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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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daran verletzte. Selbst Veränderungen schien er instinktiv zu erahnen. Er ließ sich kaltes Wasser über den Kopf und die Handgelenke laufen und ging zur Toilette. In seinem Kopf tobte ein dumpfer Schmerz, und er fühlte sich alles andere als ausgeschlafen. Der Abend gestern war gründlich in die Hose gegangen. Aber er hatte es nicht verhindern können. Charly erinnerte ihn in fataler Weise an Violet. Obwohl sie natürlich älter war und reifer in ihren Ansichten. Doch wenn sie lachte, krampfte sich sein Magen zusammen. Sie hätte ihn niemals küssen dürfen. Es war wie ein Alptraum gewesen ... einer, den er schon einmal geträumt hatte. „He, bist du eingeschlafen?"
    „Nein, ich denke nach." Er griff nach einem Handtuch und trocknete seine Haare. Manchmal überkam ihn der Wunsch, sich im Spiegel zu betrachten. Ob er sich verändert hatte? Konnte man die Narben in seinem Gesicht noch sehen? Die Narben in seiner Seele ...?
    Er verließ das Badezimmer, und Justin gab ihm Klamotten, die er anziehen konnte.
    „Du isst jetzt was, und dann gehen wir zusammen spazieren, und du erzählst mir, was gestern schiefgelaufen ist ..." Cris zog eine Augenbraue hoch. „Warum bemutterst du mich heute so?"
    Justin zuckte mit den Schultern. „Kommt mir so vor, als brauchtest du das."
    Crispin seufzte. „Na, dann kann ich wohl nichts dagegen machen ..."
    Ein Grinsen schlich sich auf die schmalen Lippen des Jungen. „Nein, kannst du nicht."
    Gemeinsam betraten sie das Frühstückszimmer; der Tisch war noch immer gedeckt und Mrs Donaldson kam gerade mit einer Kanne frisch aufgebrühten Kaffees durch die Tür. „Hat Justin es doch geschafft?", fragte sie lachend. „Ich hatte nicht mehr mit Ihnen gerechnet."
    „Ja, er war unerbittlich", antwortete Crispin, nun munterer. Mrs Donaldsons Heiterkeit war meist ansteckend. Er setzte sich und unterdrückte ein Gähnen. „Was möchtest du essen?"
    „Jus - du willst mir doch wohl nicht meinen Toast fertigmachen?" Crispin war gelinde entsetzt.
    „Doch, genau das habe ich vor. Also, wenn du mir jetzt nicht sagst, was du essen möchtest, dann mache ich dir ... einen Leberwurst-Toast."
    Crispin schüttelte sich und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Bah ... ekelhaft."
    Justin lachte. Viele Eigenarten von Dämon und Crispin kannte er - wie zum Beispiel Crispins Abneigung gegen Leberwurst und Dämons Ekel vor Auberginen. Aber viele Dinge wusste er nicht; Dämon und Crispin ließen kaum jemanden an sich heran. Sie waren eine Einheit - und er fühlte sich oft ausgegrenzt.
    „Honig wäre okay", lenkte Crispin nun ein. Er wusste noch immer nicht, warum Justin heute Morgen so fürsorglich war. ; Wo ist eigentlich Dämon?"
    „Er ist schon wieder zur Firma gefahren. Ich hatte den Eindruck, als wenn ihm da irgendwas keine Ruhe lässt." „Gott, ich hoffe nicht, dass er Dad nacheifert." Justin schüttelte heftig den Kopf. „Auf keinen Fall!" Er hatte Dämons und Crispins Vater nicht ausstehen können. Er hatte sich immer ferngehalten von ihm - soweit ihm das möglich war. Dämon hatte seinem Vater nie gesagt, dass er Justins gesetzliche Betreuung übernommen hatte. Das hätte nur Ärger gegeben.
    „Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein. Ich wünschte, ich wäre das auch ..."
    Sie frühstückten in aller Ruhe miteinander. Crispin brauchte die Zeit, um noch einmal über den letzten Abend nachzudenken. Nach einem ausgedehnten Frühstück, Mrs Donaldson hatte sogar Rührei mit Krabben aufgetragen, gingen Justin und Crispin in Begleitung von Spooky nach draußen. Justin war der Meinung, dass frische Luft genau das richtige für Cris war, und der fügte sich.
    Die Sonne schien, doch der Wind war schneidend. Schnee bedeckte in einer dünnen Schicht die Weiden, Wege, Büsche und Bäume. Die Pferde standen dicht beisammen; aus ihren Nüstern kamen kleine weiße Atemwolken. Justin blieb für einen Moment stehen, sog die kalte Luft tief in seine Lungen und genoss den friedlichen Anblick.
    Dann bot er Crispin seinen Arm, und dieser hakte sich ein. Das war etwas, das er nicht besonders gern tat. Er machte sich nicht gern abhängig von anderen Menschen; den meisten vertraute er auch nicht. Doch so konnte er Spooky von der Leine lassen, damit dieser sich ein bisschen austoben konnte. Er wusste, dass er dem großen, treuen Hund dieses Vergnügen schuldig war.
    Denn immerhin befand der sich die meiste Zeit direkt an seiner Seite und war gezwungen, Schritt-Tempo zu gehen. Justin lenkte seine Schritte

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