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198 - In der Spiegelwelt

198 - In der Spiegelwelt

Titel: 198 - In der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Agassmea gerichtet.
    Die Tigerfrau verachtete den Blutsauger, der, ohne es zu wissen, zu ihrem Handlanger geworden war. Sie hatte Orasya töten wollen. Diese Arbeit nahm ihr Navupar ab. Da sie keinen Grund hatte zu warten, bis er mit dem jungen Mädchen fertig war, wandte sie sich um und entfernte sich.
    Navupar sollte es ja nicht wagen, ihr zu folgen und sie anzugreifen, denn dann würde er erfahren, mit wem er es zu tun hatte.
    Wut durchpeitschte den Vampir. Kräftig saugte er weiter, bis kein Tropfen Blut mehr in dem jungen Mädchen war, das schlaff in seinen Armen hing.
    Er hatte keine Erklärung dafür, daß es ihm nicht gelungen war, Agassmea zu bannen. Das war ihm noch nie passiert. Er machte sich deswegen aber keine großen Gedanken. Wenn es Agassmea auch geschafft hatte, sich umzudrehen und wegzugehen, würde sie nicht weit kommen…
    ***
    Atax’ Spiegelturm zu stürmen schien unmöglich zu sein. Die Basis dieser Festung wirkte breit, wuchtig und uneinnehmbar. Dennoch sah Mr. Silver eine Chance hineinzukommen - und zwar von oben. Damit rechnete bestimmt keiner. Man war auf die Abwehr eines Angriffs gegen die untere Region eingerichtet. Die Spitze des Turms war hingegen unbewacht. Folglich mußte der Ex-Dämon diese Schwachstelle erreichen.
    Leider konnte Mr. Silver nicht fliegen, aber die Not macht bekanntlich erfinderisch, und so wußte sich der Hüne mit den Silberhaaren zu helfen. Er hackte kurzerhand mit dem Höllenschwert mehrere Fahnenstangen um und kletterte an der abgestuften Spiegelfassade eines anderen Gebäudes hoch. Oben angelangt, begann er sogleich mit der Arbeit.
    Er baute mit den Fahnenstangen ein Gestell, das er mit dem Stoff der Fahnen überzog. Höhnisch grinste er Asmodis’ Konterfei an.
    »Daß du dafür mal herhalten mußt, hätte sich in der Hölle niemand träumen lassen.«
    Mr. Silver zurrte die Seile fest und betrachtete die großen Flügel des improvisierten Hängegleiters. Würden sie ihn tragen? Würden sie bis drüben halten?
    Der Ex-Dämon überlegte nicht lange. Er mußte in den Spiegelturm, um Roxane beizustehen. Entschlossen hob er das »Fluggerät« auf, lief an und ließ das Gebäude, das er erklommen hatte, hinter sich.
    Die selbst konstruierten Flügel legten sich auf eine Luftströmung, die am Turm vorbei nach oben strich. Mr. Silver flog Kreise und schraubte sich in einer engen Spirale hinauf. Mit diesem Erfindergeist rechnete garantiert niemand im Spiegelturm. Mr. Silver setzte auf und warf die Flügel ab. Er hoffte, Atax und seine Spiegelmänner überrumpeln zu können.
    Da er keine Tür fand, durch die er den Turm betreten konnte, schlug er kurzerhand eine Glasfront mit dem Höllenschwert ein. Augenblicke später befand er sich in einem zickzack verlaufenden Gang mit unregelmäßigen, spiegelnden Wänden.
    Mr. Silver stürmte den Gang entlang und glatte Spiegelstufen hinunter. Er wurde erst entdeckt, als er schon ziemlich weit vorgedrungen war. Mit den Spiegelmännern, die sich ihm entgegenwarfen, machte er kurzen Prozeß. Er zertrümmerte sie alle, ließ keinen entkommen. Es gelang ihm, Atax zu orten, und wenig später platzte er völlig unerwartet in den schwarzen Raum, in dem Frank Esslin in einem Spiegel gefangen gehalten wurde und in dem sich auch Roxane und die Seele des Teufels befanden.
    Seine Wut kannte keine Grenzen, als er die weiße Hexe in der Gewalt mehrerer Spiegelmänner sah. Er schlug Roxane mit dem Höllenschwert frei und stürzte sich dann auf den Geschlechtslosen.
    Atax war total aus dem Tritt. Er aktivierte konfus seine Magie, die im Augenblick aber nicht für einen Angriff, sondern nur für die Verteidigung reichte.
    Eine violette Wand schoß hoch. Sie sollte die Seele des Teufels schützen, doch Mr. Silver durchschlug sie mit dem starken Höllenschwert und erreichte Atax schneller, als dieser sich zurückziehen konnte.
    Der Ex-Dämon hätte ihn jetzt mit einem einzigen Hieb töten können, aber das wäre ein Fehler gewesen. Sie brauchten Atax noch, und zwar sehr dringend. Neue Spiegelmänner quollen in den Rauch, doch sie prallten zurück, als Mr. Silver den Geschlechtslosen herumriß, hinter ihn sprang und ihm das Höllenschwert an die Gurgel setzte.
    »Du bist wahnsinnig!« fauchte die Seele des Teufels. »Ihr kommt nicht lebend aus meinem Turm!«
    »Darauf würde ich an deiner Stelle nicht wetten!« erwiderte Mr. Silver unbeeindruckt.
    »Frank ist in diesem Spiegel gefangen!« informierte Roxane den Ex-Dämon. »Wenn du das Glas

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