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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wlatschide verzog das Gesicht. „Ihr habt Milliarden von Chearth-Bewohnern getötet."
    „Und ihr habt Millionen von uns an den Hyperraumhügeln kaltblütig ermordet", gab Non ga Beth hasserfüllt zurück. Beide Kontrahenten standen sich gegenüber, als ob sie sich sofort an die Gurgel gehen wollten. Mhogena trat dazwischen. Obwohl der Gharrer in seinem Schutzanzug steckte, der ihn vor der giftigen Sauerstoff-Atmosphäre schützte, wirkte die Bewegung sofort: Der Tazole und der Wlatschide gingen je einen Schritt zurück. „Es ist ein furchtbarer Krieg", sagte Mhogena langsam. „Wenn wir ihn beenden wollen, müssen beide Seiten zurücktreten. Sonst gibt es noch unzählige Tote."
    „Was wollt ihr dann?" fragte Ganzetta die Tazolen. „Wir versprechen uns sehr viel davon, Vil an Desch wieder in sein Amt einzusetzen", argumentierte Non ga Beth. „Corr re Venth ist ebenfalls sehr geachtet. Oft genug hat er bewiesen, dass Xion durch ihn spricht. Sein Wort hat Gewicht. Diese zwei Scoctoren können uns in die Heimat führen - und natürlich räumen wir dann alle Stützpunkte." Der Wlatschide gab einleises Knurren von sich. „Wenn ich das alles nur glauben könnte", meinte er. Mhogena beugte sich leicht zu ihm. „Ich kann dir versichern, dass uns hier keine Lügen aufgetischt werden", sagte er. Corr hob eine Hand. „Wenn du es verlangst, soll Mhogena seine Psi-Reflexion an mir testen", schlug er vor. „Das ist der einfachste Weg, um Vertrauen zu gewinnen."
    „Ich glaube nicht, dass das nötig ist", lehnte der Gharrer ab.
    Die Verhandlungen gingen einige Zeit, da es nach den zahlreichen Schlachten viele offene Fragen gab. Im Grunde war die Sache jedoch allen klar - und alle wollten mittlerweile Frieden. Es ging nur noch um die Bedingungen. Ganzetta schien es kaum glauben zu können, dass es nach der ganzen Zeit auf einmal so einfach war, sich an einen Tisch zu setzen und über den Frieden zu verhandeln. Es gab keine langen, zähen Diskussionen mit aufwallenden Emotionen und Feindschaften. Die drei Scoctoren zeigten sich jedoch unter Vil an Deschs Einfluss sehr aufgeschlossen und vernünftig.
    Vielleicht hatten sie Angst um ihre Sicherheit und die Rückkehr nach Algien, wenn die Hilfsvölker revoltierten. Diese waren immerhin in der Überzahl. „Also gut", gab Ganzetta schließlich nach. „Ich bin einverstanden. Ihr dürft in Ruhe abziehen und Vil an Desch mitnehmen. Allerdings verlange ich von euch, dass ihr uns alle APRE-Netze übergebt. Und alle Stützpunkte. Und die wichtigsten Kampfschiffe. Wir geben euch im Gegenzug die Zusicherung, die abziehenden Flotten nicht anzugreifen, solange sie sich an das Friedensabkommen halten."
    Es dauerte noch einige Zeit, bis Ganzetta von seinen Maximalforderungen abrückte. Entscheidend war wohl ein Hinweis Dao-Lin-H'ays: „Falls es zu Konflikten zwischen den Algioten kommt, muss es in unserem Interesse sein, wenn Corr re Venth und seine Leute ihre Kampfschiffe und Waffen behalten - sonst können sie sich nicht gegen Dro ga Dremm durchsetzen." Das überzeugte sogar den stets kritischen Ganzetta einigermaßen. „Wir sind mit den Bedingungen einverstanden", sagte Corr, nachdem die Scoctoren sich untereinander beraten haben. „Einzelheiten werden wir so schnell wie möglich besprechen. Wir räumen alsbald alle Stützpunkte. Und wenn Vil an Desch bereit ist, werden wir uns auf den Weg machen. Die Netze sind ebenfalls schnell übergeben."
    Dao-Lin war klar, weshalb sie es so eilig hatten - Dro ga Dremm würde sie sicher bald angreifen. Vil an Desch hatte es verständlicherweise ebenso eilig. Er wollte es nicht riskieren, durch eine Verzögerung wieder von seinem Volk getrennt zu werden. „Ich möchte nur noch meine Elcoxol-Vorräte holen, dann bin ich bereit", sagte er. Dao-Lin-H'ay hatte nichts dagegen. Der Abschied von dem Tazolen fiel kurz und trocken aus. Er konnte mit seinem Volk nach Hause zurückkehren, und das war die beste aller Lösungen.
    Nachdem die Tazolen verschwunden waren, zeigte sich Mhogena sehr zuversichtlich, dass sich nun alles zum Guten wenden würde. Die Flotte der Invasoren würde abziehen. Ganzetta war noch nicht so überzeugt. „Habt ihr vergessen, wie die Algioten unter Dro ga Dremm gewütet haben?" zeigte er mahnend den Finger. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser machthungrige Fanatiker nun einfach klein beigibt, nur weil Vil an Desch wieder auf den Plan tritt und drei Flotten den Rückzug antreten."
    „Trotzdem ist es bisher die einzige

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