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2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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lag.
    „Hi, Dämon."
    „Hallo." Dämon zögerte.
    „Ich fahre dann jetzt, okay?", wandte sich Thomas an Crispin; er wusste, dass es besser war, schnell das Feld zu räumen. Wie immer, wenn er auf Dämon traf, hatte er das Gefühl, sie wären zwei Raubkatzen, die das gleiche Revier beanspruchten. Crispin nickte.
    „Ich komme mit Dämon zurück. Fahr ruhig - und vergiss' Spooky nicht."
    Thomas lachte. „Wenn der überhaupt mit mir mitkommt ... Bis später."
    Dämon zog seinen Bruder am Arm in das gut geheizte Büro hinein.
    „Was ist los? Stimmt etwas mit der Buchführung nicht? Haben wir bald die Steuerfahndung auf dem Hals?" „Es hat nichts mit der Buchführung zu tun, Cris. Die Zahlen stimmen, zumindest soweit ich das beurteilen kann ... es geht um etwas anderes."
    Crispin hörte Dämons Anspannung. Was war passiert?
    Dämon drückte Cris in einen Bürostuhl und setzte sich ebenfalls.
    „Hast du eigentlich jemals wirklich darüber nachgedacht, was in dieser Firma alles erforscht wird? Warum Unmengen an Geld in diese Laboratorien fließen?"
    Cris schüttelte ungeduldig den Kopf. Das hatte er tatsächlich noch nicht - die Firma ihres Vaters hatte ihn bisher überhaupt nicht interessiert. Er wusste, dass hier medizinische Apparaturen entwickelt und gebaut wurden, dass im biologischen Bereich geforscht wurde, dass zum Beispiel Impfstoffe hergestellt wurden. Mehr nicht. „Sag schon - was hast du herausgefunden?" „Noch gar nichts. NICHTS. Das ist es eben. Du glaubst gar nicht, wie gut gesichert die Daten sind, um nicht zu sagen: verschlüsselt."
    „Du hast mich hoffentlich nicht hergeholt, um mir mitzuteilen, dass die Daten und Forschungsergebnisse und was weiß der Himmel noch verschlüsselt sind. Das ist doch wohl klar." Dämon lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück. „Wir haben diese Firma geerbt, Cris ..." „Du hast sie geerbt!", warf Cris ein.
    Doch Dämon fuhr unbeirrt fort: „... findest Du es normal, dass ich überhaupt keinen Zugang zu den Forschungsdaten habe? Auch nicht auf Nachfrage? Dass ich merkwürdig angestarrt werde, dass ich ständig den Eindruck habe, jede meiner Bewegungen wird ... beobachtet?" „Ist das so?"
    „Ja. Mein Passwort ist in den Bereichen des Netzes, wo es um die Forschungsdaten geht, nichts wert. Ich darf ohne Begleitung nicht alle Räume betreten. Und ich werde beobachtet - da bin ich mir fast sicher." „Waffen?" „Wie - Waffen?"
    „Na, meinst du, Vater war in Waffengeschäfte verwickelt? Biologische Kriegsführung oder so etwas?" Dämon biss sich auf die Unterlippe. „Ausschließen kann man das nicht. Fakt ist, dass ich nicht gern gesehen bin hier. Und das schmeckt mir nicht. Ich bin schließlich für die Firma verantwortlich. Und angenommen, Vater hat mit der Regierung zusammengearbeitet - damit will ich nichts zu tun haben." „Dass wir hier nicht gern gesehen sind, musste ich eben auch schon erfahren. Der Wachmann hat nicht erlaubt, dass ich Spooky mitnehme. Das Benehmen dieses Kerls kam mir merkwürdig vor. Immerhin sind hier nur Büroräume, oder nicht?"
    Dämon bejahte. „Die Labors sind im anderen Flügel. Ich weiß nicht, warum sie sich so anstellen. Sie stehen immer noch unter Dads Fuchtel - obwohl der schon unter der Erde ist."
    „Wie wäre es, wenn wir uns mal dumm stellen und einfach ein bisschen herumführen lassen? Dad hat dir doch sicher auch noch nie richtig die Firma gezeigt, oder?"
    Dämon griff nach dem Telefonhörer. „Da hast du Recht."
    Er wartete einen Moment. „Ist es möglich, mit Dr. Glasten zu sprechen? - Nein, nur allgemeine Informationen über die Firma. - Ja, danke. Wir kommen dann runter."
    Er stand auf. „Glasten erwartet uns."
    „Lass dir nicht in die Karten gucken", warnte Crispin. „Du bist zwar der neue Chef, aber ich habe nicht den Eindruck, als akzeptierten sie deine Autorität."
    „Den Eindruck habe ich auch nicht", sagte Dämon leise. Er fasste seinen Bruder am Arm und zog ihn mit sich. Baldwin Glasten war ein spindeldürrer Mann, Anfang fünfzig. Sein graues, glattes Haar war streng zurückgekämmt, auf seiner langen, spitzen Nase thronte eine edle Brille mit randlosen Gläsern. Er trug einen teuren, maßgeschneiderten Anzug, keinen weißen Kittel, wie Dämon fast vermutet hatte. Er war der Leiter der gentechnischen Forschungsabteilung und ein enger Freund ihres Vaters gewesen.
    Er musterte die beiden Brüder scharf, was selbst Crispin nicht entging.
    „Dämon, Crispin." Er gab ihnen die Hand. „Sie möchten sich

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