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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es, Kevin Byrnes Leichnam zu testen, und ich stellte erleichtert fest, daß er nun »sauber« war. Cayoodas Einfluß auf den Toten hatte seine Wirkung verloren.
    Obwohl Holger Altmann und Larry Burnett all den Horror aus nächster Nähe miterlebt hatten, sahen sie es mehr denn je als ihre Pflicht, Cayooda zur Strecke zu bringen. Das sagten sie uns, und selbst die besten Argumente vermochten sie davon nicht abzubringen.
    Irgendwie bewunderte ich ihren Mut, aber er machte mir auch angst, denn die Grufties konnten sich einer Gefahr aussetzen, der sie nicht gewachsen waren. Sie hatten gesehen, wie rasend schnell Cayooda zuschlug. Er hatte ihrem Freund keine Chance gelassen, aber sie behaupteten, ein zweites Mal würde er mit dieser Überrumpelungstaktik keinen Erfolg haben.
    Um zu verhindern, daß sie sich um Kopf und Kragen brachten, schlug ich ihnen eine Zusammenarbeit vor, obwohl mir das eigentlich gegen den Strich ging, denn die beiden waren blutige Amateure. Aber nur so konnten wir sie im Auge behalten und vor Schaden bewahren.
    Sie nahmen meinen Vorschlag sofort an. Sie erfuhren von mir in groben Umrissen, wer wir waren, und ich machte ihnen klar, daß sie sich unseren Anweisungen zu fügen hätten. Auch damit waren sie einverstanden. Es war ihnen nur wichtig dabeizusein, wenn es Cayooda an den verdammten Kragen ging. Sie wollten, daß der Horror-Adler mit seinem Leben tür das bezahlte, was er Mona Farnsworth und Kevin Byrne angetan hatte.
    »Ihr werdet bis auf weiteres mit uns zusammenwohnen«, sagte Noel Banni, ster.
    »Ist uns recht, Sir«, antwortete Larry Burnett.
    »Ich frage euch lieber nicht, woher ihr die Kanonen habt«, brummte der CIA-Agent.
    »Wir würden es Ihnen auch nicht sagen«, gab Larry ehrlich zurück, Noel wandte sich an mich. »Bring die beiden fort, Tony, ich sorge dafür, daß der Tote abgeholt wird.«
    Der Deutsche stieß auf einmal einen erschrockenen Schrei aus. »Großer Gott, was ist das?«
    Boram war erschienen. Lautlos schwebte die Dampfgestalt heran. Bevor Holger durchdrehte, sagte ich beruhigend: »Keine Angst, das ist ein Freund, er gehört zu uns. Sein Name ist Boram. Er ist ein weißer Vampir und wird uns hoffentlich bald eine große Hilfe sein.«
    Holger musterte Boram fassungslos. »Der… besteht ja nur aus Rauch,«
    »Aus Nessel-Dampf, um genau zu sein«, informierte ich die Grufties.
    »Wie kann er leben…«
    »Er ist ein weißer Vampir. Es ist sehr schmerzhaft, ihn zu berühren, außerdem verliert man bei jedem Kontakt Energie an Boram. Das schwarze Blut der Dämonen ist seine Nahrung.«
    »Mir ist, als würde ich träumen«, sagte Holger.
    »Ihr habt von Boram nichts zu befürchten«, erklärte ich. »Im Gegenteil. Er wird alles tun, um euch zu schützen, wenn euch Gefahr droht.«
    »So ist es, Herr«, bestätigte der Nessel-Vampir hohl und rasselnd.
    »Gehen wir«, sagte ich.
    ***
    »Agassmea!« stieß Orasya entsetzt hervor, als sie den bleichen Vampir sah. Ein grausames Lächeln umspielte seinen Mund, und die Gier nach Blut brannte in seinen Augen.
    Navupar glaubte, gleich doppelt ernten zu können. Die hypnotische Kraft seines Blickes sollte Agassmea bannen. Die Tigerfrau sollte sich nicht von der Stelle rühren können, während er das Blut des blonden Mädchens trank.
    Sie sollte ihm dabei Zusehen, und anschließend würde er seine spitzen, kräftigen Vampirhauer in ihre Halsschlagader bohren. Das war sein Plan.
    Navupar merkte nicht, daß er es mit einer gefährlichen Schwarzblütlerin zu tun hatte, von der er besser die Finger ließ. Sein bannender Blick wirkte bei Agassmea nicht. Mühelos widersetzte sie sich der hypnotischen Kraft seiner Augen.
    Orasya schluchzte verzweifelt. »Er wird uns… töten«, stieß sie voller Angst hervor. »Hilf mir, Agassmea! Bitte steh mir bei!«
    Die Tigerfrau behauptete, sie könne nichts tun. Navupar grinste zufrieden. Er führte das auf die lähmende Kraft seines Blickes zurück, und Agassmea ließ ihn in dem Glauben.
    Der Blutsauger zeigte auf Orasya und befahl ihr, zu ihm zu kommen. Das blonde Mädchen schüttelte unglücklich den Kopf. »Ich… will… nicht…«
    Doch Navupar raubte ihr den Willen und zwang ihr seinen auf. Nun konnte er sie wie eine Marionette führen. Sie bewegte sich langsam auf ihn zu, bleich vor Angst.
    Dicht vor ihm blieb sie stehen. Triumph glitzerte in seinen Augen. Seine Lippen hoben sich und entblößten große Hauer. Er beugte sich über sein Opfer, und als er zubiß, war sein gieriger Blick auf

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