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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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die Papiere her.«
    Der Android nahm Vandaleurs Paß und Formulare aus einer Mappe, legte sich Feder und Tinte zurecht und setzte sich an den Tisch. Mit einer vollkommenen Hand – einer wahrhaft vollendeten Hand, die zeichnen, schreiben, malen, schnitzen, ritzen, gravieren, photographieren, entwerfen, schöpfen, bauen konnte – fälschte er mit peinlicher Genauigkeit neue Identifikationspapiere für Vandaleur. Sein Besitzer beobachtete mich mißmutig.
    »Schöpfen und bauen«, murmelte ich. »Und jetzt zerstören. O Gott! Was soll ich nur tun? Jesus! Wenn ich dich doch nur loswerden könnte. Wenn ich nicht auf dich angewiesen wäre, von dir leben müßte. Lieber Gott! Wenn ich statt deiner doch nur ein bißchen Mumm geerbt hätte.«
     
    Dallas Brady war die Besitzerin des in Megaster führenden Juweliergeschäfts. Sie war klein, untersetzt und eine Nymphomanin. Sie mietete Vandaleurs vielseitig anwendbaren Androiden und ließ mich in ihrem Laden arbeiten. Sie verführte Vandaleur. Eines Nachts im Bett fragte sie ihn plötzlich: »Dein richtiger Name ist Vandaleur, nicht wahr?«
    »Ja«, murmelte ich. Und dann: »Nein! Nein! Ich heiße Valentine. James Valentine.«
    »Was ist auf Paragon geschehen?« fragte Dallas Brady. »Ich dachte, Androiden könnten nicht töten oder Besitz zerstören. Oberste Direktiven und Verbote werden bei ihrer Synthese mit aufgestellt. Jede Gesellschaft garantiert, daß sie es nicht können.«
    »Valentine!« bestand Vandaleur.
    »Ach, gib’s doch zu«, sagte Dallas Brady. »Ich weiß es schon seit einer Woche. Und habe keinen Ärger gemacht, oder?«
    »Mein Name ist Valentine.«
    »Möchtest du das beweisen? Soll ich die Polypen rufen?« Dallas griff zum Telefonhörer.
    »Um Himmels willen, Dallas!«
    Vandaleur sprang auf und riß ihr den Hörer aus der Hand. Sie stieß ihn zurück und lachte ihm ins Gesicht, bis er zusammenbrach und vor Scham und Hilflosigkeit weinte.
    »Wie hast du es herausgekriegt?« fragte er schließlich.
    »Die Zeitungen sind voll davon. Und Valentine klang ein bißchen zu sehr nach Vandaleur. Das war nicht sehr gescheit, was?«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich bin überhaupt kein großes Licht.«
    »Dein Android hat schon eine ganz schöne Menge auf dem Kerbholz, was? Tätliche Bedrohung, Brandstiftung, Zerstörung. Was war auf Paragon los?«
    »Ich entführte ein Kind. Nahm es mit hinaus in die Reisfelder und ermordete es.«
    »Vergewaltigung? «
    »Ich weiß nicht.«
    »Sie werden dich kriegen.«
    »Als ob ich das nicht wüßte. Jetzt sind wir schon seit zwei Jahren auf der Achse. Sieben Planeten in zwei Jahren. In diesen zwei Jahren muß ich Besitztümer im Wert von fünfzigtausend Dollar aufgegeben haben.«
    »Du solltest der Sache besser auf den Grund gehen. Was stimmt denn nicht?«
    »Wie soll ich das tun? Soll ich etwa eine Reparaturklinik aufsuchen und um eine gründliche Überholung bitten? ›Mein Android ist gerade zu einem Mörder geworden. Richten Sie ihn bitte.‹ Die würden sofort die Polizei verständigen.« Ich begann zu zittern. »Sie hätten den Androiden in einem Tag auseinandergenommen, und mich würden sie wahrscheinlich wegen Beihilfe zum Mord einsperren.«
    »Warum hast du ihn nicht reparieren lassen, bevor es zum Mord gekommen ist?«
    »Ich konnte das Risiko nicht eingehen«, erklärte Vandaleur ärgerlich. »Wenn sie angefangen hätten, mit Lobotomien, Körperchemie und Drüsenoperationen herumzuexperimentieren, hätten sie vielleicht seine Anwendbarkeit zerstört. Was bliebe mir dann zum Vermieten? Wie sollte ich leben?«
    »Du könntest ja selbst arbeiten. Andere Leute tun das auch.«
    »Was arbeiten? Du weißt, daß ich nichts verstehe. Wie könnte ich mit spezialisierten Androiden und Robotern konkurrieren? Wer kann das schon, wenn er nicht gerade für einen ganz bestimmten Job außerordentlich talentiert ist?«
    »Ja. Da hast du recht.«
    »Ich habe mein ganzes Leben lang vom Geld meines alten Herrn gelebt. Verdammt! Kurz vor seinem Tod muß er dann noch pleite gehen. Ließ mir nichts außer dem Androiden. Die einzige Art, mein Leben zu bestreiten, ist, daß ich ihn für mich arbeiten lasse.«
    »Du verkaufst ihn am besten, bevor die Polizei dich schnappt. Fünfzig kriegst du dafür. Leg sie gut an.«
    »Bei drei Prozent? Fünfzehnhundert im Jahr? Wo der Android 15 Prozent seines Wertes einbringt?
    Achttausend im Jahr. Das verdient er. Nein, Dallas. Ich muß mit ihm weitermachen.«
    »Was willst du aber gegen seine Ausbrüche

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