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1986 Das Gift (SM)

1986 Das Gift (SM)

Titel: 1986 Das Gift (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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los, zunächst zum fraccionamiento Playa del Guitarrón .
Luisa stand schon an der Auffahrt. Sie stieg vorn ein.
Vor seiner ersten Fahrt mit den drei Frauen hatte er sich gefragt, wie sie sich wohl vertragen würden, die Huren und das Dienstmädchen. Es war besser gegangen, als er erwartet hatte. Kein abfälliger Blick Luisas auf die beiden anderen, kein Hochmut der teurer Gekleideten auf das Aschenbrödel. Einvernehmen von Anfang an. Es war wohl die gemeinsame Sache, die alle Unterschiede belanglos gemacht hatte.
»Und wenn es wieder nicht klappt, señor ? Kann doch sein, daß er gar nicht mehr in Acapulco ist!«
»Dann kriegen wir vielleicht die beiden anderen. Vor zwei Tagen waren sie noch in der Stadt, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie die Sperren durchbrochen haben. Wenn wir sie kriegen, haben wir auch den dritten. Würdest du ihn denn wirklich wiedererkennen, auch wenn jetzt der Bart fehlt und die Haarfarbe eine andere ist?«
»Ich glaub’ schon. Er sah gut aus, dieser Mann. Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, daß er ein Verbrecher ist.«
»Das ist oft so. Man sieht den Menschen nicht an, wie böse sie sind.«
Auch in der casa MARIELA ging es schnell.
Raquel und Lupita hatten auf der Terrasse gesessen und den VW-Bus kommen sehen. Zwei Minuten später stiegen sie ein.
Davon, daß es sich im EL CANO um einen besonders verdächtigen Mann handelte, sagte Paul Wieland den Mädchen nichts. Er hielt sich damit an die Weisung des Polizeichefs, der erklärt hatte: »Ich brauche eine Aussage, die völlig unbeeinflußt ist. Wenn sie vorher erfahren, daß es bei diesem Mann eine ganze Reihe von verdächtigen Merkmalen gibt, sagen sie ›ja‹, ohne sich den Kerl richtig angeguckt zu haben.«
Sie erreichten die DIANA, bogen links ab, und wenige Augenblicke später hielt der Wagen auf dem Vorplatz des Hotels EL CANO. Paul Wieland setzte sich eine Sonnenbrille auf. Zwar war es Nacht gewesen bei der Geldübergabe, aber im Scheinwerferlicht hatten die Täter ihn gesehen, und so hielt er es nun für besser, sich mit den dunklen Gläsern zu tarnen.
Bevor er ausstieg, sagte er: »Ihr wartet, bis ich euch hole! Auf keinen Fall das Auto verlassen und auch nicht aus dem Fenster gucken! Hier auf der Konsole liegen ein paar Zeitungen. Am besten, ihr versteckt euch dahinter.«
Als er das Hotel betrat, kam ein Polizist auf ihn zu. »Der Chef ist oben«, sagte er, »Zimmer 518.«
»Neben dem Zimmer des Verdächtigen?«
»Nein, der hat 301. Es kam uns darauf an, daß die Zeuginnen einen möglichst breiten Strandabschnitt überblicken können. Noch weiter oben ist die Entfernung aber zu groß, und weiter unten sind die Palmen im Weg.«
»Soll ich die drei schon raufbringen?«
»Ja. Und benutzen Sie bitte die Treppe! Der Verdächtige ist noch in seinem Zimmer, aber gerade eben hat der Kollege, der sich nebenan einquartiert hat, Geräusche im Badezimmer gehört. Wir müssen uns also beeilen.«
Die Mädchen nahmen ihre Aufgabe ernst, blickten alle drei, während sie die Stufen erstiegen, starr nach unten. Paul Wieland fand das schon wieder auffällig, sagte jedoch nichts.
Im Zimmer 518 führte der Polizeichef sie gleich auf den Balkon. Zu einem der anwesenden Polizisten sagte er: »Du weist sie jetzt ein! Die Ferngläser liegen auf dem Tisch.« Er winkte Paul Wieland, und die beiden gingen zurück ins Zimmer, schoben die gläserne Balkontür zu.
»Stell dir vor, Pablo«, sagte Jerónimo, »die Chance, daß wir in Kürze den Richtigen vor Augen haben, ist noch größer geworden. Erheblich größer sogar. Der Portier kannte sein Auto. Es ist ein CHRYSLER. Durch die Zulassungsnummer haben wir herausgefunden, daß er gemietet wurde. Wir kennen auch die Agentur, haben da aber noch nicht recherchiert. Das kommt später. Vorerst haben wir uns darauf beschränkt, das Fahrzeug zu untersuchen und unter seinem Heck einen Sender anzubringen, so daß wir immer wissen, wo er ist. Ich mach’s jetzt mal ganz kurz: Im Kofferraum fanden wir einen Schraubverschluß, der wahrscheinlich zu einer Preßluftflasche gehört. Auf dem Rücksitz sind Blutspuren. Das Auto ist an dem Tag, als die Plakate rauskamen, dreimal am Westausgang der Stadt registriert worden. Du weißt, wir notieren die Nummern, ohne daß die Fahrer es merken. Der CHRYSLER passierte den Checkpoint zweimal am späten Vormittag und dann noch einmal abends. Und nun paß auf! Am nächsten Vormittag um elf Uhr wurde er abermals registriert, aber diesmal auf der carretera 95. Der

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