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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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dieselben Produkte herstellen und anbieten, ist hier kein Platz. Ich werde die Fabriken zusammenlegen. Die Leute, die ihren Job behalten wollen, werden übernommen, und alle anderen erhalten großzügige
    Abfindungen.“
    „Miss Lincoln, Sie haben doch gesagt, wir würden unsere Jobs verlieren“, erinnerte Mr. Jakes sie. „Stimmt das?“ Primo blickte sie an.
    „Ja, ich habe es angedeutet, weil Sie …“
    „Ich habe nur erklärt, der Betrieb arbeite nicht mehr rentabel. Deshalb ist es sinnvoll, die beiden Firmen zusammenzulegen. Meinerseits war nie die Rede davon, die vierzig Mitarbeiter vor die Tür zu setzen. Sie sollten nicht immer so voreilige Schlüsse ziehen.“ Er wandte sich wieder an Mr. Jakes. „Ehe wir weiterfahren, möchte ich eine Liste haben, wer bleiben und wer eine Abfindung haben will. Sie können die Stelle gern behalten, Mr. Jakes.“
    „Bekomme ich keine Abfindung?“
    „Nur wenn Sie möchten.“
    „Und ob ich das möchte! Dann kann ich endlich meine Tochter in Australien besuchen.“
    Olympia verstand die Welt nicht mehr. Hatte sie die ganze Situation falsch eingeschätzt?
    Nach zwei Stunden war alles geklärt, und man verabschiedete sich in gelockerter Stimmung. „Schaffen wir es heute noch bis zu den Midlands?“, fragte Primo, während sie in den Pub
    zurückgingen, um ihre Sachen in den Wagen zu laden.
    „Wahrscheinlich gerade noch.“
    Nach drei Stunden erreichten sie ihr Ziel, fanden ein kleines Hotel und bekamen noch etwas zu essen, ehe die Küche schloss.
    Nachdem die Suppe serviert worden war, erklärte Olympia gereizt: „Sie haben mich lächerlich gemacht.“
    „Das war nicht meine Absicht. Sie hätten sich mit mir abstimmen müssen, ehe Sie so eine schwerwiegende Ankündigung machten.“
    „Dass Sie sich so entscheiden würden, habe ich nicht erwartet. Ist eigentlich Signor Rinucci damit einverstanden?“
    „Natürlich. Warum auch nicht? Die beiden Firmen zusammenzulegen ist nur logisch. Das war Ihnen nicht klar, weil Ihre Denkweise zu begrenzt ist. Aber Sie sind, wie ich hoffe, ja wohl lernfähig.“ „Sie meinen, ich müsste lernen, meine Denkweise den Erfordernissen des Leonate-Imperiums anzupassen?“
    „Nein. Sie müssen sachlich und nüchtern denken und dabei die Interessen des Unternehmens im Auge behalten. Momentan findet Ihr Denken noch auf einer Ebene statt, die für ein internationales Firmenimperium nichts taugt.“
    „Wie soll ich lernen, international zu denken, wenn sich der neue Besitzer des Unternehmens nicht blicken lässt?“

„Was hat das mit ihm zu tun? Sind Sie immer noch auf ihn fixiert?“
    „Klar. Das wissen Sie doch.“
    „Hat sich daran nichts geändert?“
    „Nein.“
    „Was ist mit der Wärme und Herzlichkeit, die man ab und zu bei Ihnen spürt?“
    „Ach, das sind nur Verirrungen. Sie haben ja miterlebt, was es mir gebracht hat. Ich habe Mr. Jakes völlig falsch eingeschätzt, im Gegensatz zu Ihnen.“
    „Bin ich vielleicht doch nicht nur an Zahlen und Fakten interessiert?“, fragte er scherzhaft. „Habe ich das behauptet? Tut mir leid, daran kann ich mich nicht erinnern.“
    „Offenbar sind Sie müde, anders kann ich mir Ihr schlechtes Gedächtnis nicht erklären. Es war ein langer Tag, und morgen gibt es wieder viel zu tun. Wir gehen am besten schlafen, sobald wir gegessen haben.“
    Olympia war froh, sich hinlegen zu können. Doch obwohl sie sehr erschöpft war, konnte sie nicht einschlafen. Sie hörte Jack Caymans Schritte im Zimmer nebenan. Vernahm, wie er das Fenster öffnete und wie es danach eine Zeit lang ruhig blieb, bis sein Bett so laut knarrte, als wälzte er sich hin und her. Konnte er etwa auch nicht einschlafen?
    Der nächste Tag verlief für Olympia erfolgreicher. Sie und Primo erschienen unangekündigt in dem Betrieb, als sich der Manager gerade mit einem unzufriedenen Kunden stritt. Sie begriff sogleich, dass die ganze Sache außer Kontrolle geraten war, mischte sich ein und hatte innerhalb weniger Minuten den Kunden beruhigt, so dass eine sachliche Unterhaltung möglich war.
    Schließlich konnte sie nicht nur den Auftrag retten, sondern der Kunde erhöhte das Volumen sogar. Primo lud alle Beteiligten zum Mittagessen ein, verwickelte den Manager in ein Gespräch und überließ es Olympia, den Kunden mit ihrem Charme einzuwickeln.
    „Das haben Sie großartig hinbekommen“, lobte Primo sie während der Rückfahrt nach London. „Sie sind sehr geschickt im Umgang mit schwierigen Kunden. Das sollten wir heute

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