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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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verstanden?«
    Er hustete. »Jawohl, Chef. Ich verstehe. Wir wollen kein Gerede.«
    So ist es, wenn man ein Distriktleiter ist. Aber zu meinem Erholungsurlaub in Point Loma bin ich bis jetzt noch nicht gekommen; in der letzten Zählwoche fegte ein Orkan die ganze Stadt weg. Und als ich Baja California versuchte, regnete da gerade diese Vulkanasche herunter; und das Büro des Yellowstone Parks wollte meine Reservierung erst gar nicht annehmen, wegen einiger unangenehmer Zwischenfälle mit den Geisern. So blieb ich eben einfach zu Hause. Denn die beste Erholung ist ja doch die Gewißheit, daß die Zählung für ein weiteres Jahr erledigt war.
    Carias wollte unbedingt diesen Zugang, von dem Witeck gesprochen hatte, ausfindig machen, aber ich lehnte das ab. »Zeitverschwendung«, sagte ich. »Der ist inzwischen ein Dutzend Distrikte weiter entfernt. Den sehen wir nie wieder, den oder irgendeinen wie ihn – darauf wette ich ohne weiteres meinen Kopf.«

Alfred Bester Geliebtes Fahrenheit
     
     
    Er weiß nicht, welcher von uns beiden ich in diesen Tagen bin, aber es gibt einen Spruch: Du brauchst nichts – nur dich selbst. Du mußt dein eigenes Leben aufbauen, dein eigenes Leben leben und deinen eigenen Tod sterben … sonst stirbst du den eines anderen.
    Die Reisfelder auf Paragon III erstrecken sich wie ein Schachbrett über Hunderte von Meilen, ein Mosaik aus Blau und Braun unter einem flammenden Himmel aus Orange. Am Abend ziehen die Wolken wie Rauch darüber, und die Reishülsen wispern …
    Es war an dem Abend, an dem wir von Paragon III geflohen waren. Eine lange Reihe Männer schritt über die Felder. Sie schwiegen, waren bewaffnet und sehr aufmerksam: eine lange Kette von Silhouetten, die sich dunkel gegen den rauchenden Himmel abhoben. Jeder trug ein Gewehr. Jeder hatte ein Sprechfunkgerät umgehängt, den Hörer im Ohr befestigt, das Mikrophon dicht unter dem Mund; der schimmernde Sichtschirm am Handgelenk leuchtete wie eine grünäugige Uhr. Jedes Bild zeigte nur eine Menge verschiedener Pfade durch den Reis. Die Lautsprecher gaben keinen Laut von sich, außer dem Geräusch von Schritten. Ab und zu sprachen die Männer mit rauhen Stimme, alle zu allen.
    »Nichts hier.«
    »Was heißt hier?«
    »Auf Jensons Feldern.«
    »Ihr kommt zu weit nach Westen.«
    »Schließt euch dort etwas dichter zusammen.« – »Ist jemand bei Grimsons Reisfeld?«
    »Ja. Nichts.«
    »So weit hätte sie nicht laufen können.«
    »Könnte getragen worden sein.«
    »Ob sie noch lebt?«
    »Warum nicht?«
    Die Worte wiederholten sich die lange Kette der Treiber entlang, die sich gegen den Sonnenuntergang hin fortbewegte. Diese Kette war wie eine kriechende Schlange und hielt nie in ihrer unbarmherzigen Bewegung inne. Einhundert Mann mit jeweils fünfzehn Metern Abstand. Eineinhalb Kilometer unheilvoller Suche. Der Abend sank herab. Jeder der Männer entzündete seine Suchlampe. Die kriechende Schlange verwandelte sich in eine Kette schwankender Diamanten.
    »Alles klar hier. Nichts.«
    »Auch hier nichts.«
    »Und die Allen-Felder?«
    »Sind gerade dabei.«
    »Ob wir sie verpaßt haben?«
    »Vielleicht.«
    »Wir werden umkehren und nachprüfen.«
    »Das würde die ganze Nacht dauern.«
    »Allen-Felder klar.«
    »Verdammt! Wir müssen sie finden!«
    »Wir werden sie finden.«
    »Hier ist sie. Sektor sieben. Schaltet euch ein.«
    Die Kette blieb stehen. Die Diamanten erstarrten in der Hitze. Schweigen. Jeder der Männer starrte auf den glühenden Sichtschirm an seinem Handgelenk, der auf Sektor sieben eingestellt war. Alle auf diesen einen Punkt. Alle zeigten einen kleinen nackten Körper, der in dem schmutzigen Wasser eines Reisfeldes trieb. Neben dem Körper ragte ein Schild mit dem Namen des Besitzers aus dem Boden: V ANDALEUR . Die Enden der Reihe liefen auf das Vandaleur-Feld zu. Die Kette wurde zu einem Sternengewimmel. Einhundert Männer drängten sich um einen kleinen nackten Körper, ein totes Kind in einem Reisfeld. In seinem Mund war kein Wasser. An seiner Kehle zeichneten sich Fingerabdrücke ab. Sein Gesicht war zerschlagen. Der Körper mißhandelt.
    »Wenigstens drei bis vier Stunden tot.«
    »Ihr Mund ist trocken.«
    »Sie wurde nicht ertränkt. Zu Tode geschlagen.«
    In der dunklen Abendhitze fluchten die Männer vor sich hin. Sie hoben den Körper auf. Einer wies auf die Fingernägel. Sie hatte mit ihrem Mörder gekämpft. Unter den Nägeln saßen Hautfetzen und heiles Blut, noch flüssig.
    »Dieses Blut müßte

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