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1994 - Der letzte General

Titel: 1994 - Der letzte General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren zu spät oder gar nicht errichtet worden, weil die Syntroniken versagt hatten.
    Mehrere große Städte waren dabei dem Erdboden gleichgemacht worden. Zehntausende von Menschen ertranken. Der blitzschnell von NATHAN ausgelöste Alarm war ebenso zu spät gekommen wie Schutzmaßnahmen. Was im Bereich der Wetterbeeinflussung außerordentlich wirksam war, erwies sich angesichts dieser Naturgewalten als nutzlos. Die hereinkommenden Meldungen von Trokan und Venus ließen das Schlimmste befürchten und trieben die Verantwortlichen in eine Panik. Paola Daschmagan gab sich Mühe. Sie versuchte zu retten, was noch zu retten war. „Wir müssen uns an die Besatzung der MARTINUS wenden", schrie Conkard Wantenhaern. „Wenn Zorn Jynthasso nicht endlich zur Vernunft kommt, soll sie ihn erschießen!" Salve folgte auf Salve, und jede von ihnen vernichtete reihenweise terranische Raumschiffe, deren Schutzschirme sich als völlig unzureichend erwiesen. Die Kosmische Fabrik riss unvorstellbare Lücken in die Front der Wachflotte. „Wir können nicht gewinnen", klagte Cohan Oghill. „Das muss Zorn Jynthasso doch erkennen! Wieso macht er weiter?"
    „Du hast ihn geschwächt!" beschuldigte Hessa Maink die Erste Terranerin. „Was für ein Wahnsinn, ihn ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Schlacht entmachten zu wollen! Wir hatten alle Aussichten zu gewinnen, aber du hast ihm die Beine unter dem Leib weggerissen."
    Minuten vorher war sie gegenteiliger Meinung gewesen und hatte als erste gefordert, dass Zorn Jynthasso abgesetzt wurde. Mit den anderen war es nicht anders. Paola Daschmagan erkannte, dass sie ihrer Kontrolle entglitten waren. Sie sah keine Möglichkeit mehr, die Situation noch einmal zu retten. Niemand hörte ihr mehr zu. Niemand erkannte sie in seiner Angst als Erste Terranerin und politische Führungskraft noch an. .Der terranische Regierungsapparat löste sich in Chaos auf.
    Hilflos stand Paola Daschmagan in der Gruppe der Männer und Frauen, und dann beobachtete sie, wie ein gleißend heller Energiestrahl aus dem Feuerball der Kosmischen Fabrik hervorschoss und auf die Erde zuraste. Im nächsten Moment schon erlitt HQ-Hanse eine Reihe von schweren Erschütterungen. Ohrenbetäubender Lärm schlug bis in den Kontrollraum durch, und die Temperaturen stiegen schlagartig an. Paola Daschmagan hörte die anderen in höchster Angst schreien. Unwillkürlich richteten sich ihre Blicke zur Decke hoch, die mit einemmal zu glühen begann. Das Entsetzen lähmte sie. Alles in ihr drängte zur Flucht, doch es war zu spät. Das Keramikmaterial der Decke verwandelte sich in flüssige Glut, die wie ein Lavastrom auf sie und die anderen herabstürzte.
    „Das HQ-Hanse wurde getroffen und vollkommen zerstört!" rief Yhin Jahang, der aufgesprungen war und nun vor den Ortungs- und Überwachungsschirmen stand. „Das kann niemand überlebt haben. Paola Daschmagan ist tot! Alle Verbindungen zum alten Imperium-Alpha sind abgebrochen." Die Nachricht löste bei nahezu allen in der Zentrale einen Schock aus - nur bei Zorn Jynthasso nicht. Er erteilte Einsatzbefehle für mehr als hundert Raumkreuzer, die er neu positioniert haben wollte. Sie sollten einen Sperrgürtel direkt vor der Erde bilden, um ein weiteres Vordringen der Kosmischen Fabrik zu verhindern.
    Katie Joanne hatte das Gefühl, von einem brutalen Faustschlag in die Magengrube getroffen worden zu sein. Sie begann am ganzen Körper zu zittern.
    Vor noch nicht einmal einer Stunde war sie aus dem HQ-Hanse herausgeflogen, weil ihre heimlich installierte Kamera entdeckt worden war. Wäre das nicht geschehen, dann wäre sie ebenso wie alle anderen in der Glut der Energiestrahlen verbrannt. Zum zweiten Mal war sie dem Tod buchstäblich von der Schippe gesprungen. „Das kann nicht sein!" stöhnte Arma Llieken. „Das HQ-Hanse kann nicht verloren sein. Ich glaube nicht, dass Paola Daschmagan tot ist."
    Yhin Jahang packte sie an der Schulter und drehte sie so, dass sie einen der großen Monitoren im Blickfeld hatte. Im Holo war das Gebiet deutlich zu erkennen, auf dem sich das HQ-Hanse befunden hatte. Ein ausgedehntes Trümmerfeld mit mehreren glühenden Kratern war von der Anlage übriggeblieben. Zahlenskalen an den Seiten des Holos zeigten an, dass die Zerstörungen mehrere hundert Meter tief in den Erdboden reichten. „Du ... du hast recht", stammelte die Kommandantin der MARTINUS. „Das kann niemand überlebt haben. Auch Paola nicht."
    „Und was jetzt?" fragte Katie Joanne, die nicht

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