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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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von Geistern ist, was dann? Noch ein paar Pfannkuchen?"
    „Gern." Sie lächelte amüsiert und nahm die Herausforderung an, Seth zu überzeugen. „Es gibt noch andere Aufzeichnungen. Ich fand Briefe von zwei Frauen aus den zwanziger Jahren desselben Jahrhunderts. Eine der beiden, Martha, beschreibt der anderen in ihren Briefen auch einen Piraten, der außerdem denselben Namen hat - Jock. Sie behauptet, er hätte sie mit einem Herrn in das Haus eingesperrt, und dass sie keine Tür und kein Fenster aufbekommen konnten. Also blieben sie die ganze Nacht zusammen, und in jenen Tagen bedeutete das, dass die junge Dame kompromittiert war. Doch Ende gut, alles gut. Sie heirateten und lebten glücklich und zufrieden. Martha gab allen Verdienst dem Geist."
    Seth aß ungerührt seinen Pfannkuchen. „Junge, Junge. Zwei Geschichten über den gleichen Geist. Ich kann meine Aufregung kaum zügeln. Möchten Sie etwas Kaffee?"
    Samantha lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich bin rundum satt."
    Seth gab nicht länger vor zu essen, sondern betrachtete Samantha fasziniert. Ihre Manieren waren tadellos. Sie verschüttete nichts und machte keine Krümel. Aber die Pfannkuchen auf ihrem Teller verschwanden mit Lichtgeschwindigkeit. Wenn sie im Bett auch so einen rückhaltlosen Appetit an den Tag legte, würde ihr Liebhaber vor Erschöpfung einen Herztod erleiden, bevor die erste Runde zu Ende war. Aber gab es eigentlich einen schöneren Tod?
    Seth verdrängte die gefährlichen Gedanken, bevor sie noch weiter abschweiften. „Hat Sie bis heute niemand gefüttert?"
    „Wie bitte?"
    Er wies auf ihren fast leeren Teller. „Wo, um Himmels willen, tun Sie das hin?"
    „Mein Vater zog mich immer damit auf, ich hätte hohle Beine." Sie hob, wie es zu demonstrieren, eins ihrer langen Beine. In Seths Augen sah es nicht hohl aus. Der zarte Knöchel und die geschwungene schlanke Wade bestanden eindeutig aus Fleisch und Blut. Aber sie steckte ihr Bein wieder unter den Tisch, bevor Seth ge nauer hinsehen konnte. Er war nicht im geringsten überrascht, als sie gleich darauf wieder fortfuhr, Unsinn zu reden. „Sie mögen ja nicht an Geister glauben, aber Jezebel hat schon ein paar Mal er schrocken reagiert. Ich denke, sie glaubt mir."
    „Sie kennen Jezzie erst seit gestern, sonst wüssten Sie, dass sie sich erschreckt, wenn sie nur eine Maus sieht. Und gestern hat sie doch bei Ihnen geschlafen, oder? Das zeigt doch eher, dass sie keine An gst hatte."
    „Oder der Geist hat sich mit ihr angefreundet."
    Seth verdrehte die Augen. „Warum werde ich das unangenehme Gefühl nicht los, dass Sie immer noch an Märchen glauben?"
    „Nein, das stimmt nicht. Zu viele der Prinzen haben darin die üble Angewohnheit, das Leben ihrer Prinzessinnen völlig in die Hand zu nehmen. Aber ich gebe zu, dass ich eine

Schwäche für alte, romantische Kinofilme habe."
    Er erinnerte sich. Er hatte gestern versucht, sie aufzuwecken. Und während sie Gefahr liefen, vom Blitz getroffen zu werden, hatte sie irgendeinen Unsinn über einen Cary -Grant- Film gemurmelt. Wie romantisch und unpraktisch sie war. Vielleicht gab es ja etwas an ihr, das ihn unwiderstehlich anzog, aber er sollte sich nur immer daran erinnern, dass ihre Geschmäcker, was Filme anging, sehr verschieden waren. Zu Samantha passte „Casablanca", zu ihm „Verdammt in alle Ewigkeit".
    „Ich sehe schon, Sie sind ein harter Brocken. Ich werde Sie wohl von der Existenz des Geistes nicht überzeugen können."
    Endlich legte sie ihre Gabel mit einem zufriedenen Seufzen hin. Seth wunderte sich, dass sie nur seufzte und nicht stöhnte. Immerhin hatte sie gut und gern für drei gegessen.
    Sie standen gleichzeitig auf, um den Tisch abzuräumen. Jezzie
    glaubte irrtümlich, es wäre etwas für sie übrig geblieben, und da sie wusste, dass von Seth nichts zu erhoffen war, schwänzelte sie um Samanthas Beine herum. „Wie sind Sie bloß darauf gekommen, sie Jezebel zu nennen?" fragte Samantha unvermittelt.
    „Aus einem offensichtlichen Grund. Genau wie die gleichnamige biblische Gestalt hält mein lieber Hund nicht viel von Treue. Sie würde mit dem erstbesten Hundefänger davonlaufen, wenn er ihr nett zusprechen würde."
    Er wollte Samantha wieder zum Lachen bringen. Das Frühstück war sehr angenehm verlaufen, weil sie den gleichen Sinn für Humor zu haben schien wie er. Aber sie lachte nicht, sondern sah ihn plötzlich an, als ob ihr ein Licht aufgegangen wäre und irgendwelche Puzzleteilchen sich

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