweren Fehler gemacht, als er sie am Leben ließ. Das würde sich nun rächen und ihm zum Verhängnis werden.
    Agassmea wollte weitergehen, da nahm sie aus den Augenwinkeln etwas Großes, Schwarzes wahr, das pfeilschnell durch die Luft schoß und sie angriff.
    Eine riesige Fledermaus!
    Navupar!
    Zorn wallte in ihr auf. Der elende Blutsauger wagte es, sie, die bald über diese Welt herrschen würde, anzugreifen! Das sollte ihn teuer zu stehen kommen! Sie ließ sich auf den Boden fallen, und die große Fledermaus warf sich mit ausgebreiteten Flügeln auf sie. Navupar rechnete aber nicht damit, daß sich Agassmea verwandeln würde.
    In dem Augenblick, als er zubeißen wollte, dröhnte ihm ein Raubtiergebrüll in die empfindlichen Fledermausohren, und dann spielte sich alles unheimlich schnell ab. Die Tigerin warf sich herum und traf den Blutsauger mit ihren scharfen Krallen. Navupar wollte entsetzt auffliegen, doch Agassmea zerfetzte ihm die Flügel. Gnadenlos ließ sie ihn ihre überlegene Kraft spüren. Sie wütete schrecklich und zerriß den Blutsauger innerhalb weniger Sekunden.
    Danach stieß sie ein Siegesgebrüll aus, das weithin zu hören war.
    ***
    »Was sagst du nun?« höhnte Mr. Silver. »Frank Esslin ist frei. Deine magischen Tricks sind zu simpel und deshalb leicht zu durchschauen. Es ist arm um den Höllenadel bestellt, wenn ihm Versager wie du angehören.«
    Atax, die Seele des Teufels, knirschte grimmig. Er hatte eine schwere Schlappe hinnehmen müssen, und Mr. Silver konnte ihm jederzeit mit dem Höllenschwert das Leben nehmen. Der Geschlechtslose mußte sich eingestehen, daß er Mr. Silver unterschätzt hatte.
    »Bleib dicht neben Roxane!« sagte Mr. Silver zu Frank Esslin. »Wir verlassen den Spiegelturm.«
    »Ihr kommt nicht weit!« behauptete Atax.
    »Das wäre schon wieder eine Wette, die du verlieren würdest«, erwiderte Mr. Silver.
    »Es wird euch nicht gelingen, die Spiegelwelt zu verlassen!«
    »Wir haben das beste Faustpfand«, sagte Mr. Silver. »Sowie wir uns bedroht fühlen, schneide ich dir die Kehle durch. Deine Spiegelsoldaten werden es nicht wagen, uns aufzuhalten!«
    Sie verließen den Raum. Die Spiegelmänner wichen zurück. Damit sie ihm keine Lanzen in den Rücken schleudern konnten, verwandelte sich Mr. Silver in pures Silber. Es gab kaum jemanden, der diese Silberstarre knacken konnte.
    Roxane und Frank Esslin gingen vor Atax und Mr. Silver. Es herrschte knisternde Spannung. Obwohl der Ex-Dämon mit keinem Angriff rechnete, war er auf der Hut. Denn es war nicht mit Sicherheit auszuschließen, daß sich einer der Spiegelmänner trotz allem eine Chance ausrechnete oder sich mit einer besonderen Heldentat hervortun wollte. Auf Mr. Silvers scharfen Befehl hin wurde das

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