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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aktivierte und das Schiff startete. Der SOL-Kreuzer flog davon; die Besatzung würde ihn zur Tarnung in einem ozeanischen Graben versenken. Ein Funkspruch bestätigte wenige Minuten später, dass alles in Ordnung war. Wir schalteten die Deflektoren ein und machten uns auf den Weg.
     
    *
     
    Monkey hob die Hand und deutete hinauf zum Firmament.
    Die PANTANI kam. Seit ihrer Rückkehr in den Normalraum waren zwei Stunden vergangen. Die Besatzung flog das alte Schiff mit der nötigen Vorsicht und achtete darauf, die Antriebssysteme nicht unnötig zu belasten. Optisch ließ sich die Ankunft des Ultraschlachtschiffes der GALAXIS-Klasse an den Wolkenbänken hoch oben erkennen. Sie drifteten übergangslos von einem imaginären Mittelpunkt aus nach allen Seiten davon.
    Ein dunkler Fleck tauchte auf, der sich schnell ausdehnte und aussah wie eine Beule, die nach unten aus dem Gewölk ragte. Ein Kugelriese der GALAXIS-Klasse. Ich stellte mir vor, dass es die CREST IV oder die MARCO POLO war, die da herunterkam. Erinnerungen erwachten und lenkten mich ab. Hastig drängte ich die vielen Gedanken beiseite, die sich mit den beiden Schiffen verbanden.
    Sekunden später hörten wir das erste Donnergrollen der verdrängten Luftmassen. Die PANTANI ragte inzwischen bis zum Ringwulst aus den Ballungen kondensierten Wasserdampfs heraus. Im Rumpf des Kolosses entstanden vierundzwanzig kreisrunde Löcher. Das Schiff fuhr die Teleskop-Landestützen aus. „Die Stützen müssen weg", flüsterte Trabzon Karett ganz in meiner Nähe.
    Die SOL besaß keine Landestützen mehr, also durften auch die beiden Pseudo-SOL-Zellen keine haben.
    Beim Hantelschiff hatte man sie wegen des Mittelteils zudem viel weiter oben eingebaut als bei herkömmlichen Schiffen der GALAXIS-Klasse – wobei sie ohnehin nur nötig wurden, wenn die beiden SOL-Zellen separat unterwegs waren und landeten. In der SZ-1 und SZ-2 endeten die Stoßdämpfer unmittelbar an der Ebene des Ringwulstes, während man sie bei Kähnen wie der PANTANI unterhalb der Ebene der Waring-Konverter integriert hatte. Zuerst schien es, als wolle der Kugelriese genau da landen, wo wir uns versteckt hatten. Die Perspektive täuschte. Die Kugel rückte immer mehr von uns ab, je tiefer sie sank.
    Wind kam auf. Die verdrängte Luft erreichte Geschwindigkeiten bis Windstärke sechs. Die ausgedehnten Felder rund um den getarnten Raumhafen schwankten und raschelten. Die Oberfläche des Raumhafens bestand aus einem Tarnmuster aus grauen und grünen Flecken. Vermutlich hatten die Blues-Siedler sie im Auftrag der Galactic Guardians aufgemalt.
    Das Schiff entfesselte einen Sturm, der es in sich hatte. Tausende von Blättern rissen ab und flogen als Treibgut über uns hinweg. Wir warfen uns zu Boden und hielten uns an den Stauden fest. Zehn Minuten dauerte es, bis die PANTANI den Boden erreichte. Ein Schaukeln ging durch den Untergrund, als die Landeteller auf der mit Klecksen übersäten Betonfläche aufsetzten.
    Gucky hob den Kopf und sah mich herausfordernd an. Ich nickte.
    Augenblicke später hörten wir das leise Geräusch, mit dem die Luft in das entstandene Vakuum stürzte. Der Mausbiber war teleportiert.
    Ein halber Kilometer trennte uns von der riesigen Kugel mit ihrem Ringwulst. Die ersten Schleusen öffneten sich. Gleiter verließen die PANTANI und flogen in alle Richtungen davon. Ihnen folgten Schwebecontainer, die zur Aufnahme der Waren dienten. Vermutlich enthielten sie auch Lieferungen für die Hanen-Siedler.
    Kein einziger Blue ließ sich blicken. Nach allem, was wir aus den Berichten des Überläufers wussten, hatten die Galactic Guardians dafür gesorgt, daß sich niemand an die PANTANI heranwagte, der nicht zum Schiff gehörte.
    Monkey sah mich an. „Zehn Stunden maximal", sagte er. „Mehr Zeit bleibt uns auf keinen Fall."
    Die Zahl der ausgeschleusten Container überstieg rasch die Hundert. Fünf Minuten später waren es schon über vierhundert, die sich auf die Reise rund um den Planeten machten. Alle Flugeinheiten waren mit mindestens einer Person bemannt. Damit hielt sich mindestens die Hälfte der Besatzung nicht mehr im Schiff auf.
    Gucky kehrte zurück. „Alles klar, Leute. Wir können loslegen." Der Ilt verschränkte zufrieden die Arme und sah uns herausfordernd an. „Was ist? Seid ihr festgewachsen?"
    Monkey rührte sich nicht, und die anderen taten es ihm nach. „Erst die Informationen", sagte ich. „Was hast du über die Verteilung der Besatzung im Schiff

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