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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Seite an Seite hatten arbeiten können und sich noch dabei zu unterhalten.
    „Okay, Connor. Lassen Sie es uns hinter uns bringen." Samantha schob die Ärmel hoch. „Sie wollen mich loswerden, stimmt's?"
    „Das habe ich nie gesagt."
    „Sie müssen nicht freundlich sein. Es ist Ihr Haus. Ich bin der Eindringling. Ich kann gut verstehen, wenn Sie mich nicht hier ha ben wollen."
    „Das habe ich auch nicht gesagt."
    Sie überlegte. Sie wusste, dass sie ihn nervös machte. Und das Problem ließ sich am besten dadurch lösen, indem sie ihre Sachen nahm und verschwand. Obwohl die Legende um den Piraten Jock sie wirklich faszinierte, gab es in Maine noch genug andere interessante Häuser. Sie konnte woanders Nachforschungen betreiben. Aber wenn sie ehrlich war, dann ging es ihr inzwischen mehr um Seth als um den Piraten.
    Und dabei kannte sie ihn im Grunde erst seit ein paar Stunden. Kaum lange genug, um sich zu ihm wie zu einer verwandten Seele hingezogen zu fühlen. Vielleicht erkannte aber ein verletztes Herz das andere. Samantha war zwar von keinem Liebhaber betrogen worden, aber sie schaffte es immer wieder, Männer anzuziehen, die sie schließlich nur ausnutzen wollten. Seth konnte das nicht ahnen, aber auch sie hatte gelernt, auf der Hut zu sein.
    Sie mochte Seths Sinn für Humor, sie mochte seine direkte, ehr liche Art, und vor allem zum ersten Mal seit einer Ewigkeit - hat te sie einen Mann gefunden, der nichts von ihr wollte. Sie würde gern bleiben.

Aber natürlich nur, wenn ihr Bleiben ihm nicht unangenehm war. Sie spürte, wie einsam Seth war, und sie hätte blind und dumm sein müssen, um nicht zu merken, wie sehr er sich bemühte, nie in Körperkontakt mit ihr zu kommen. Samantha wollte keine bösen Erinnerungen heraufbeschwören, und wenn sie der Grund dafür war, dann würde sie eben gehen. Sie öffnete den Mund, um ihm genau das zu sagen, da gab sein Magen ein lautes Knurren von sich. Samantha musste lachen.
    „Ich denke, wir füttern Sie lieber schnell, bevor Sie vor Hunger ohnmächtig werden", neckte sie ihn. Und als ihr Gewissen sich wieder meldete, fügte sie brav hinzu: „Ich bleibe nur zum Essen, wenn Ihnen das recht ist, aber dann bin ich schon weg."
    Er protestierte nicht, und gemeinsam reinigten sie die Pinsel und Werkzeuge. Danach duschten sie beide und zogen sich um. Seth hatte zufälligerweise auf seiner Einkaufsfahrt ein paar Steaks besorgt. Samantha holte Kartoffeln aus ihrem Essensvorrat und steuerte noch Besteck und Pappteller bei.
    Mehr als eine Stunde verging, bevor sie endlich an den Strand kamen. Inzwischen war die Sonne untergegangen, und eine kühle Frühlingsbrise wehte vom Meer her. Der Himmel war tiefblau mit Streifen von Rot und Violett am Horizont. Die Wellen schlugen in leisem Plätschern gegen die felsige Küste.
    Seth entzündete das Feuer in einer geschützten Bucht, aber es kostete ihn sowohl Zeit als auch Geduld, bis es richtig brannte, weil Jezebel immer wieder mit dem Feuerholz davonraste. Als die Steaks schließlich gar waren, stürzten sich Seth und Samantha mit einem Riesenhunger darauf. Seth konnte nicht umhin, Samantha wegen ihres Appetits aufzuziehen und machte Bemerkungen über Fässer ohne Boden und alles verschlingende schwarze Löcher. Samantha erzählte ihm daraufhin, dass sie mit zwei älteren Schwe stern aufgewachsen sei und sie sich immer beim Essen habe beeilen müssen, sonst hätte sie nichts abbekommen.
    Endlich war sie jedoch satt. „Uff, ich kann nicht mehr!"
    „Sie meinen, Sie sind wirklich satt? Jezzie, hast du das gehört? Ich glaube, wir sind Zeugen eines seltenen Ereignisses."
    Sie warf eine zusammengeknüllte Serviette nach ihm, und er fing sie grinsend auf. Mittlerweile war es stockdunkel geworden. Als Seth sich gegen einen Felsen zurücklehnte, konnte Samantha sein Gesicht im Schein des Feue rs sehen. Schatten spielten um seine Augen und die sinnliche Kurve seines Mundes.
    Es war das erste Mal, dass sie Seth wirklich entspannt sah. Er war zwar erschöpft, genau wie sie, aber man konnte sehen, dass es dies war, was er liebte. Einfache Dinge. Das Rauschen der Wellen, den Geruch nach verbranntem Holz, das Zischen und Krachen eines erlöschenden Feuers und die wunderbare friedvolle Stille der Nacht. Wann war ihr je ein Mann begegnet, der dieselben Dinge zu schätzen wusste wie sie?
    Ich hatte ihm versprochen zu gehen, erinnerte sie sich, aber sie konnte der Versuchung, noch ein wenig länger zu bleiben, nicht widerstehen. Träge lehnte sie

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