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1999 - Der Puls

Titel: 1999 - Der Puls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Verwundeten der TAUCOON über und folgen dann den anderen Virtuellen Schiffen."
     
    5.
     
    Gleichzeitig auf dem MEGA-DOM: Ein Bote aus besseren Welten (I)
     
    Der neue Tag war gerade angebrochen, als Wanderer genauso schnell in die Dunkelheit davonzog, wie er gekommen war. Schon nach wenigen Sekunden konnten die Infrarot-Anzugoptiken den Kunstplaneten nicht mehr wahrnehmen.
    Perry Rhodan kämpfte die Erinnerungen nieder, die ihn ungebrochen im Bann hielten. Die sich auflösende Brücke in die Unendlichkeit, die Schwarze Stadt mit ihren grauenvollen Bewohnern, der Tod der Zweiten Botin... hatte er das alles wirklich innerhalb weniger Stunden subjektiver Zeit erlebt? Es überstieg sogar sein Begriffsvermögen.
    Und nun die unwirkliche Umgebung der Region hinter dem Proto-Tor...
    Er sah sich um. Befand sich hier tatsächlich ein Pilzdom, wenn auch einer von gigantischen Ausmaßen? Und was hatte es mit den Gebäuden auf dem Balkon auf sich, auf dem er herausgekommen war?
    „Hört mich jemand?" rief er erneut. „Sieht mich jemand?"
    Keine Antwort. Nur die Stille eines absolut undurchdringlichen, anscheinend völlig sternenlosen Raums.
    Die seltsame Umgebung erfüllte Rhodan mit tiefem Staunen, Ehrfurcht, aber auch Zorn. Er war es satt, sich von übergeordneten Mächten als bloße Spielfigur mißbrauchen zu lassen. Er war es satt, daß man ihm wichtige Informationen vorenthielt und seine Bitte, durch das Proto-Tor treten zu dürfen, immer wieder verwehrte, um sie dann anscheinend völlig willkürlich zu erfüllen.
    Er war es satt.
    „Aktiv-Modus, Moo", sagte er, und sein galornischer Raumanzug manifestierte den bekannten, buddhaähnlichen Roboter.
    Diese Kluft war ein Geschenk von Kaif Chiriatha, der galornischen Botin von Thoregon. Die auf der Brücke in die Unendlichkeit gestorben war, als sie gemeinsam mit ihm Hilfe für die Zentralwelten der Koalition gesucht hatte, die sich allesamt im Würgegriff Kosmischer Fabriken befanden.
    Rhodan stöhnte leise auf.
    Ihr Tod war so sinnlos, so überflüssig. Hätte der Rat von Thoregon ihnen mehr Informationen gegeben, ihnen wichtige Hintergründe verraten, wäre er bestimmt zu verhindern gewesen.
    „Wo bin ich hier, Moo?" fragte er. „Volle Ortung mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Instrumenten!"
    „Der umgebende Raum entzieht sich noch meinen Ortungsversuchen", antwortete der Roboter. „Es hat den Anschein, als hätten wir unsere eigene Raumzeit in ein völlig fremdes Kontinuum mitgenommen.
    Messungen außerhalb dieses Bereichs werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber ich orte ein Raumboot, das sich uns nähert."
    Im nächsten Augenblick sah Rhodan es selbst: Ein kleiner Lichtpunkt wurde schnell größer, entpuppte sich tatsächlich als kleines Raumschiff, schwebte einen Augenblick lang über den seltsamen Balkon, der sich in die Unendlichkeit des Alls zu erstrecken schien, und setzte dann auf.
    Es kann kein Zufall sein, daß dieses Raumboot ausgerechnet hier und jetzt auftaucht, dachte Rhodan.
    „Äußerste Wachsamkeit, Moo!" befahl er. „Jeden Angriff auf meine Person abwehren."
    Doch als die Luke des Gefährts sich geräuschlos öffnete und Rhodan den Passagier erkannte, der das kleine Boot verließ, zog er den Roboter wieder zurück.
    Endlich, dachte er. Endlich finde ich jemanden, der mir helfen kann!
    Lotho Keraete trug noch immer den braunen, mit zahlreichen Taschen versehenen Overall, mit dem er auch bei ihrer ersten Begegnung bekleidet war, damals, unmittelbar nach Shabazzas Tod, als er sich als neuer Bote von ES vorgestellt und Rhodan den Auftrag erteilt hatte, MATERIA am 28. März 1291 NGZ genau um 15.54 Uhr an eine genau definierte Position über Dengejaa Uveso zu locken, dem Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße.
    Natürlich benötigte er mit seinem metallenen Körper überhaupt keine Kleidung, doch Perry Rhodan war von Anfang an klar gewesen, wieso er nicht darauf verzichtete.
    Lotho Keraete war ein Mensch gewesen, bevor er im Auftrag von ES verwandelt worden war. Denn Rhodan zweifelte mittlerweile keine Sekunde lang mehr daran, daß seine Transformation keineswegs auf einem Fehler in einem Recyclingsystem beruhte, sondern von Anfang an so geplant gewesen war.
    Und mit diesem Overall klammerte er sich verzweifelt an eins der letzten Stückchen Menschlichkeit, die ihm verblieben waren. Der Umstand, daß Keraete nicht auf dieses Kleidungsstück verzichtete, verriet viel über ihn.
    Sehr viel, aber nicht alles.
    Der Unsterbliche wartete

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