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1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus dem der Crozeirenzwilling im Kloster einst bestanden hatte, und Samaho hegte den Verdacht, daß er nur deshalb noch am Leben war, weil er miterleben wollte, wie der einstige Crozeirenprinz seine größte Hürde übersprang.
    Karvencehl war es auch, der Samaho die entscheidende Nachricht am Ende überbrachte: „Ich habe etwas für Euch, meine unglückliche Hoheit...", schnarrte er mit brüchiger Stimme. „Seid gewiß, daß etwas Besonderes geschehen ist! Etwas, das dennoch keine große Überraschung für Euch bedeuten dürfte."
    „Was ist geschehen?"
    Karvencehl ließ ein paar Sekunden verstreichen. Er tat, als sei das Alter schuld, doch in Wahrheit wollte der Diener ihn quälen, und sie wußten es beide genau.
    „Also?" fragte Samaho mit vor Aufregung zitternder Stimme.
    „Es geht um 66-Scheimeramant, mein Prinzregent. - Das Walzenraumschiff ist wieder da. Die Beobachter melden, daß in der Wüste ein Roboter steht. Es scheint derselbe zu sein wie vor zwanzig Jahren."
    Samaho fühlte sich, als verliere er das Bewußtsein, seine transparenten Glieder erlangten ein Gewicht, als habe von einer Sekunde zur anderen die Schwerkraftquelle gewechselt.
    Aber es war immer noch der Crozeirenstern, dessen Licht auf den Palast fiel.
    Mit der ganzen inneren Gewalt, die er noch besaß, erzwang er eine Ruhe, die ihn wieder handlungsfähig machte.
    „Cairol...", murmelte er. „Er ist noch einmal zurückgekommen. Ich habe es gewußt."
    Dies war das Zeichen, auf das er endlos lange geharrt hatte, scheinbar eine Ewigkeit lang, ein Fünftel seines Crozeirenlebens.
    Hätte Cairol die Kommandanten der Kosmischen Fabriken bereits gefunden, er wäre nicht zurückgekehrt.
    Mindestens eine Stelle an Bord eines der Schiffe mußte also noch vakant sein. Vielleicht auch alle; hatte Cairol nicht von einer Suche gesprochen, die tausend Jahre dauerte?
    Dieses Mal durfte Samaho keinen Fehler begehen, weil er nicht wußte, ob der Roboter ein drittes Mal den Weg in die Galaxis Pooryga finden würde. Und selbst wenn, die Wahrscheinlichkeit sprach dagegen, daß Samaho dann noch am Leben war. Die verbissene Langlebigkeit seines Dieners besaß er ganz gewiß nicht.
    „Sag, Karvencehl... Es gibt eine Frage, die ich mir viele Jahre lang gestellt habe."
    „Wie lautet diese Frage, Hoheit?"
    „Du erinnerst dich an den Tag, an dem wir gemeinsam auf das Gebirge der Träume gestiegen sind? Am Tag nach dem Tod meines Vaters?"
    „Gewiß, Hoheit!" bestätigte der Diener. In seine wäßrig scheinenden Augen trat ein Glanz der Wachsamkeit. „So genau, als wäre es gestern passiert."
    „Damals habe ich das Kloster der Druu allein betreten. Ich wollte mich dem Spruch des Orakels stellen und den Sphärenkranz annehmen, damit ich ein König werde."
    „Ja, Hoheit...?" fragte Karvencehl gedehnt.
    „An diesem Tag hegte ich lange Zeit das Gefühl, jemand habe an der Pforte gestanden und den Orakelspruch belauscht."
    Der alte Diener vermied jeglichen Kommentar.
    Samaho sah ihn gerade an, und er formulierte angriffslustig: „Karvencehl, warst du dieser Crozeire? Kennst du den Spruch des Orakels von Druu?"
    Es dauerte sehr lange, bis der Diener Antwort gab. Samaho konnte sehen, wie der Blick der hinfälligen Gestalt durch die Kristallfenster hinausschweifte, über die Dächer von Crozeirenstadt hinweg zum Gebirge, das am Horizont hinter einem Schleier aus Dunst zu erkennen war.
    Dann sprach er so leise, daß die Acustiqs kaum die hörbare Schwelle trafen: „Ja, mein Prinzregent. Ich weiß das alles. Dieses Wissen steht mir nicht zu, aber ich habe den Spruch des steinernen Zwillings gehört. Ich weiß auch, wie der Zwilling und die vierundzwanzig Torr zu Tode kamen. Ihr habt sie getötet."
    „Und all die Jahre hast du mit diesem Wissen gelebt?"
    „Ich bin ein Diener, Hoheit. Ich fälle keine Urteile, und ich kämpfe nicht gegen ein Schicksal an, das Stärkere als ich nicht ändern."
    Samaho schloß die Augen für einen Moment, und er meinte, das Pulsieren des Kosmos durch die geschlossenen Lider hindurch spüren zu können. Die Schöpfung befand sich in einem fließenden Zustand, nicht in einem statischen Gerüst, in dem eine einmal eroberte Position für alle Zeiten vergeben wurde. Crozeirische Lebensart bereicherte den Kosmos nicht mehr, sondern sie behinderte den Fortgang der Geschichte.
    „Du weißt, welchen Entschluß ich gefaßt habe?"
    „Das denke ich. „ Die Frage lautete, ob der Friede an sich schon einen Wert darstellte oder dies erst dann der

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