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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das millionenfach größer war als der kleine Fingerhut.
    Aagenfelts Blicke wanderten hektisch an der Konsole entlang und suchten die Anzeige für die Raum-Zeit-Struktur der Umgebung. Sie blieb konstant. Der Transdimensionale Zustandswandler blieb zudem passiv und stellte für die Schiffe des Experimental-Kommandos keine Gefahr dar. „Wir brauchen Gewissheit", sagte Blo Rakane so leise wie möglich. „Aus diesem Grund habe ich ohne Ihr Wissen zwei der Kreuzer mit einem Hyperdim-Resonator ausstatten lassen."
    Der Physiker reagierte mit Bestürzung auf diese Information. „Es ist zu gefährlich", zeterte er. „Ich bin nicht damit einverstanden."
    Mit Hilfe von zwei interferierenden Hyperdim-Resonatoren ließen sich Raumfalten erzeugen beziehungsweise auflösen. Der Effekt wurde mit der kurzwelligsten bisher bekannten Hyperstrahlung erzielt. Beim Resonator selbst handelte es sich um einen kleinen Kasten von 40 mal 15 mal 10 Zentimetern mit einem schwarzen Trichter in der Stirnseite. Seine Oberfläche bestand aus einer matten aluminiumfarbenen Substanz.
    Die Haluter hatten die Grundlagen für das Gerät in den Jahren bis zum Jahr 1146 NGZ entwickelt. Es hatte nichts mit dem Hyperraum-Resonator zu tun, mit dem es manchmal verwechselt wurde. „Ihre Entscheidung ist gleichbedeutend mit dem Ende der Untersuchungen", machte Blo Rakane dem Terraner begreiflich. Aagenfelt gab nach. Sie schleusten die beiden Geräte aus und justierten sie. „Höchste Sicherheitsstufe für alle Schiffe." Der Haluter übernahm die Anweisungen für das Experiment. „Minimale Energie auf die Resonatoren!"
    Tautmo Aagenfelt hielt den Atem an. Natürlich rechnete Rakane damit, dass der Fingerhut auf die Hyperdimfelder des Resonators reagierte. Jedes Gebilde, das in irgendeiner Weise mit Hyperstrukturen arbeitete oder aus solchen bestand, korrespondierte mit der ultrakurzen Hyperstrahlung des halutischen Geräts. Die Gefahr entstand dort, wo hyperphysikalische Vorgänge sich mit denen der Resonatoren überschnitten und sich aufschaukelten. Was daraus entstand, ließ sich nicht vorhersagen. Es konnte zu akausalen Erscheinungen kommen, oder es wurde Energie freigesetzt, die alles in ihrer Nähe vernichtete.
    Katastrophen größeren Ausmaßes waren nicht auszuschließen.
    Der Gedanke, dass das Experiment außer Kontrolle geriet und die Kräfte des übergeordneten Kontinuums alle dreißig Schiffe an sich rissen und verschlangen, jagte Aagenfelt einen Schauder nach dem anderen über den Rücken.
    Wenn die bisherigen Messwerte stimmten...
    Die beiden Hyperdim-Resonatoren nahmen den Betrieb auf. Sie bildeten ein Resonanzfeld um den Fingerhut und warteten auf das fünfdimensionale Echo. Der aufgeblähte Klumpen auf der Tasterdarstellung reagierte nicht.
    Tautmo holte erleichtert Luft. „Fehlanzeige", flüsterte er. „Dem Ding werden wir seine Geheimnisse nie entreißen."
    „Abwarten!" Der Haluter wandte sich ihm zu und beugte sich über ihn. Die drei Augen glühten in grellem Rot. „Mein Planhirn hat errechnet, dass an einem bestimmten Punkt innerhalb des Frequenzbereichs der Resonatoren eine Reaktion eintritt."
    Aus brennenden Augen verfolgte der Physiker, wie die Resonatoren ihr Feld immer weiter in den kurzwelligen Bereich hinein modulierten und jene Grenze erreichten, die ihnen halutischer Erfindergeist vorgab. Tautmos Nacken begann zu jucken. Er versuchte es auf seine überreizten Nerven zu schieben, aber es gelang ihm nicht. „Echo!" hörte er Blo Rakane sagen.
    Aus dem Fingerhut zuckten übergangslos Blitze. Aagenfelts rechte Hand schwebte bereits über dem Sensor für die Alarmanlage. Während der SOL-Kreuzer die Schirmfeldstaffeln verstärkte, schlug die Hand auf das gelbe Feld. „Vorsicht!" schrie eine Stimme aus einem der anderen Schiffe.
    Draußen tobten übergangslos gewaltige Energien und tauchten das All in gleißendes Licht - tausendmal greller als das der Sterne.
     
    5.
     
    Vergangenheit: 25. Februar 1291 NGZ
     
    „Nichts", sagte Pepe Agostar leise. Er gehörte zu den Camelot-Technikern, die wir unterwegs von der QUANTAS übernommen hatten. „Im Umkreis von hundert Lichtjahren kein einziges Echo. Weiter drinnen in der Eastside erkennt die Ortung Schiffe auf den Routen Verth-Pliyirt und Verth-Pahl."
    Besser konnten wir es nicht kriegen. Herriök machte seinem Namen als abgelegene und langweilige Agrar-Randwelt in der Eastside alle Ehre. Hier existierten ideale Bedingungen für Organisationen wie die Galactic Guardians. Auf

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