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1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fingerspitzen des Raumfahrers schlug ein Regenbogen aus Licht, für das Auge des Fischers nur deshalb wahrnehmbar, weil es in der Kammer plötzlich dunkel wurde.
    In der nächsten Sekunde spürte er seinen Körper nicht mehr. Seine Siebenfinger ließen sich nicht mehr bewegen.
    Sailent wollte einen Schritt nach vorn tun, er hätte den seltsamen Handelsreisenden auf der Stelle getötet und in Stücke gerissen.
    Aber es war nicht mehr möglich.
    Paralyse - eine zeitlich begrenzte Lähmung des Bewegungsapparates.
    Das Wort zuckte durch seinen Schädel. Vielleicht hatte sein Vater das Wort gesagt, zwischen all den Geschichten über die Diener der Materie, die Chaotender und den ewigen Kampf um das Schicksal von Galaxien. Aber das war tausend Jahre her, und es brachte ihm keinen Vorteil ein, über die Vergangenheit nachzugrübeln.
    Sailent fühlte sich wie eine Säule, über Stunden und Tage zu Stein erstarrt, zu Muschelkalk und blauem Perlmutt, sedimentiert in einer Zeitscheife im terminalen Ozean.
    Cairol schien verschwunden zu sein. Er wollte nach dem Raumfahrer schreien, doch er brachte die Kiefer nicht auseinander.
    Nach einer Ewigkeit flammte vor seinem Zyklopenauge ein Licht auf.
    Sailent erblickte die Umrisse einer neuen Kammer, die er niemals vorher gesehen hatte. Im Widerschein der Helligkeit - so gering sie war - schälten sich metallene Mauerkanten aus dem Dunkel; geheimnisvoll reflektierende Geräte, die plötzlich zu blinken anfingen; eine anscheinend gläserne Scheibe, hinter der Balken aus unterschiedlich eingefärbter Flüssigkeit in Sprüngen aufwärts und abwärts pumpten; und ganz zuletzt erkannte Sailent in einer Ecke den Handelsreisenden Cairol.
    „Warum hast du das getan?" brachte er mit Mühe heraus.
    Das Geschöpf aus Metall antwortete: „Weil es notwendig war. Die Motive für die größten Grausamkeiten sind häufig sehr simpel."
    „Weißt du überhaupt..." Sailent brach ab und mußte neu beginnen: „Weißt du denn überhaupt, was Grausamkeit bedeutet?"
    „Natürlich. Ich verfüge über eine Emotio-Schnittstelle."
    Was mit dieser „Schnittstelle" gemeint war, wußte Sailent nicht.
    „Der Handel muß rückgängig gemacht werden", verlangte er. „Ich will zu meinen Frauen zurück!"
    „Verschwende keine Gedanken an deine Frauen. Sie sind längst weitergezogen oder tot."
    „Das ist nicht wahr!" schrie er.
    Eine Weile verging, dann sagte Cairol: „Doch!" Und er konnte nicht anders, als dem Raumfahrer Glauben zu schenken.
    „Wie viele Tage sind vergangen?" fragte Sailent resigniert. „Wie lange bin ich jetzt in deinem Raumschiff? Wann läßt du mich frei?"
    „Wer von uns könnte schon behaupten, frei zu sein? Was ist Freiheit? Wir alle stecken in Zwängen, und die deinen..."
    Cairol sprach nicht weiter.
    Sailent fragte sich, ob die mit einemmal stockende Sprechweise mit der „Emotio-Schnittstelle" zusammenhing.
    „Was willst du sagen?" forderte er noch einmal. „Ich muß es wissen! Wie viele Tage sind es?"
    „Es sind achtzehn Jahre."
    Sailent wollte im ersten Moment nicht glauben, was er hörte.
    „Aber..."
    „Eine Verzögerung technischer Natur", erläuterte Cairol. „Ich sagte dir, ich benötige deinen Leib, und ich benötige ihn für eine sehr, sehr lange Zeit. Deine Konserve erwies sich als fehlerhaft. Ich war gezwungen, von einem meiner technischen Hilfsvölker ein neues Exemplar herstellen zu lassen. Du wurdest deshalb einige Jahre in Stasis versetzt."
    Vor seinen Augen schoben sich aus der scheinbar blanken Wand ein Dutzend kreisförmige Objekte hervor, gläserne Röhren von vier Metern Breite und sieben Metern Länge.
    Sailent machte sich klar, daß dies die Konserven sein mußten, von denen Cairol gesprochen hatte.
    Elf von zwölf Glasröhren waren gefüllt. Nur eine einzige war leer.
    Er versuchte, sein Auge in einem Reflex zuzukneifen, doch er konnte sich kaum bewegen, und sein Lid war in aufgerissenem Zustand festgefroren.
    Der Inhalt der Röhren bestand aus Körpern. Es handelte sich um elf Maunari, ihre Körper waren allesamt unbeschädigt, aber reglos, und es waren ausschließlich Männer.
    Jeder der Körper schien ähnlich kräftig wie Sailent zu sein. Ihm fiel auf, daß keiner der Maunari auch nur eine Spur von Schmutz oder von Behaarung aufwies.
    „Sind sie..."
    „Nein!" fiel ihm Cairol ins Wort. „Sie sind nicht tot. Sie sind präpariert. Unsterblich in ihren Konserven bis zu dem Tag, an dem sie benötigt werden."
    Sailent fühlte sich zentimeterweise an die

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