2 Ranch des Schicksals - Nimm mich mit zum Horizont!
nie begegnet. Dabei wohnt sie gar nicht weit entfernt. Zwei verschiedene Welten nehme ich an.“
„Wo leben sie?“
„South Dakota. Logan ist ein Sioux-Indianer. Lakota Sioux.“
„Sie nicht?“
„Nur dem Namen nach. Als er uns adoptiert hat, hat er uns angeboten, ihn anzunehmen. Wir waren sofort einverstanden. Wer wäre das nicht? Wolf Track.“ Er ballte die Faust und gab ein leises Knurren von sich. „Wolfsfährte. Ein starker Name.“
„Also ist er Ihr wahrer Vater.“
„Oh ja, das ist er. Er hat mir alles beigebracht, was ich über Pferde weiß.“
„Ist er auch Cowboy beim Rodeo?“
„Nein. Er war schlau genug, gar nicht erst damit anzufangen. Er sitzt im Rat der Stammesältesten und arbeitet als Pferdetrainer. Er hat sogar ein Buch darüber geschrieben.“
„Sie haben bei Bit-o-Honey einen tollen Job gemacht. Das Pferd ist kaum wiederzuerkennen.“ Skyler zuckte mit den Schultern. „Schade, dass Mike noch immer derselbe Reiter ist.“
„Es ist ein schönes Hobby für einen Rancher.“
„Hat er Ihnen gesagt, dass er Rancher ist?“
Trace nickte.
„Gut zu wissen“, sagte sie leise. „Mir sagt er immer, er sei Kälberfänger.“
„Er ist noch jung. Er kann vieles werden.“
„Hoffentlich entscheidet er sich bald, welches das Hobby ist, sonst bleibt ihm keine Wahl mehr.“
„Wie spät ist es?“ Trace nahm ihre Hand und drehte sie so, dass er auf ihre Uhr schauen konnte. „Fast schon morgen. Ein großer Tag.“
„Größer als heute? Sie haben doch gewonnen. Was passiert denn morgen?“
Seine Finger streiften ihre Handfläche. „Unser erster Kuss.“
„Wirklich?“
„Ja. Gleich als Erstes.“ Er zwinkerte ihr zu. „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Mitternacht ist.“
Sie schüttelte den Kopf. „Jeder muss selbst auf die Zeit achten, Trace.“
„Es ist ein großer Tag. Mein Geburtstag.“ Er wartete, bis sie ihn überrascht ansah. „Wirklich. Hier und jetzt, nur wir beide. Ein Kuss als Geschenk.“
„Oh.“ Sie lächelte. „Na, das ist natürlich etwas anderes.“
„ Ich bin anders. Geben Sie mir einen Tag Zeit, um es Ihnen zu beweisen.“
„Warum?“
„Weil …“ Er warf einen Blick auf ihre Uhr. „Es ist Mitternacht.“
„Herzlichen Glückwunsch.“ Sie beugte sich vor, um ihm einen freundschaftlichen Kuss zu geben.
Er kam ihr entgegen, legte einen Arm um sie, und erwiderte den Kuss, bis auch sie den Arm um ihn legte und über seinen Rücken strich. Als er den Kopf hob, ihr in die Augen sah und sein Blick erwischt sagte, hielt sie den Atem an.
„Verbring den Tag mit mir“, bat er, und sie schaute hastig zur Seite, bevor sie der Versuchung nachgeben konnte. „Was hält dich zurück?“ Er zog eine Braue hoch. „Sag’s mir, und ich räume es aus dem Weg.“
„Ich habe zu Hause zu tun.“
„Ich helfe dir dabei. Gib mir einen Tag, und du bekommst einen zurück.“ Als sie zögerte, lachte er. „Zwei. Ich gebe dir zwei Tage für einen. Es wird sich lohnen, glaub mir.“
„Sehr verlockend.“ In ihrem Kopf nahm eine verrückte Idee Gestalt an. Das passierte ihr in letzter Zeit häufiger. Verrückte Ideen stiegen auf wie Seifenblasen. Und manchmal setzte sie eine sogar um. Einfach nur, um etwas Ungewöhnliches zu wagen. Sie war versucht, es wieder zu tun. „Was kannst du in den zwei Tagen für mich tun?“, fragte sie lächelnd.
„Was brauchst du?“
„Vor allem Pferdeverstand.“
„Na, dann bin ich dein Mann.“
„Ich besitze Pferde, reite sie ein, bilde sie aus. Ich habe es nicht gelernt, sondern bin ein Naturtalent. Und ich habe ein paar ziemlich eigenwillige Pferde gezähmt. Wir könnten voneinander lernen.“ Sie schwärmte ihm davon vor, mit der mädchenhaften Begeisterung, die normalerweise nur die Pferde zu spüren bekamen. „Also dachte ich mir, warum sollte ich nicht auch einen Mustang in ein wohlerzogenes Reitpferd verwandeln können? Wir könnten voneinander lernen. Wäre das nicht interessant?“, fragte sie.
„Für mich?“
„Für mich. Ich habe mich zu einem Trainerwettbewerb angemeldet. Aber vielleicht habe ich damit mehr abgebissen, als ich kauen kann.“ Sie schaute auf seinen lächelnden Mund. Noch immer fühlte sie seine Lippen an ihren. „Wie sind deine Zähne?“
„Mir fehlen keine, aber zählen darfst du sie erst, wenn wir eine Abmachung haben.“
Skyler lachte. Sie mochte diesen Mann. Sie mochte ihn wirklich. „Kann ich mich nach zwei Tagen entscheiden, ob ich dich einstelle?“
„Nein.“ Er lehnte sich
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