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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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kann arrangiert werden.‹«
    »Sie brauchen mir seinen Namen nicht zu nennen«, unterbrach Lucy. »Ich glaube, ich weiß, wer er ist. Bekam er eine rote Gesichtsfarbe, und zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als er wütend wurde? Dann muß es Andrew Bulsiter sein, stimmt’s?«
    »Jawohl. Es war Bulsiter. Ausgerechnet ihn mußte ich mir für meinen Vortrag aussuchen. Immerhin«, fügte er lächelnd hinzu, »bin ich auf diese Weise doch noch zum Mars gekommen, und das wollte ich ja schließlich.«
    Sie verließen den Flußlauf und kletterten eine kleine Anhöhe hinauf. Ungefähr eine halbe Meile vor ihnen erhoben sich der Asa runde Zelte aus Häuten, die über den Eingängen zu den unterirdischen Kammern errichtet waren. Ein Rauchfaden stieg in den klaren, blassen Himmel auf, und sie konnten das Blöken der kleinen ziegenähnlichen Tiere, die die Asa züchteten, hören.
    »Aber ich schätze, nun müssen Sie etwas herausfinden«, sagte Lucy, »sonst hat er die Lacher auf seiner Seite. Oder wie man das sonst bei Ihnen sagt, manchmal bringe ich die Ausdrücke noch etwas durcheinander.«
    »Ich verstehe Sie schon«, beruhigte sie Leonard. »Sie haben ganz recht.«
    »Und Sie haben zu den Menschen noch immer die gleiche Einstellung? Sind Sie jetzt auch noch so neugierig, trotz der Unannehmlichkeiten, in die Sie sich schon gebracht haben?«
    »Ich liebe alle«, sagte Leonard und klatschte in die Hände. »Und ich möchte alles wissen – alles, soweit ich es herauskriegen kann. In unserer Welt gab es so viel Haß und Mißtrauen, und das war nur die Schuld der Leute, die sich weigerten, den anderen offen ins Gesicht zu schauen, ganz ehrlich und offen, um einander kennenzulernen – wir lösen uns nun allmählich von dieser Zeit los. Bei Ihnen hier war das nicht so schlimm. Die Marsbewohner sind in vieler Hinsicht einfacher und unkomplizierter als wir. Nehmen Sie die Sache mit den Widgits. Ihre Leute im Süden, die Hvor, und die anderen Rassen, die Garamids, die Osjena und so weiter, hatten alles, was sie benötigten. Sie scheinen nie das Verlangen gehabt zu haben, andere Ländereien zu annektieren.«
    »Oh, doch, in vergangenen Zeiten kämpften wir oft erbittert gegeneinander.«
    »Ja. Ich habe die Geschichte Ihrer Welt gelesen. Wie lange existiert die Zehnfingrige Hand nun schon?«
    »Ungefähr zweitausend Jahre.«
    »Sehen Sie? Und unsere Vereinten Nationen gibt es erst seit weniger als hundert. Und trotzdem tauchen noch viele Probleme auf. Aber keiner Ihrer Stämme hat je versucht, etwas wegen der Widgits zu unternehmen, denn niemand hatte je den Wunsch, in der Tundra zu leben oder sie zu erobern.«
    »Hier gibt es nichts für uns«, protestierte Lucy achselzuckend. »Die Asa leben hier, und sie sind zufrieden und glücklich. Die ouljit-li scheinen sie nicht zu stören. Sie haben sich wohl daran gewöhnt, mit ihnen zusammen zu leben. Vielleicht brauchen sie sie sogar.
    Aber das Land gehört den Asa, weder uns noch den Osjenok, niemandem. Warum sollten wir unsere eigenen Felder und Wiesen verlassen?«
    »Das meine ich ja. Und biologisch gesehen, besteht zwischen Ihnen und uns kaum ein Unterschied; ja, es hat sogar zu einem bestimmten Prozentsatz Inzucht gegeben … eh – ja. Was ich sagen wollte … eh … Worauf ich hinaus will, ist, daß die Bewohner unserer Erde das gleiche freundliche, zivilisierte Betragen annehmen sollten. Manche haben es schon: die Hopi, die Navaho, einige Polynesier, und auch ein paar der Afrikaner – so nach und nach kommen wir auch dahin.«
    Lucy legte die Hände auf den Rücken. Ihre Haut hob sich gegen den dunkelroten Kragen ihres Overalls ab. »Ich verstehe Sie, Herr Jackson, und ich glaube, daß Sie recht haben. Sie sind mutig, so zu denken – nach dem, was ich über die Entwicklungsgeschichte Ihrer Erde gelesen habe, die nach unserer Meinung blutig, unvernünftig und unverständlich ist.« Impulsiv wandte sie ihm das Gesicht zu und fügte dann in sanftem Ton hinzu: »Ich habe auch kein Haus.«
    »Was?« fragte Leonard erstaunt.
    »Oh. Natürlich. Das wissen Sie ja nicht. Ich bin – was Sie mich gestern fragten – nicht verheiratet.«
    Sie sah schnell weg, um ihm nicht zu zeigen, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Bevor er etwas sagen konnte, rief sie: »Ihr Gepäck!«
    Verwirrt starrte er sie an.
    Sie packte seinen Arm. »Schnell! Das Päckchen, das Sie am Morgen mitnahmen.«
    Dann erinnerte er sich. Als sie die Verwaltungsgebäude verließen, hatte ihm Eisenstein einen kleinen

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