Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
übernimmt das?"
    „Ich", sagte Myles. „Zusammen mit Icho." Vincent Garron konzentrierte sich erneut und deutete auf die Stelle, wo sich bisher der Durchgang befunden hatte. „Geht in der Senke geradeaus, dann findet ihr euer Ziel" Myles ließ dem Haluter den Vortritt. Die beiden ungleichen Wesen wechselten in die Hypersenke und standen zwei Schritte später im Modulschiff dreiundvierzig.
    Der Terraner spähte zwischen den Beinen Tolots hindurch. Woldo Tebrath lag am Boden neben einem zerstörten Sessel. Seine Gliedmaßen zuckten, der Kopf schlug tiefe Dellen in den Untergrund. „Kantoros, kehr in die TAUCOON zurück!" bat Icho Tolot. Der Terraner schüttelte den Kopf. „Ich bleibe." Tolot aktivierte einen Schirmprojektor, der das Innere der Zentrale in zwei Hälften teilte. Tebrath lag auf der anderen Seite. Er schien erst jetzt zu bemerken, dass er nicht mehr allein war. „Tolot", brüllte er. „Gut, dass Sie kommen. Ich habe etwas Fürchterliches getan. Die Blue - ich habe sie getötet."
    „Sie irren sich, Tebrath. Tuyula Azyk lebt und ist unverletzt." Der Haluter lag übergangslos still. „Sie lebt? Ich habe nicht ..."
    „Nein. Was ist geschehen?" Myles Kantor trat an die Steuerkonsole und aktivierte den Speicher der optischen Aufzeichnung. Auf einem Hologramm verfolgten sie, wie Tuyula die Meldungen der anderen Modulschiffe überbrachte und der Haluter den Kristall mit den Daten entgegennahm. „Leider habe ich keine Neuigkeiten für Sie, Tuyula", sagte er... Seine Finger klammerten sich um die Lehnen seines Sessels und zerquetschten sie. Im Aufspringen riss er das Sitzmöbel um und zertrampelte es. Tuyula floh in die Hypersenke. Die mächtigen Pranken des Haluters griffen ins Leere.
    Tebrath tobte weiter, bis er plötzlich zusammenbrach. „Es handelte sich um eine Schockwellenfront im paranormalen Bereich des UHF-Bandes", stellte Myles nach einem Blick auf die Orteranzeigen fest. „Sie traf das Schiff für die Dauer von zehn Sekunden und überschwemmte sein Bewusstsein." Woldo Tebrath erhob sich und breitete seine vier Arme aus. „Es gelang meinem Planhirn nicht mehr rechtzeitig, die Kontrolle zu übernehmen. Meine Gedanken und Empfindungen gerieten durcheinander.
    Alle meine Wahrnehmungen verwandelten sich in Alpträume. Es tut mir leid."
    „Sie haben der Blue einen Schrecken eingejagt. Mehr nicht." Es erleichterte den Haluter ungemein. Die beiden Riesen und der Terraner tauschten ihre Meinung über den Vorgang aus. Myles wies darauf hin, dass der Vorfall zum Scheitern des Projekts führen konnte. Es war wichtig, dass ab sofort ausschließlich die Planhirne das Handeln der Haluter steuerten und die Oberhand behielten. Die Insassen der neunundfünfzig Modulschiffe sowie der SHE'HUAN mussten umgehend informiert werden. Kantor und Tolot kehrten in die TAUCOON zurück. Die Gefährten machten sich unverzüglich an die Arbeit.
    Über achtzigmal waren sie in den vergangenen Stunden auf die einzelnen Kugelschiffe übergewechselt, um Anweisungen Sirkus zu überbringen und Daten zwischen den Schiffen auszutauschen. Die Hypersenke wurde zusehends kleiner. Tolot konnte sie nicht mehr benutzen. Von den übrigen Besatzungsmitgliedern passten maximal noch zwei Personen hinein. Vincent Garron zeigte deutliche Anzeichen der Erschöpfung. Er musste immer größere Anstrengungen unternehmen, um die Senke aufrechtzuerhalten. Der Avatara-Androide sank in einen Sessel. „Ich brauche eine Ruhepause", erklärte er. „Mindestens zwei Stunden." Die hyperenergetischen Phänomene nahmen weiter zu. Neben Hyperbeben, Dimensionsrissen und Strukturerschütterungen tauchten erste Gravitationsschwankungen auf. Übergangslos herrschten an verschiedenen Stellen innerhalb des Sonnentresors Andruckskräfte vom Zweitausendfachen des Wertes, den ein Schiff mit seinen Schutzvorrichtungen aushalten konnte.
    Selbst wenn eine Kugel wie die TAUCOON ein solches Gebiet nur gestreift hätte, wäre nicht viel von ihr übriggeblieben. Von den Insassen ganz zu schweigen.
    Garron bäumte sich plötzlich auf. Er stieß einen schrillen Schrei aus und kippte aus dem Sessel. „Nein!" keuchte er. „Es geht nicht. Verschwinde!"
    Er fiel auf den Rücken und starrte an die Decke. „Sirku hat versucht, mich mit Gewalt zur Wiederaufnahme meiner Tätigkeit zu zwingen", stieß er hervor. „Der Kerl ist total übergeschnappt."
    „Für den Fall, dass der Splitter Nisaarus durchdreht, ergreift Ramu Shagor entsprechende Verhaltensmaßnahmen", grollte Icho

Weitere Kostenlose Bücher