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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müsste zehntausend Schiffe bereitstellen. Aber es ist nicht unser Ziel, Lebewesen sinnlos in den Tod zu schicken. Die Kröte hat einen Namen, Cistolo. Sie heißt SOL."
    Der LFT-Kommissar blieb unbeeindruckt. Ich hatte es erwartet, und es gelang mir, äußerlich ruhig zu bleiben. „Heraus mit der Sprache, Bully!" sagte er und musterte uns der Reihe nach. „Was will Rhodan wirklich?"
    „MATERIA eine Pseudo-SOL unterjubeln. Das ist doch klar wie Kloßbrühe", übernahm Gucky die Antwort. „Betrachte es doch einfach mal aus seinem Blickwinkel, Cis: Perry würde seine THOREGON VI nie für so etwas opfern. Die Typen in der Kosmischen Fabrik sollen lediglich glauben, dass sie es mit der SOL zu tun haben. Frag Trabzon, der kennt sich damit aus."
    Der Computerspezialist hustete verlegen. „Die Doublette muss äußerlich mit der SOL identisch sein", sagte er leise. „Sie muss ortungstechnisch ein exaktes Abbild des Originals ergeben, die Unwägbarkeiten der Ortung im Einflussbereich des Black Hole eingerechnet. Das erleichtert uns die Arbeit ein wenig. Die Pseudo-SOL sollte auch eine identische Masse besitzen mit höchstens ein paar zehntausend Tonnen Abweichung, die durch die Abwesenheit von Beibooten zu erklären sind."
    „Gut." Der LFT-Kommissar klopfte sich auf die Schenkel. „MATERIA schluckt den Dummy. Und dann?"
    „Dann macht es wumm", strahlte Gucky. „Das Schiff ist von vorn bis hinten mit den stärksten Sprengstoffen vollgestopft, die sich finden lassen. Wenn das nicht ausreicht, weiß ich auch nicht weiter."
    „Der Plan ist nicht umzusetzen. Es existiert keine solche Flotte, und es gibt keine Möglichkeit, einen Dummy der SOL herzustellen. Die Ultraschlachtschiffe der GALAXIS-Klasse, die damals für die beiden SOL-Zellen verwendet wurden, werden seit gut tausend Jahren nicht mehr gebaut. Zur Zeit von Monos sind alle noch vorhandenen vernichtet oder demontiert worden."
    Cistolo Khan verzog sein Gesicht. „Und was da draußen auf dem Raumhafen steht und ihr bestimmt gesehen habt, ist natürlich nicht flugfähig. Es ist ein Museumsschiff, das die CREST IV wunderschön nachbildet, aber keinen Millimeter abheben wird."
    Trotzdem hatte ich ihn da, wo ich ihn haben wollte. Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf. „Das ist alles nicht ganz richtig, Cistolo", sagte ich und betonte jedes Wort einzeln. „Auf Olymp existiert ein solcher Gigant als flugfähiges Museumsschiff. Die ISTANBUL ist eine Touristenattraktion. Manchmal fliegt sie sogar noch wirklich. Allerdings besitzt sie keine Waffensysteme mehr. Da wäre Nachbesserung erforderlich. Ich halte das jedoch für zweitrangig. Wichtiger wäre, dass die Werften auf Luna ein äußeres Gerüst des SOL-Mittelteils fertigstellen."
    Ein ärgerlicher Zug erschien auf Khans Gesicht. Dass wir so hartnäckig um Argumente ringen würden, hatte er offensichtlich nicht erwartet. „Die Statik der Mittelteil-Hülle ist kein Problem", fügte Trabzon Karett hinzu. „Sie wird durch herkömmliche Baukastensysteme sowie eine Reihe von Kraftwerken gewährleistet, die der Erzeugung der nötigen Emissionen dienen. Lediglich das Äußere muss originalgetreu rekonstruiert werden."
    Ein Signalton wies den LFT-Kommissar darauf hin, dass er dringend gewünscht wurde. Khan erhob sich. „Entschuldigt mich", sagte er. „Die Erste Terranerin will mich sprechen. Ihr könnt euch schon mal überlegen, wo ihr die zweite SOL-Zelle hernehmen wollt."
    Ich wartete, bis er unter der Tür ankam. „Sie heißt PANTANI und befindet sich im Besitz der Galactic Guardians!" rief ich ihm hinterher.
    Cistolo fuhr herum und starrte mich an. Kaum merklich zuckten seine Augenlider. Dann hatte er sich wieder in der Gewalt. „Wir sprechen später darüber." Mit diesen Worten war er bereits draußen.
    Wir sahen uns an. Trabzon Karett räusperte sich. „Wenn ihr mich fragt, stehen unsere Chancen gar nicht so schlecht", sagte er grinsend.
     
    *
     
    Khan nahm ohne sichtbare Neugier zur Kenntnis, dass Camelot einen Überläufer aus den Reihen der Galactic Guardians unter seine Fittiche genommen hatte. Er fragte nicht einmal nach dem Namen und der Volkszugehörigkeit. Ich war jedoch überzeugt, dass er sich so bald wie möglich mit Noviel Residor in Verbindung setzte, damit der Terranische Liga-Dienst Einzelheiten in Erfahrung brachte. „Die PANTANI diente in den letzten Jahren als Handelsschiff", informierte ich ihn. „Die Guardians haben den Ultrariesen einst auf einem abgelegenen Siedlerplaneten im

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