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2 ½ Punkte Hoffnung

2 ½ Punkte Hoffnung

Titel: 2 ½ Punkte Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Olson
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irgendwie schon … Aber nicht so richtig.«
    »Sie hält den Laden am Laufen!«, rief Ruthie und ging mit Mrs. Brinkmans Kleidern zu einem Regal hinten im Raum.
    »Mom«, sagte Brody. »Das ist Hope.«
    »Es freut mich, dich kennenzulernen, Hope«, sagte Mrs. Brinkman mit einem funkelnden weißen Lächeln.
    »Danke, ebenfalls.« Ich versuchte, mindestens halb so strahlend zurückzufunkeln.
    »Gibt’s irgendwelche tollen Angebote?«, fragte Brody.
    »Pullover, Jacken, Rollkragen, Wollhosen«, antwortete ich und ließ mein Kleiderbügelchaos in den Karton fallen.
    Brody nickte. »Wie laufen die Frühlingsferien?«
    »Okay«, sagte ich und hätte mir seine Mutter gern noch einmal genauer angesehen.
    »Mrs. Brinkman!« Ruthie sah sich jetzt den Bildschirm ihres Computers an. »Sie haben siebenundzwanzig Dollar auf ihrem Konto.«
    »Danke«, sagte Brodys Mom. Sie lächelte mich wieder an. »Hope, könntest du nicht vielleicht mitkommen? Wir wollen Minigolf spielen.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Ja, ich möchte gern mit dir Golf spielen, mich so anziehen wie du, so cool wie du klingen, bei dir leben.
Grooooßer Gott, Brody hatte eine Engelsmom.
    »Oh, danke«, murmelte ich. »Aber ich glaube, das geht nicht.« Ich sah Brody an. »Vielleicht ein andermal.«
    Als sie gingen, winkte Brody mir von der Tür aus zu.
    »Ruthie?«, fragte ich und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare, die genauso verworren waren wie die Kleiderbügel.
    »Hmmm?«
    »Wie würde ich wohl mit kürzeren Haaren aussehen? Bis knapp unter die Ohren? Ich meine, wäre das für den Sommer nicht besser?«
    »Ach, Schatz, du würdest hinreißend aussehen – machen wir das doch.«
    Ich geriet in Panik. »Du willst sie mir schneiden?!«
    »Glaubst du, ich würde so einfach an deinen schönen Haaren herumsäbeln?« Ruthie führte mich in den Lagerraum.»Dann kann ich dir mitteilen, dass ich in meinem früheren Leben Friseurin war.«
    Ehe ich mich versah, hatte Ruthie mich auf einen Hocker gedrückt und mir ein Handtuch aus dem Wäscheregal um die Schultern gelegt. Sie fing an zu kämmen, zu bürsten, zu entwirren und Shampoos und Festiger vorzuschlagen.
    Ich verdrehte die Augen. »Vielleicht wäre eine Glatze gut.«
    »Stillhalten.« Sie zielte mit Kamm und Schere, ging in Angriffshaltung – dann hielt sie inne. »Was wird denn deine Mutter sagen?«
    »Der ist das egal.« Diese Worte rutschten mir heraus, ehe ich sie festhalten konnte. Wieder stieg Panik in mir hoch. Ich hatte das noch nie laut gesagt, zu niemandem!
    Ruthie ließ die Arme sinken. Ihr Gesicht wirkte nicht mehr glücklich, sondern, im Gegenteil, ziemlich traurig.
    Ich schwieg noch einen Moment, dann sagte ich langsam: »Ihr ist immer alles egal.«
    »Ach, Süße,
mir
ist es nicht egal.« Und sie beugte sich über mich, legte ihre Arme um das Handtuch, um mich und drückte mich fest an ihre Brust.
    »Mir ist es auch nicht egal!«, echote Anita, die mit einem Arm voll Verkaufsschilder durch den Raum kam. »Aber ich würde diese Dame hier niemals mit einem scharfen Gegenstand in meine Nähe lassen, wenn ich du wäre.«
    »Sei du mal ganz ganz still!« Ruthie richtete sich auf. »Wir werden hier ein kleines Wunder vollbringen. Ihr dürft mich die Gute Haarfee nennen.«
    »Haha, Ruthie, guter Witz«, sagte Anita.
    »Ich habe sie doch darum gebeten«, versuchte ich, Ruthie zu verteidigen.
    »Ach so, wenn das so ist, dann haben wir alle ein Problem.«Anita setzte sich zum Zuschauen an ihren Schreibtisch.
    Ruthie presste die kalte Schere gegen meine Stirn und die Haare fielen einfach nach unten.
    Ich kniff die Augen zu, bis Anita mir endlich einen kleinen Spiegel reichte. Ich sah zuerst meine Augen. Sie kamen mir größer vor, brauner – hübscher. Und ich wirkte älter, ohne diese langen zibbeligen Enden, die auf meine Schultern fielen.
    »Es gefällt mir.«

KAPITEL 21
Der Preis
    »Wer hat dir die Haare geschnitten«, wollte Mom wissen.
    »Das w-war meine Idee«, stotterte ich. »Ich habe sie gefragt und …«
    »WER?«
    »Äh, diese Dame bei So Gut Wie Neu . Sie hat gefragt, ob dir das recht ist, und ich habe gesagt, dir sei es egal.«
    »Ist es auch«, sagte sie. »Aber den Jungs wird das nicht egal sein.«
    »Hm?«
    »Jungs mögen Mädchen mit langen Haaren.«
    »Nicht alle Jungs«, entgegnete ich und überlegte, ob Brody wohl die kurzen Haare seiner Mutter gefielen.
    Mom hob die Hände. »Von mir aus kannst du dir die Haare grün mit lila Streifen färben.«
    Sarkasmus: 35

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