Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1994 - Der letzte General

Titel: 1994 - Der letzte General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist für die Presse da, und wenn sie startet, dann fliegt sie garantiert dorthin, wo es am gefährlichsten ist im Solsystem."
    „Das ist ja Katie Joanne von Sol Tel!" rief jemand in der Menge, und der Name pflanzte sich über die Köpfe der anderen hinweg fort bis zu jenen, die ganz hinten standen und sie kaum sehen konnten. „Sie sagt die Wahrheit."
    Ihr Bekanntheitsgrad half ihr in diesem Fall. Die vielen Berichte, die sie in Sol Tel gebracht hatte, vor allem jene vom Überfall der Dscherro auf Terrania, sorgten nun dafür, dass allen bewusst wurde, wie gefährlich es werden konnte, ausgerechnet an Bord dieser Space-Jet zu gehen. Die ersten Männer und Frauen wandten sich bereits ab, um zum Kugelraumer zu eilen. Nach und nach schlossen sich ihnen die anderen an. „Alle Achtung!" lobte Uss Raggon. „Ich hätte nicht gewusst, wie ich die Meute beruhigen soll." Sie überging seine Worte und reichte ihm den Datenspeicher mit den Aufzeichnungen. „Ich habe bereits alles überspielt, aber es könnte noch Fragen geben", sagte sie. „Damit kann ich mich jetzt nicht befassen. Übernimm du das."
    „Kein Problem." Uss Raggon stieg in den Gleiter und flog davon.
    Katie Joanne betrat die offene Bodenschleuse der Space-Jet und wollte das Schott schließen, als sie das Scharren von Füßen hinter sich hörte. Als sie sich umdrehte, sah sie sich fünf vermummten Gestalten gegenüber. Es waren Männer, die ihre Gesichter dadurch unkenntlich gemacht hatten, dass sie sich vor ihre Köpfe Zerrfelder projizieren ließen. Ihre Gesichter wirkten, als seien sie lediglich eine konturenlose, breiige Masse. Nur die Augen waren frei, weil die Männer ein Blickfeld durch die Masken brauchten, um etwas sehen zu können.
    Bevor Katie Joanne wusste, wie ihr geschah, warf einer der Männer sie zu Boden und setzte ihr den Projektor einer Strahlenwaffe auf die Brust. Hinter ihm schlossen die anderen die Schleusenschotte. „Schnell!" befahl ein weiterer. „Hinauf in die Zentrale und sofort starten. Wir fliegen in Richtung Osten und steigen über dem Ural in den Orbit auf. Dort haben wir die besten Chancen, an den Wachforts vorbeizukommen."
    Die Journalistin blickte auf die Hand, die den Energiestrahler hielt, und sie erkannte, dass sie künstlich war. Unwillkürlich überprüfte sie auch die andere Hand des Mannes und kam zu dem gleichen Ergebnis. Sie fühlte, wie es sie kalt überlief, und das. Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu. Diese Männer waren unglaublich gefährlich, sie hatte von ihnen gehört. Die Organisation, für die sie tätig waren, besaß als Merkmal die synthetischen Hände. Die im verborgenen wirkenden Hintermänner hatten sich für künstliche Hände entschieden, weil diese keinerlei Spuren hinterließen - weder Fingerabdrücke noch Schweiß oder Hautfetzen, die zu einer Identifizierung hätten führen können. Im gleichen Moment, in dem sie erkannte, mit wem sie es zu tun hatte, wurde ihr auch klar, dass ihr Leben an einem seidenen Faden hing. Diese Gangster machten meist kurzen Prozess mit Zeugen ihrer Taten, und dabei war ihnen egal, mit wem sie es zu tun hatten.
     
    *
     
    Strategie
     
    Die Taktik beschreibt den Einsatz der Streitkräfte im Gefecht, während die Strategie die verschiedenen Gefechte im Krieg zur Zielsetzung hat. Wenn sie klug angelegt ist, bereitet die Strategie aber auch den taktischen Sieg im Gefecht vor. Die Strategie ist langfristig über einen größeren Zeitraum angelegt, während die Taktik die einzelnen Schritte auf dem Weg zum Ziel darstellt. Bei der Strategie läuft alles viel langsamer ab als in der Taktik, und darin liegt ihre besondere Schwierigkeit, da Einwendungen, Kritik, anderen Vorstellungen, aber auch eigenen Zweifeln zwangsläufig viel mehr Raum gegeben werden muss als bei der Taktik. Daher erfordert die Strategie sehr viel mehr Willensstärke, Konzentration und Durchhaltevermögen als die Taktik. Das wichtigste und zugleich einfachste Gesetz der Strategie verlangt die Ökonomie der Kräfte.
    Zorn Jynthasso in seinen „Militärischen Reflexionen aus dem Jahr 1288 NGZ"
     
    „Die Kosmische Fabrik WAVE treibt auf uns zu. Die Katastrophe scheint unaufhaltsam zu sein, und in dieser Situation hast du leichtfertig das Leben von Tausenden von Terranern aufs Spiel gesetzt!" Der Erste Sprecher Terras wurde bei der sogenannten kleinen Sitzung des Senats in Terrania, bei der nur ein Teil der Planetensprecher anwesend war, immer lauter. „Ohne zwingenden Grund hast du die Position unserer

Weitere Kostenlose Bücher