20 Science Fiction Stories
versehen und ihnen etwaige Handlungen genau anzupassen.«
Nach diesem Prinzip plante Peyton auch den Mord an Albert Cornwell.
Cornwell, der sich zeitweise als Hehler von Diebsgut betätigte, machte sich zum erstenmal an Peyton heran, als er an dem kleinen Tischchen in Grinnels Restaurant beim Essen saß. Cornwells blauer Anzug schien einen ganz besonderen Glanz zu haben, sein faltiges Gesicht ein ganz besonderes Grinsen, und sein spärlicher Bart war von einer besonderen Borstigkeit. »Herr Peyton! Wie nett, Sie hier zu treffen«, begrüßte er seinen zukünftigen Mörder ohne eine Spur von Hemmung, »fast hätte ich es schon aufgeben.«
Peyton, der es nicht liebte, wenn man ihn über seiner Zeitung und dem Nachtisch bei Grinnel störte, sagte: »Wenn Sie sich geschäftlich mit mir unterhalten wollen, Cornwell, dann wissen Sie ja, wo Sie mich erreichen können.« Peyton war über Vierzig und sein Haar nicht mehr ganz so dunkel wie früher, aber sein Rücken war noch gerade, seine Bewegungen jugendlich, seine Augen feurig und seine Stimme durch jahrelange Praxis scharf und schneidend.
»Nicht in diesem Fall, Herr Peyton«, erwiderte Cornwell, »nicht in dieser Sache. Ich kenne ein geheimes Lager – ein Depot von … verstehen Sie?« Sein rechter Zeigefinger bewegte sich wie ein Klöppel, während sich seine linke Hand für einen Moment über sein Ohr legte.
Peyton blätterte eine Seite seiner Zeitung um, die vom Tele-Verteiler noch etwas feucht war, er strich sie glatt und sagte: »Tönende Glocken?«
»Pst!« flüsterte Cornwell ängstlich. »Kommen Sie!« forderte ihn Peyton auf.
Sie schlenderten durch den Park. Ein weiterer Grundsatz Peytons war es, geheime Unterredungen im Freien zu führen. Jeder geschlossene Raum kann bespitzelt werden. »Ein unterirdisches Lager mit tönenden Glocken«, flüsterte Cornwell. »Eine große Sammlung von Glocken. Nicht poliert, aber wahre Prachtstücke, Herr Peyton.«
»Haben Sie sie gesehen?«
»Nein, aber ich habe mit jemandem gesprochen, der sie gesehen hat. Er hatte Beweise, die mich überzeugten. Es sind genug vorhanden für uns beide. Wir könnten uns für den Rest unseres Lebens zur Ruhe setzen. Als reiche Männer!«
»Wer war dieser andere?«
Schläue trat in Cornwells Gesicht. »Der Mann war ein Gräber auf dem Mond, er hatte eine Methode ausfindig gemacht, mit der er die Glocken in den Kratern entdeckte. Ich weiß nicht, wie er das anstellte, er hat sie mir nie verraten. Aber er hat Dutzende gefunden und sie auf dem Mond versteckt, dann kam er zur Erde, um ihren Absatz zu arrangieren.«
»Er ist gestorben, nehme ich an.«
»Ja. Ein höchst bedauerlicher Unfall, Herr Peyton. Er stürzte ab. Sehr traurig. Selbstverständlich waren seine Arbeiten auf dem Mond illegal. Die Regierung bestraft unerlaubtes Glockengraben. Vielleicht erlag er nur seiner gerechten Strafe. Ich habe aber seine Karten und Aufzeichnungen.«
Mit undurchdringlicher Miene sagte Peyton: »Die Einzelheiten der Übergabe interessieren mich nicht. Ich möchte nur wissen, warum Sie zu mir gekommen sind.«
»An dem Geschäft können wir beide genug verdienen«, antwortete Cornwell. »Und wir können beide unser Teil dazu beitragen, Herr Peyton. Was mich betrifft, so kenne ich die Lage des Depots und kann auch ein Raumschiff auftreiben. Sie –«
»Ja?«
»Sie können ein Raumschiff steuern und haben ausgezeichnete Beziehungen, um die Glocken loszuwerden. Das ist doch eine faire Arbeitsteilung, Herr Peyton, finden Sie nicht?«
Peyton dachte über sein Leben nach – über alles, was gewesen war – und wie er es sich eingerichtet hatte. Es schien zu passen.
»Am 10. August starten wir zum Mond«, sagte er.
Cornwell blieb mit einem Ruck stehen. »Aber, Herr Peyton, wir haben jetzt erst April!«
Peyton setzte seinen Spaziergang fort, und Cornwell mußte sich beeilen, ihn wieder einzuholen. »Hören Sie, Herr Peyton!«
»Am 10. August!« beharrte Peyton. »Ich werde mich zur gegebenen Zeit mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen mitteilen, wohin Sie das Raumschiff zu bringen haben. Versuchen Sie nicht, mich bis dahin persönlich zu treffen. Auf Wiedersehn, Cornwell.«
»Halbe – halbe?« fragte Cornwell.
»Genau. Und jetzt auf Wiedersehn!«
Peyton setzte seinen Spaziergang allein fort und dachte noch einmal über sein Leben nach. Mit siebenundzwanzig hatte er sich in den Rocky Mountains ein Stück Land gekauft. Sein früherer Besitzer hatte sich ein Haus darauf gebaut, das ihm im Falle
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