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2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer

Titel: 2 Die Rinucci Brüder: Mein zärtlicher Verrführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Mit unzufriedener Miene saß er neben einer rundlichen Frau, die genauso unzufrieden aussah.

Das ist Rosalie, sagte Olympia sich verblüfft, denn nichts erinnerte mehr an die schlanke, elegante junge Frau von damals.
    „Ist er es?“, fragte Primo und sah in dieselbe Richtung.
    „Ja.“
    „Und seine Begleiterin?“
    „Das ist seine Frau Rosalie.“
    „Er hat einen schlechten Tausch gemacht, wenn er Sie wegen dieser Frau verlassen hat“, stellte Primo fest.
    Erst jetzt fiel Olympia auf, dass sechs Personen an dem Tisch saßen. Auch Davids Schwiegereltern waren da und zwei andere Männer. Geschäftsfreunde, wie sie annahm. Einer von ihnen forderte Rosalie zum Tanzen auf, und sie folgte ihm lächelnd.
    Als Olympia und Primo an dem Paar vorbeischwebten, sah Rosalie sie gleichgültig an, ehe sie Primo interessiert musterte. Kurz bevor die Musik aufhörte zu spielen, erkannte sie Olympia und blickte sie schockiert und leicht empört an.
    „Sie hat Sie zunächst nicht erkannt“, stellte Primo fest.
    „Nein. Wahrscheinlich habe ich mich verändert.“
    Bei dem nächsten Tanz legte Primo ihr die Hand auf die Taille und presste Olympia an sich. Obwohl es ein Schock gewesen war, David hier zu sehen, und die Erinnerungen, die sie jahrelang verdrängt hatte, wieder wach wurden, erholte sie sich rasch. Schließlich nahm sie nichts mehr wahr als nur diesen Mann, der sich mit ihr im Rhythmus der Musik bewegte und sie so fest an sich presste, dass ihre Körper zu verschmelzen schienen.
    Sie klammerte sich an ihn, als wäre er der einzige feste Halt in ihrem Leben. Er hatte gesagt, er sei ihr Freund, und das war mit ein Grund, warum sie sich an ihm festhielt. Es gab aber noch einen anderen Grund: Der Mann brachte sie durcheinander, verwirrte sie und war nach der kurzen Zeit schon wichtiger für sie, als ihr lieb war. Als sie ihn ansah, schien sich um sie her alles aufzulösen, nur sein Gesicht nicht. Das muss aufhören, mahnte sie sich, obwohl sie sich wünschte, dass es nicht so wäre. Als die Musik ein langsameres Lied spielte, nahm Olympia auch wieder ihre Umgebung wahr. Rosalie redete auf David ein und wies dabei in Olympias Richtung, bis er aufstand und mit seiner Frau tanzte. „Sie hat es ihm erzählt, und jetzt will er sich vergewissern, dass Sie es wirklich sind. Passen Sie auf, er führt sie in unsere Richtung“, warnte Primo sie.
    „O nein“, stieß sie hervor.
    „Sie haben doch nichts zu befürchten, sondern können Ihren Triumph genießen.“
    „Meinen Triumph?“
    „Ja. Sehen Sie sich die beiden an. Sie sind vorzeitig gealtert und haben resigniert, wahrscheinlich weil sie zu viele Kompromisse geschlossen und zu viele Menschen verraten haben. Sie hingegen sind jung und schön, und alle Männer drehen sich nach Ihnen um. Alles, was die beiden hinter sich haben, liegt noch vor Ihnen, und es wird wunderbar.“
    Es klang wie ein Versprechen. „Ja“, stimmte sie ihm aufgeregt zu.
    „Er wird begreifen, dass es ein Fehler war, Sie zu verlassen, und es bereuen. Das geschieht ihm recht. Sie können stolz und mit hocherhobenem Kopf an meiner Seite hinausgehen.“
    Es war unglaublich, wie gut er sie verstand und wie einfühlsam er war. Sie tanzten eng umschlungen weiter, bis sie nur wenige Zentimeter von dem Mann entfernt waren, der ihr einmal so viel bedeutet und ihr dann das Herz gebrochen hatte. Schockiert musterte er sie, und Primo bewegte sich absichtlich auf der Stelle, damit David Zeit genug hatte, sich jede Einzelheit einzuprägen. Olympia warf ihm einen triumphierenden Blick zu.
    „Schau mich an“, forderte Primo sie leise auf.
    Sie hob den Kopf, und dann spürte sie seine Lippen auf ihren. Beinah wäre sie gestolpert, doch er hielt sie fest. Ihre Füße schienen sich wie von selbst zu bewegen, während Primo sie liebevoll küsste. Das alles hat nichts zu bedeuten, aber immerhin hat er mich geduzt, und das ist ein Fortschritt, dachte sie leicht verzweifelt. Er war ihr Freund und half ihr, sich David überlegen zu fühlen. Den Kuss durfte sie nicht überbewerten, und sie musste die leidenschaftlichen Gefühle ignorieren, die sich in ihr ausbreiteten.
    „Beobachtet er uns?“, fragte sie an seinen Lippen.

„O ja, und seine Frau auch. Lass uns das Ganze wiederholen. Küss mich so, als wäre es dir ernst.“ „Gut.“ Sie legte ihm die Arme um den Nacken, umfasste seinen Kopf mit einer Hand und zog ihn zu sich hinunter, als könnte sie es kaum erwarten, ihn noch einmal zu küssen. Betont innig erwiderte

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