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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Ohne die Antwort abzuwarten, zog er seinen Mantel aus und warf ihn über die Sofalehne. Dann schlang er den Arm um Crispins Hüfte und zog ihn mit sich hoch. Crispin konnte kaum noch
    stehen.
    „Ins Bad", sagte er leise und atmete tief ein.
    Dämon schleppte Crispin eilig mit sich ins Badezimmer und öffnete mit einem Schuh den Toilettendeckel. Dann ließ er seinen volltrunkenen Bruder auf den Boden sinken. Dieser tastete unbeholfen nach der Toilettenschüssel und zog sich an ihr auf die Knie. Dämon hielt ihn fest an den Schultern, als er sich schließlich geräuschvoll erbrach. Er hatte wirklich Schwierigkeiten, nicht selbst mitzuwürgen, aber das Elend seines Bruders half ihm über diese Schwäche hinweg. Er musste ihm doch helfen.
    Als Crispin seinen Magen schließlich ganz entleert hatte, wischte Dämon ihm mit einem feuchten Handtuch das Gesicht ab.
    „Geht's wieder?"
    Aber Crispin schüttelte den Kopf. „Ich bin so ein Idiot", sagte er schleppend.
    „Das kann ich nur bestätigen. Warum hast du dir das ganze Zeug reingezogen?"
    Er sah erbarmungswürdig aus. „Bring mich ins Bett." Dämon half ihm auf die Beine und zwang ihn, sich die Zähne zu putzen. Er hielt ihn die gesamte Zeit über fest, denn Crispin schwankte bedrohlich.
    Er musste ihn schon fast ins Schlafzimmer tragen, Cris war nicht mehr in der Lage zu laufen. Schwer ließ er sich auf sein Bett fallen.
    „Mein Gott, bei dir läuft ja gar nichts mehr", spöttelte Dämon, als er die Hose seines Bruders öffnete. Mit einem unverständlichen Murmeln ließ Crispin sich nach hintenüber fallen und hob die Beine etwas an, damit Dämon ihm die Hose ausziehen konnte.
    Dämon lachte leise. Er zog Cris den hellen Pullover und das T-Shirt über den Kopf.
    Dann half er ihm ins Bett und deckte ihn fürsorglich zu.
    „Wirst du mir jetzt sagen, warum du dich so zugeschüttet hast?", fragte er noch einmal.
    Doch Crispin schüttelte wieder den Kopf.
    „Los, sag schon, bevor du eingeschlafen bist", drängte Dämon.
    „Ich ... ich bin ein Volltrottel."
    „Das weiß ich, aber das ist doch kein Grund, sich so zu betrinken." Er runzelte die Stirn. „Wann ist Charlotte gegangen? Ihr wart doch verabredet, oder?"
    „Lass mich in Ruhe, Dämon", murmelte Crispin.
    „War irgendwas mit ihr?" Dämon fuhr seinem Bruder zärtlich durch das schwarze Haar.
    „Ich habe sie raus ... gebeten."
    „Rausgebeten? - Rausgeschmissen?", fragte Dämon erstaunt. Crispin zögerte. „Nein, gebeten. Weg... weggeschickt." Er hickste.
    Dämon schwieg.
    „Sie ... hat mich überrumpelt", verteidigte Crispin sich mit schleppender Stimme. „Ach, Dee, bitte erspar' mir das doch."
    Kälte. Eisige, undurchdringliche Kälte. Er erschauderte.
    „Du musst mir nichts erzählen", sagte Dämon sanft. „Schlaf, Crispy. Du bist ein Chaot. - Aber ich liebe dich."
    „Ich dich auch", murmelte Crispin.
    Dämon zog ihm die Bettdecke bis unter das Kinn.
    Am nächsten Tag fühlte Crispin sich wie gerädert. Er mochte nicht aufstehen, sein Kopf fühlte sich an, als müsse er zerspringen. Gegen sieben Uhr sah Dämon kurz bei ihm rein und ließ Spooky nach draußen. Er wusste nicht, wie spät es war, als er erneut geweckt wurde.
    „Hey, möchtest du etwas essen?" Es war Justin, der in der Tür stand und lächelnd auf Crispin herabsah.
    „Entwickelst du dich zu meinem persönlichen Zimmermädchen?" fragte dieser brummend.
    Justin ging nicht darauf ein. „Es schneit wie verrückt. Ich habe die Pferde auf die Wiese gestellt. Sie waren total aus dem Häuschen."
    „Und jetzt hast du nichts mehr zu tun und musst mich quälen, oder was?"
    Justin trat näher auf das Bett zu. „Es ist fast Mittag, Cris. Komm', steh auf, lass dich nicht so hängen." Unbarmherzig zog er Cris die Bettdecke weg und half ihm beim Aufstehen.
    „Mir ist schlecht. Lass mich in Ruhe!"
    „Dann solltest du unbedingt etwas frühstücken und an die frische Luft." Justin klang amüsiert. „Das wirkt Wunder. Und was Kater und Ähnliches betrifft bin ich wohl der Fachmann." Cris entwandt sich aus Justins Griff. „Lass mich ... ich muss zum Klo ... allein! Da überlege ich mir dann, ob ich aufstehe oder nicht."
    Justin ließ sich durch Cris' schlechte Laune nicht aus der Fassung bringen. Er wusste, dass der Jüngere der Heaven Zwillinge äußerst bärbeißig sein konnte.
    Cris verschwand im angrenzenden Badezimmer. Es passierte selten, dass er im Haus oder im Stall, allgemein auf seinem Grund und Boden, gegen irgendetwas stieß oder sich

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