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1992 Das Theunissen-Testament (SM)

1992 Das Theunissen-Testament (SM)

Titel: 1992 Das Theunissen-Testament (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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könnte.«
Federico berichtete dann von dem Schwarzen, der Helga Theunissen zweimal vom Hotel abgeholt hatte, und fügte hinzu: »Da ging es um eben diesen Schiffsuntergang.« Henderson nickte. »Ich vermutete schon damals einen Zusammenhang, denn mein Auftraggeber hieß Theunissen, das Ehepaar hieß Theunissen und das Schiff schließlich auch.«
»Wir sind hier«, fuhr Federico fort, »um die Nachforschungen zu vertiefen. Eine ganze Menge haben wir schon in Chile ausgegraben, zum Beispiel, daß die Drahtzieher des Verbrechens in Miami sitzen. Für uns drei, Herrn Offermann, Herrn Valenzuela und mich, ergibt sich jetzt die Frage, welchen Auftrag wir Ihnen erteilen. Wir haben zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, Sie machen den Schwarzen ausfindig, der Frau Theunissen zweimal abgeholt hat, und ermitteln auch das jeweilige Fahrtziel. Mehr nicht. Oder aber, Sie steigen voll ein in die Sache. Und das heißt, Auskundschaften eines Schrottlagers in Miami. Heißt, Recherchen in New Orleans über zwei amerikanische Frachter, dazu das Aufspüren von Trukkern, die möglicherweise die Ladung dieser Schiffe weiterbefördert haben. Heißt jedoch auch, sich auf ein riskantes Unternehmen einlassen, denn die Männer, mit denen wir es zu tun haben, kennen keine Skrupel.«
»Kann ich mir denken«, meinte Henderson. Er rief nach dem Kellner und bestellte einen Eiskaffee. »Also«, sagte er dann, »genügend Zeit hätte ich, und was das Risiko angeht, na ja, das gehört nun mal zu meinem Beruf.«
»Klar«, antwortete Federico, »jedes Kind weiß, daß Detektivarbeit was anderes ist als Blumen züchten oder Strom ablesen. Aber Risiko ist nicht gleich Risiko. Ich sag’ es Ihnen ganz offen, hier ist es besonders groß.«
Der Eiskaffee wurde gebracht. Henderson führte den Strohhalm zum Mund, trank, stellte das Glas ab. Dann erklärte er: »Meine Taxe beträgt zweihundertfünfzig Dollar pro Tag plus Spesen. Das gilt für die normalen Fälle. Beschattung eines Ehepartners, Überprüfung von Alibis oder Nachforschungen, wie ich sie für Ihren Herrn Theunissen anzustellen hatte. Gefährliche Aufträge kosten mehr.«
»Wieviel?«
»Das Doppelte. Zweitausend als Anzahlung.« Olaf schaltete sich ein: »Akzeptiert. Aus bestimmten Gründen, die Sie noch erfahren werden, müssen wir damit rechnen, daß unser Vorhaben der Gegenseite bekannt ist. Es besteht sogar die Möglichkeit, daß man uns hier observiert. Zwar konnten wir nichts Verdächtiges feststellen, aber die anderen sind Profis. Können Sie uns in ein sicheres Hotel fahren und etwaige Verfolger unterwegs abschütteln? Den Vertrag mit Ihnen würden wir unterschreiben, sobald wir unsere Zimmer bezogen haben, und dann bekämen Sie auch Ihren Vorschuß.«
»Generell bin ich einverstanden«, erwiderte Henderson, »aber wir machen es besser wie folgt. Ich verlasse Sie jetzt.« Er riß aus seinem Notizbuch ein Blatt heraus, schrieb etwas darauf. »Sie warten eine Viertelstunde, nehmen dann ein Taxi und fahren zu diesem Hotel.« Er zeigte auf den Zettel. »Ich bin dann schon dagewesen und habe mit der Rezeption eine Regelung getroffen. Sie tragen sich ein. Anschließend nimmt ein Boy Ihr Gepäck und geht mit Ihnen in den Lift, fährt Sie in die zweite Etage und dann in den Keller. Dort unten erwarte ich Sie. Sie steigen in mein Auto, und ich bringe Sie in ein kleines, aber sehr komfortables Hotel außerhalb der Stadt.«

37
    Jenny legte den Hörer auf, ließ sich in den Sessel fallen, sah verstört auf den Apparat, als wäre der schuld an dem unheilvollen Ereignis, das ihr soeben von Ladiges mitgeteilt worden war. »Ich habe eine schlechte Nachricht aus Chile.« Mit diesen Worten hatte der Kommissar das Gespräch eröffnet und dann gesagt, in Valparaiso sei eine junge Journalistin ermordet worden, die allem Anschein nach in irgendeiner Form in den Theunissen-Fall verwikkelt sei, denn sie habe diesbezügliche Nachforschungen im Hafen von Valparaiso angestellt. »Ich bin überzeugt davon«, hatte er dann gesagt, »daß Ihr Mann außer Landes gegangen ist, und zwar nach Chile, um da Schuldbeweise auszuräumen. Wer weiß, vielleicht hat Alejandra Alonso, so heißt die Ermordete, sterben müssen, weil er in ihr eine gefährliche Belastungszeugin gesehen hat. Mein Gott, Frau Theunissen, wie viele Menschen sollen denn noch zu Tode kommen? Sagen Sie mir endlich, wo Ihr Mann sich befindet!«
    Trotz der ungeheuerlichen Anschuldigung gegenüber Olaf hatte sie die Fassung bewahrt und erwidert, sie wisse ja

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